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D: 90-Minuten-Rettung: Wohnmobil zwischen Lkws gequetscht → schwerst verletzt eingeklemmt, Polizei hatte Gaffer im Visier

SEEVETAL (DEUTSCHLAND): Gegen 12.20 Uhr des 6. März 2024 kam es auf der A1, Fahrtrichtung Hamburg, bei Seevetal (Landkreis Harburg in Niedersachsen) zu einem schweren Verkehrsunfall an einem Stauende.

Kurz vor der Landesgrenze zu Hamburg hatte sich ein Rückstau gebildet. Der 24-jährige Fahrer eines Lkw mit Anhänger erkannte die Situation zu spät. Er fuhr nahezu ungebremst auf das schon auf der rechten Spur stehende Wohnmobil eines 52-jährigen Mannes auf. Das Wohnmobil wurde durch die Wucht des Aufpralls rechtsseitig unter den davor stehen Sattelauflieger geschoben. Dieser wurde auf einen davor stehenden Sattelauflieger geschoben.

Schwerst verletzt eingeklemmt

Der Aufbau des Wohnmobils wurde vollständig zerstört. Der 52-Jährige Fahrer des Wohnmobils erlitt schwerste Verletzungen und wurde im Wrack eingeklemmt. Der 24-jährige Unfallverursacher verletzte sich ebenfalls schwer. In der Folge fuhr noch ein 69-jähriger Mann mit seinem Sattelzug auf den Lkw-Anhänger des Verursachers auf. Dabei verletzte sich der 69-Jährige leicht.

90 Minuten Rettungsarbeit

Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um den Fahrer des Wohnmobils aus den Trümmern zu befreien, während der Rettungsdienst ihn, soweit möglich, schon im Wrack medizinisch versorgte. Aufgrund der Einklemmung und der Lages des Wohnmobils dauerte es rund 90 Minuten, bis der Mann befreit und mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden konnte. Sein Zustand galt vor Ort als kritisch. Für die Versorgung der Verletzten waren zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungshubschrauber vor Ort Die dreispurige Autobahn wurde voll gesperrt. Es bildete sich ein mehrere Kilometer langer Rückstau bis über das Maschener Kreuz hinaus.

Die Polizei dokumentierte die Unfallstelle mit einer Drohne. Fahrzeuge, die sich im Stau befunden hatten, konnten im Laufe des Nachmittags jetzt einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt werden. Erst in den Abendstunden ist damit zu rechnen, dass die Fahrbahn wieder vollständig freigegeben werden kann.

Viele Filmer und Schauer

Während der Rettungsarbeiten hat die Polizei parallel zahlreiche Gaffer dokumentiert, die im Gegenverkehr auffällig langsam fuhren und zum Teil Aufnahmen mit ihren Smartphones gemacht haben. Dies betraf Lkw- und Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer gleichermaßen.

Die Polizei beim Dokumentieren der übereifrigen Gaffer

„Diese Form der Sensationslust ist moralisch höchst verwerflich und verkehrstechnisch gefährlich. Nicht selten wurden die Gaffer von nachfolgenden Fahrzeugen angehupt, weil sie unbemerkt ihre Fahrspur verlassen oder beim Filmen fast angehalten haben“, so Jan Krüger Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, „Wir werden die dokumentierten Verstöße prüfen und überall dort, wo Fahrerinnen und Fahrer durch Kennzeichen und Foto identifiziert werden können, Anzeigen wegen dieser Ordnungswidrigkeit schreiben.“

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