Technisch

Bayern: Stundenlange Befreiungsaktion für Finger einer 4-Jährigen aus Vierkantrohr

MÜNCHEN (BAYERN): Beim Spielen hat ein 4-jähriges Mädchen am 19. März 2024 in der Rossittener Straße in München ihren kleinen Finger der linken Hand in eine Bohrung eines Vierkantrohres gesteckt und ist darin hängen geblieben. Die Befreiung durch die Feuerwehr München dauerte mehrere Stunden.

Die Halterung einer Sprossenwand hatte es heute einem kleinen Mädchen angetan. Sie steckte dabei den Finger in ein Loch, bekam es aber selbst nicht mehr heraus. Auch die Erzieherinnen konnten nichts ausrichten und riefen daher die Feuerwehr. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) wurde zu der Notlage geschickt. Vor Ort stellte sich die Sache verzwickter heraus als zuerst angenommen.

Das Vierkantrohr war mit der Sprossenwand verbunden und aus massivem Edelstahl. Die Einsatzkräfte demontierten das Metallteil, stellten aber schnell fest, dass die Mittel des HLF für die Befreiung ungeeignet sind. Da auf einem regulären HLF nicht das nötige Gerät zur Verfügung steht, holte der Gruppenführer ein Fahrzeug mit dem feinmechanischen Werkzeug, welches auf der Hauptfeuerwache vorgehalten wird, zur Einsatzstelle.

Nun begannen die Einsatzkräfte zuerst das schwere Rohr abzuschneiden, dass ein Herankommen an den eingeschlossenen Finger überhaupt möglich war. Zwei Entlastungsschnitte längs des Rohres sollten das Material so schwächen, dass es auseinandergedrückt werden könnte. Leider zeigte sich das Rohr aber von dieser Maßnahme völlig unbeeindruckt. Das hydraulische Rettungsgerät, mit dem Personen aus Autos nach Unfällen befreit werden, konnte nicht genug Kraft aufwenden, um das Rohr auseinanderzubiegen.

So begannen die Einsatzkräfte, unter ständiger Kühlung das Rohr immer weiter zu schwächen und Teile herauszuschneiden. In der Zwischenzeit wurde das kleine Mädchen mit der Eiskönigin auf dem Handy abgelenkt. Nach mehr als zwei Stunden Schneidarbeit konnte der Großteil des Rohres entfernt werden.

In Kleinstarbeit wurde dann der Rest zum Finger hin behutsam weiter geöffnet, bis endlich der Finger aus dem Loch befreit werden konnte. Unbeschadet und glücklich wurde das Mädchen befreit und in die Arme seines Vaters übergeben.

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