Revolution in der Eisenbahn-Rettung-Brandbekämpfung: ÖBB präsentierten neuen Rettungszug / Servicejet
Sie sind gelb, sie sind klimafreundlich, sie sind schnell! Die neuen Servicejets sehen verdammt gut aus und revolutionieren die Rettungs- und Löscharbeiten. Am 17. Mai 2024 wurde die erste Garnitur der Österreichischen Bundesbahnen in St. Pölten vorgestellt!
Die zukunftsweisende Erneuerung der Rettungszugflotte der Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) nimmt weiter Fahrt auf. Am 17. Mai 2024 wurde in St. Pölten der erste von 18 neuen sogenannten Servicejets vorgestellt. Was das bedeutet? Generationenwechsel für innovative Sicherheit im Bahnbetrieb! Denn die neuen high-tech-hybrid Servicejets revolutionieren die Rettungs- und Löscharbeiten auf unserem Schienennetz. Übrigens: Jedes Fahrzeug kann 324 Personen evakuieren.
Rettungszüge bisher aneinander gekuppelte Spezialwaggons, ist dieses Fahrzeug eine durchgängig betretbare Zuggarnitur, was erhebliche Vorteile mit sich bringt, zB den schnelleren Führerstands- und damit Richtungswechsel. Waren die Rettungszüge bisher aneinander gekuppelte Spezialwaggons, ist dieses Fahrzeug eine durchgängig betretbare Zuggarnitur, was erhebliche Vorteile mit sich bringt, zB den schnelleren Führerstands- und damit Richtungswechsel.
Außerdem sind die gelben Blitze mit einem nachhaltigen Elektro-Hybrid-Antrieb ausgestattet, der drei Energiequellen nutzen kann. Entweder verwenden sie Strom aus der Oberleitung und verfügen dadurch über 4.000 PS. Sie können auch auf einen leistungsstarken Akku mit 280 kWh oder zwei Dieselaggregate mit gesamt 1.060 PS als Rückfallebene zugreifen. Damit ist der Servicejet auf jeder Strecke so nachhaltig wie möglich unterwegs. Zusammen wiegen alle neuen Servicejets 4.000 Tonnen – so viel wie 666 ausgewachsene Elefanten.
Für den Brandeinsatz führt der Servicejet Löschwasser mit. Im mittleren Wagen ist ein Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 40 m³ verbaut. An beiden Triebköpfen sind Löscheinrichtungen verbaut, die vom Führerstand aus bedient werden können. Das sind in Summe vier Hochdruckwasserwerfer mit 100 Bar Druck, zwei Niederdruckwasserwerfer mit zehn Bar sowie Löschwasseranschlüsse an beiden Fahrzeugseiten vergleichbar mit einem Hydranten. Alle Löscheinrichtungen können auch in Verbindung mit Schaummittel eingesetzt werden.
ur Absicherung der Einsatzkräfte und des Servicejet gegen Rauch und hohe Temperaturen sind am Dach 4 Strahlventilatoren. Ein Filtersystem reinigt die Luft und Überdruck verhindert, dass Rauch einströmt. Diese sogenannte Schutzbelüftung sorgt für einen geschützten Innenraum für das Bedienpersonal, die Einsatzkräfte und die zu evakuierenden Personen. Wärmebildkameras helfen außerdem, um in einer verrauchten Umgebung Personen besser erkennen zu können.
Aber nicht nur für den Brandfall ist dieses Fahrzeug optimal ausgestattet, auch weitere Einsatzbereiche sind vorgesehen. Es verfügt über genügend Leistung, um Züge mit bis zu 2.000 Tonnen abzuschleppen – auch ohne Oberleitung – oder kann als „Ladegerät“ genutzt werden, um einen defekten Zug mit Strom zu versorgen. Zudem ist der Servicejet auch im täglichen Betrieb für Instandhaltungsarbeiten vorgesehen. Für planmäßige Wartungs- und Inspektionstätigkeiten werden Instandhaltungstrupps samt Material zu den Querschlägen in den Tunnels transportiert. So wird zusätzlich zu den standardmäßig eingeplanten Trainings, optimales Handling des Fahrzeugs durch das Bedienpersonal gewährleistet.
Der Servicejet wird für die Inbetriebnahme der Koralmbahn mit dem Herzstück des 33 km langen Koralmtunnels erstmalig zum Einsatz kommen und sukzessive am gesamten Schienennetz stationiert. Die Montagearbeiten haben 2022 begonnen, nun folgen Funktionstests und 2024 startet das Zulassungsverfahren.
Technik-Reportage dann im Juni-Heft 3/2024 des Feuerwehrmagazin Brennpunkt!