Nö: Sattelauflieger bei Traiskirchen von Aspang-Bahn erfasst und zerlegt, Lkw-Gas-Tanks blieben intakt
TRAISKIRCHEN (NÖ): Ein schweres Unfall ereignete sich am Donnerstagnachmittag, 8. Februar 2024, auf der Landesstraße 156 zwischen Trumau und Traiskirchen im Bezirk Baden. Dabei kollidierte gegen 15 Uhr im Gemeindegebiet von Traiskirchen ein mit Bauteilen für die Fahrzeugindustrie beladener, ausländischer Lkw Sattelzug auf einem Bahnübergang der Aspang-Bahnstrecke mit einem Personenzug.
Der Sattelzug wurde von einer herankommenden Triebwagengarnitur im Bereich des Aufliegers seitlich voll erfasst und in den Straßengraben geschleudert. Dabei verlor dieser ein Teil seiner Ladung, sowie Trümmerteile die mitgerissen wurden. Das vordere Drehgestell des Personenzuges sprang nach dem heftigen Zusammenstoß aus den Schienen.
Zwei Leichtverletzte
Glücklicherweise befanden sich nur wenige Fahrgäste im Personenzug, wobei zwei Personen leicht verletzt von den Rettungskräften ins Spital zur weiteren Abklärung verbracht wurden. Der Lenker des Sattelzuges blieb unverletzt und konnte, wie auch alle anderen, von selbst aussteigen.
Kurz vor 15 Uhr wurde die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Traiskirchen-Stadt von der Bereichsalarmzentrale Baden mit dem Meldebild Verkehrsunfall-Schienenfahrzeug auf die Trumauerstraße alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war bereits bekannt, dass es sich um keine Menschenrettung für die Feuerwehr handelt bzw. dass keine Personen mehr zu befreien waren.
Stundenlanger Bergeeinsatz
Es folgte ein stundenlanger Bergeinsatz, bei dem die Hilfsmannschaften einiges zu tun hatten. Aufgrund des Schadenbildes war schnell klar, dass zusätzliche Kräfte bzw. Sondergerätschaften benötigt werden. Für den entgleisten Personenzug und für die Schäden an der Bahnlinie entsendete die ÖBB ihrerseits den eigenen Hilfszug, als auch Personal und Bautrupps. Die Feuerwehr übernahm in Absprache die Bergung der Ladung und des verunfallten Sattelzuges.
Hierfür wurde vom Feuerwehreinsatzleiter HBM Franz Pölleritzer (FF Traiskirchen-Stadt) die FF Möllersdorf zur Unterstützung und das 50to Stützpunktkranfahrzeug der FF Mödling des NÖ Landesfeuerwehrverbandes für die Bergung nachgefordert. Für den anschließenden Abtransport der Ladung und des Sattelzuges kamen auch zwei Privatunternehmen zum Einsatz.
Gasbetriebener Lkw
Nicht ungefährlich war der Umstand, dass es sich bei der verunfallten Lkw-Zugmaschine um ein Fahrzeug mit alternativen LNG-Gas Antrieb handelte. Die englische Abkürzung steht für „Liquified Natural Gas“. LNG ist verflüssigtes Erdgas, das tiefkalt(kryogen) ist. Erdgas wird bei atmosphärischem Druck bei einer Temperatur ab ca. -161 °C flüssig – also zu LNG. Beide Tanks an der Sattelzugmaschine wurden bei dem Unfall glücklicherweise nicht beschädigt und hielten dicht. Im Zuge der Aufräum-/Bergearbeiten überprüfte die Feuerwehr auch laufend die Dichtheit der Tanks.
Über 8 Stunden im Einsatz
Die aufwändigen Bergearbeiten konnten erst gegen ca. 23.30 Uhr vor Ort beendet werden. Aufgrund der Schäden an der Aspang-Bahnstrecke musste diese bis zur Wiederherstellung gesperrt bleiben. Ein Schienenersatzverkehr wurde durch die ÖBB eingerichtet.
Bezirks-Feuerwehrkommando Baden