Oö: 80 Jahre Feuerwehrmitglied → FF Schörfling ehrt „Dauerfeuerwehrmann“
SCHÖRFLING AM ATTERSEE (OÖ): Am Samstag dem 16. März fand die Vollversammlung der FF Schörfling am Attersee statt. Im Jahr 2023 wurden knapp 7.900 Stunden im Dienste der Feuerwehr geleistet wurden, was einem Jahres-Durchschnitt von über 21 freiwilligen Arbeitsstunden pro Tag entspricht! In Summe wurden 63 Einsätze abgearbeitet, die restliche Zeit wurde für Übungen und Verwaltung aufgewandt.

Als Höhepunkt der diesjährigen Vollversammlung erhielt Ehren-Oberbrandinspektor Hermann Bäuml sen. Die Ehrenurkunde für 80 Jahre Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr.
80 Jahre Feuerwehrmitgliedschaft
Begonnen hat er seine Laufbahn im Jahr 1943 in der Mühlviertler Gemeinde Niederwaldkirchen als 13jähriger, wo er auf Grund des Pferdes seiner Eltern der Feuerwehr beitrat. Auf Grund des für die Feuerwehrkutsche benötigten Pferdes kam Hermann Bäuml, Sohn einer Mühlviertler Bauernfamilie, im Jahr 1943 zur Freiwilligen Feuerwehr. Von 1947 bis 1949 war Hermann Mitglied bei der FF St. Peter am Wimberg, da er in dieser Gemeinde seine Bäckerlehre absolvierte. Er erinnert sich in dieser Zeit an Große Brandeinsätze, die z.B.: durch Blitzschlag eingetreten sind.
Als Hermann Bäuml 1950 nach Schörfling kam trat er für Ihn selbstverständlich sofort der örtlichen Feuerwehr bei und ist dieser bis heute treu. Er engagierte sich bereits damals in der Nachwuchsarbeit. Die Funktion des Jugendbetreuer entstand erst viel später. Von 1953 an war Hermann Bäuml 15 Jahre als Zeugwart und danach von 1968 bis 1998 ganze 30 Jahre Kommandant Stellvertreter. Im Anschluss bekleidete er im erweiterten Kommando die Funktion des Reservistenvertreter. Neben seiner Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Schörfling war Hermann Bäuml auch Mitglied der Betriebsfeuerwehr der Lenzing AG.
Begeistert erzählt Hermann gerne aus der Vergangenheit und den damaligen Umständen. Die jungen Feuerwehrmänner mussten bei den Übungen das Wasser mit Kübeln vom Bach holen, denn Benzin für die Pumpen war nur für die Einsätze vorhanden. Jedes Haus hatte damals eine Sogenannte Luftschutzspritze, mit dieser mussten sie regelmäßig im Luftschutzhaus am Dorfplatz an Löschübungen teilnehmen. Auch an den Wettlauf mit der FF Seewalchen in den 1950iger und 60iger Jahren erinnert sich Hermann Bäuml. Im Zuge mehrerer Großbrände in der damaligen Möbelfabrik Hummelbrunner in Steinbach a.A. ging es darum, wer als Erster am Einsatzort war.
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Weiters der Brand des Bräuhaus Litzlberg (heute Litzlberger Keller) im Jahr 1954. Zu dieser Zeit lag über 1Meter Schnee und der See war zur Gänze zugefroren. Zum Löschen mussten mühsam Löcher in das Dicke Eis geschlagen werden, um an Wasser zu kommen. Das Feuer schaffte es auf Grund der dicken Schneeauflage nicht durch das Dach. Im Anschluss wurden die damaligen besonders Schweren Hanfschläuche gefroren „in Stangenform“ nach Hause transportiert und bei den Landwirten in die Ställe gelegt. Erst nach 2-3 Wochen waren die Schläuche wieder abgetaut und konnten in die Feuerwehrautos gebracht werden.
Im Sommer 1954 rückten Hermann und seine Kameraden zum Hochwassereinsatz nach Ottensheim und Goldwörth aus. Hier galt es mittels Unterstützung von Militärischen Booten und Pontons die Tiere zu retten, da sich damals die Einheimischen nicht auf die Boote trauten. Viele weitere Geschichten würden hier das Ausmaß sprengen. Hermann war immer für die Feuerwehr da, was auch seine unzähligen Auszeichnungen und Abzeichen bekunden.
Besonders freut Hermann, dass er seinen Spind an seinen Schwiegerenkel Harald weitergeben konnte und es durch Harald für Ihn wieder ein Stück einfacher geworden ist an der Kameradschaft der FF Schörfling teilzunehmen. „Die Feuerwehr ist mein Leben“ sagt Ehren-Oberbrandinspektor Hermann Bäuml.