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Bayern: Traunsteiner Brandschützer auf (Dienst-)Reisen in Franken → Themenschwerpunkt Vegetationsbrände

LANDKREISE TRAUNSTEIN | KRONACH | LICHTENFELS (BAYERN) Der Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen für die Feuerwehren ist eines der „Top-Themen“ in den Agenden der Fachbereichsarbeit. Im Kreisfeuerwehrverband Traunstein beschäftigen sich daher Ehrenamtliche seit längerem damit, ein Einsatzkonzept zur Vegetationsbrandbekämpfung zu erstellen und damit die Kompetenzen für die zunehmenden Wald- und Wiesenbrände zu bündeln. Dazu machten sich einige heimische Kameraden auf den Weg nach Oberfranken, um sich dort mit den Verantwortlichen auszutauschen und um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Text und Bilder: Hubert Hobmaier, Rupert Kink, KFV Traunstein

„Von großen Waldbränden, mit Ausnahme des Bergwaldbrandes am Thumsee, waren wir in der Vergangenheit bisher glücklicherweise verschont“, betont Rupert Kink, der im Kreisfeuerwehrverband Traunstein die derzeit aus 16 Mitgliedern bestehende Arbeitsgruppe „Vegetationsbrandbekämpfung“ leitet. Dennoch betont er im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Feuerwehrpressestelle, „die Häufigkeit kleinerer Brände hat in den vergangenen Jahren zugenommen und auch in den letzten warmen Apriltagen mussten die Feuerwehren in der Region bereits mehrmals Brände in der Natur löschen“.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „wollen das Rad nicht neu erfinden“ und somit haben sie sich nach Kreisfeuerwehrverbänden umgesehen, die bereits über größere Erfahrungswerte in dieser Thematik verfügen. Sie sind in den oberfränkischen Landkreisen Kronach und Lichtenfels fündig geworden. Die Kameraden in Kronach sind derzeit ebenfalls mit der Erstellung eines Einsatzkonzeptes speziell für Brände in der Vegetation beschäftigt. Im Landkreis Lichtenfels konnte ein bestehendes Konzept bereits mehrmals erfolgreich angewendet und fortgeschrieben werden.

„Diese Mischung war uns enorm wichtig, den so können wir für uns das optimale Ergebnis erzielen“, sagt Rupert Kink, gesteht aber auch, „dass wir natürlich nicht alles eins zu eins anwenden können, weil wir ja in unserem Schutzbereich im Süden die Alpen haben und im Norden große Wald- und Wiesenflächen. Diese geografische Konstellation müssen wir natürlich in unseren Planungen berücksichtigen“.

Die siebenköpfige Reisegruppe aus Traunstein wurde in den Gerätehäusern der Feuerwehren Tettau und Weismain herzlich aufgenommen und es entstanden lange Fachgespräche. Sie hatten auch die Möglichkeit, sich direkt bei ehemaligen Brandstellen die Vorgehensweise sowie die Herausforderungen beim Löschen erklären zu lassen.

Neben den reinen Theorieblöcken konnten die Traunsteiner Feuerwehrleute auch spezielle Ausrüstungsgegenstände wie Raupenfahrzeuge oder Bewässerungssysteme kennenlernen, die bei der Bekämpfung derartiger Brände helfen sollen. Darüber hinaus wurde auch der Einsatz von sogenannten Quads und die Möglichkeiten von Drohnen zur Unterstützung aus der Vogelperspektive diskutiert. Die Gastgeber waren auch dazu bereit, tiefe Einblicke in die Fahrzeuge und Ausrüstung speziell für die Waldbrandbekämpfung zu gewähren.

Kettenfahrzeug zum Gerätetransport in schwierigem Gelände.

„Wir als Feuerwehren sind in jedem Fall gut beraten, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft annehmen und uns auf diese Art der Einsätze vorbereiten“, stellt Kreisbrandrat Christof Grundner fest und ergänzt, „glücklicherweise müssen wir ja nicht bei null anfangen, denn wir können ja bereits jetzt auf die vom Landkreis Traunstein beschafften Waldbrandsätze sowie eine Schulungsreihe für unsere Feuerwehrleute zurückgreifen“.

Übereinstimmend sind die Verantwortlichen davon überzeugt, dass für ein erfolgreiches Tätigwerden der Feuerwehren im Falle eines Einsatzes sowohl die Ausrüstung aber auch die Kenntnisse der Feuerwehrleute entscheidend sind. „Das sind die Stellschrauben, die uns zur Verfügung stehen“, sagt Kreisbrandrat Christof Grundner, betont aber auch, „dass wir sicherlich ein Netzwerk aus Landwirten, Forstbetrieben, anderen Hilfsorganisationen, Betrieben und Behörden schaffen müssen, um möglichst breit für die Bewältigung der Herausforderungen aufgestellt zu sein“.

Flächenberegnungsanlage

Nach der Rückkehr von dieser zweitägigen Dienstreise ins Fränkische zeigten sich die Teilnehmer bestehend aus Kreisbrandmeister Stefan Nitzinger, Mathias Strohmayer, Christian Hiendl (beide Übersee), Manfred Steiner (Siegsdorf), Lukas Heller (Chieming), Georg Mayer (Petting) und Kreisbrandinspektor Rupert Kink sehr beeindruckt von dem offenen Austausch und der Gastfreundschaft bei den fränkischen Kameraden.

Die Eindrücke und Erfahrungen sollen nun in der kommenden Zeit gebündelt werden. „Ziel ist es, dass wir im Herbst das Einsatzkonzept für den Landkreis Traunstein aufgestellt und dazu ein passendes Ausbildungsangebot für die heimischen Brandschützer aufgelegt haben“, so Rupert Kink. Da das Thema in den Fachkreisen derzeit einen sehr hohen Stellenwert hat und angefangen beim Bayerischen Innenministerium über die Verbände, wie beispielsweise den Landesfeuerwehrverband Bayern, bis zu den Fachbehörden in den Landkreisen und auf Gemeindeebene diskutiert wird, verfolgen die Brandschützer eine zügige Ergebnispräsentation.

Besichtigung früherer Brandstellen.

Auf Grund erfolgreichen Gespräche wollen die drei Kreisfeuerwehrverbände in dieser Thematik zukünftig enger zusammenarbeiten und sich auch zukünftig austauschen. Die Vertreter haben dazu während des Aufenthaltes eine vernetzende Zusammenarbeit vereinbart. „Wir haben bereits eine Gegeneinladung ausgesprochen, damit wir unseren fränkischen Kameraden die Gegebenheiten in unserer Heimat sowie unsere Ausrüstung präsentieren können“, informiert Rupert Kink abschließend.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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