Bayern: 49-jähriger Jäger bei Bergung einer geschossenen Gams am Fuderheuberg verunglückt, Notruf abgesetzt und verstorben
BAD REICHENHALL/KARLSTEIN (BAYERN): Ein 49-jähriger Hesse ist am Freitagnachmittag, 26. Jänner 2024, am Fuderheuberg östlich der Talreiße abgestürzt und letztlich an seinen schweren Verletzungen verstorben, als er eine zuvor geschossene Gams bergen wollte, die rund 50 Meter in eine Rinne abgerutscht war. Ein weiterer 30-jähriger Jagdgast aus Niedersachsen, der in der Nähe unterwegs war und die alarmierten Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht und des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnten ihm aufgrund seiner letztlich tödlichen Verletzungen nicht mehr helfen.
Eigentlich endet am 15. Dezember die Jagdzeit für die Gams, im Gebiet besteht aber zur Schutzwaldsanierung eine Schonzeitaufhebung. Der 49-Jährige aus Hessen und ein 30-Jähriger aus Niedersachsen waren um 10 Uhr am Vormittag als Jagdgäste zum Fuderheuberg aufgestiegen, wobei der 49-Jährige dann offenbar nach rund vier Stunden eine Gams geschossen hatte, die aber rund 50 Meter durch eine Rinne abrutscht war. Als der 49-Jährige durch das regennasse Steilgelände abstieg, um das Tier zu bergen, verlor er den Halt, stürzte ab und setzte bei der Leitstelle Traunstein noch selbst einen Notruf ab.
Da der allein verunfallte 49-Jährige nicht angeben konnte, auf welchem Berg er überhaupt unterwegs ist, musste der Disponent erst über einen anderen ortskundigen Jäger, den der Verunfallte noch nennen konnte, den ungefähren Einsatzort ermitteln. Der Ortkundige war gerade auf einem anderen Berg unterwegs, konnte aber den Kontakt zum zweiten 30-jährigen Jagdgast herstellen, der vom Unfall bis dahin noch nichts mitbekommen hatte und sich dann auf die Suche machte, um zu helfen.
Die gegen 14.50 Uhr alarmierte Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ wurde vom 30-Jährigen telefonisch gelotst, fand den Abgestürzten dann im Überflug und setzte ihren Notarzt mit der Winde beim Patienten im steilen Bergwald ab, der aber nur noch den Tod des 49-Jährigen feststellen konnte, der wohl rund 60 Meter im fels- und baumdurchsetzten Steilhang abgestürzt und nach rund 200 Metern liegengeblieben war.
Der Heli brachte anschließend vom Flatscher Reindl im Nonner Unterland zwei Reichenhaller Bergretter mit weiterer Ausrüstung zur Einsatzstelle und holte dann rund 100 Höhenmeter oberhalb mit einem dritten Bergretter den unverletzten 30-Jährigen per Winde ab, den im Tal der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht weiter betreute.
Die Besatzung des nachgeforderten Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ brachte zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) zum Unfallort, die den Absturz vor Ort aufnahmen und den Toten zusammen mit der Bergwacht sicherten, so dass ihn der Heli noch vor Einbruch der Nacht mit der Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte.
Insgesamt waren drei Krisenberater und 15 Reichenhaller Bergretter gute drei Stunden bei widrigen Wetterverhältnissen mit anhaltendem Regen im Einsatz. Ein Polizeibergführer führt unter Sachleitung der Traunsteiner Staatsanwaltschaft nun die weiteren Ermittlungen zur genauen Unfallursache durch.
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