Rosenbauer Konzern setzt im ersten Quartal 2024 den Turnaround fort → plus 17% gegenüber Q 1 / 2023
Der Rosenbauer Konzern hat laut Aussendung vom 17. Mai 2024 in den ersten drei Monaten 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 225,6 Mio € (1-3/2023: 191,7 Mio €) erzielt. Das Geschäftsvolumen der Unternehmensgruppe lag damit um 17,7 % über der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Die Gründe dafür sind einerseits eine höhere Anzahl an Fahrzeugauslieferungen bei verbesserten Preisen und andererseits mehr Geschäft mit Ausrüstung und Service. So hat allein der Umsatz des Produktsegmentes Fahrzeuge um 12,7 % zugelegt. Konkret konnten die Area Europe, die Area Americas und der Vorbeugende Brandschutz ihren Umsatz steigern. Der Turnaround des Konzerns, der 2023 schon klar sichtbar wurde, hat sich fortgesetzt. Das deutlich gestiegene Bruttoergebnis ermöglichte trotz negativer Sondereffekte in Höhe von 2,3 Mio € durch das Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds und die Realisierung einer neuen Bankenvereinbarung erstmals seit zwei Jahren schon im ersten Quartal wieder ein positives operatives Ergebnis. Das EBITDA belief sich auf 7,6 Mio € (1-3/2023: 2,5 Mio €), das EBIT auf 0,3 Mio € (1-3/2023: -4,9 Mio €). Der Auftragseingang lag gleichzeitig mit 362,4 Mio € klar über den Umsatzerlösen der ersten drei Monate.
Umsatz- und Ertragslage
Die wirtschaftliche Aktivität war in der Phase der globalen Desinflation 2022-23 überraschend widerstandsfähig. Diese hat den Warnungen vor einer weltweiten Rezession und Stagflation getrotzt und zugenommen, während die globale Inflation gegenüber ihren Spitzenwerten zur Jahresmitte 2022 zurückgegangen ist. Vor diesem Hintergrund geht der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2024 von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,2 % aus. Das entspricht einer Erhöhung der Prognose um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Jänner dieses Jahres.
Der Rosenbauer Konzern erzielte im ersten Quartal 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 225,6 Mio € (1–3/2023: 191,7 Mio €). Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Vertriebsregionen: 47 % Area Europe, 8 % Area Middle East & Africa, 5 % Area Asia-Pacific, 35 % Area Americas sowie 5 % auf das Segment Vorbeugender Brandschutz.
Das Bruttoergebnis fiel nach Abzug der Umsatzkosten deutlich höher als im Vorjahr aus und ermöglichte im Periodenvergleich bei gleichzeitig gestiegenen Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung ein leicht positives operatives Ergebnis von 0,3 Mio € (1-3/2022: -4,9 Mio €). Das Konzern-EBT belief sich in Folge gestiegener Finanzierungskosten im ersten Quartal auf -9,0 Mio € (1–3/2023: -9,6 Mio €).
Der Rosenbauer Konzern verzeichnete von Jänner bis März 2024 einen Auftragseingang von 362,4 Mio € (1–3/2023: 293,3 Mio €). Entgegen der weiter schwachen Konjunktur haben alle Vertriebsregionen, die Area Asia-Pacific ausgenommen, mehr neue Aufträge erhalten als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Auftragsbestand ist damit weiter gewachsen und betrug zum Ende des ersten Quartals 2024 1.935,1 Mio € (31. März 2023: 1.610,0 Mio €).
Finanz- und Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Periodenvergleich auf 1.266,1 Mio € (31. März 2023: 1.095,8 Mio €). Die größte Veränderung weist dabei das kurzfristige Vermögen aus. Dieses stieg von 831,9 Mio € auf 1.005,2 Mio €. Die Vorräte erhöhten sich auf 650,2 Mio € (31. März 2023: 554,4 Mio €). Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stiegen auf 313,2 Mio € (31. März 2023 232,4 Mio €). Die Nettoverschuldung erhöhte sich von 434,9 Mio € auf 492,8 Mio €, was den hohen Finanzierungsbedarf insbesondere auch für das umsatzbedingt gestiegene Trade Working Capital widerspiegelt. Das Trade Working Capital lag bei 506,4 Mio € (1–3/2023: 458,9 Mio €).
Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit war am Ende des ersten Quartals 2024 wegen des Anstiegs von Vorräten und Forderungen mit -58,4 Mio € (1–3/2023: -112,5 Mio €) negativ, aber besser als in der Vorjahresperiode. Zum Jahresende wird von einem positiven Cashflow aus der operativen Tätigkeit ausgegangen.
KONZERNKENNZAHLEN | 1-3/2023 | 1-3/2024 | |
Umsatzerlöse | Mio € | 191,7 | 225,6 |
EBITDA | Mio € | 2,5 | 7,6 |
EBIT | Mio € | -4,9 | 0,3 |
Periodenergebnis | Mio € | -10,7 | -9,1 |
Cashflow aus der operativen Tätigkeit | Mio € | -112,5 | -58,4 |
Eigenkapital in % der Bilanzsumme | 16,4 % | 13,5 % | |
Ergebnis je Aktie | € | -1,6 | -1,4 |
Mitarbeiterstand zum 31. Dezember | 4.141 | 4.368 | |
Auftragsbestand zum 31. Dezember | Mio € | 1.610,0 | 1.935,1 |
Ausblick
Der IWF hat jüngst seinen Ausblick für die Weltwirtschaft geringfügig verbessert. Sie soll demnach 2024 und 2025 stabil um jeweils 3,2 % zulegen können. Die Aufwärts- und Abwärtsrisiken für diese Prognose sind gleichzeitig weitgehend im Gleichgewicht. Die schwachen mittelfristigen Aussichten reflektieren das niedrigere Wachstum des BIP pro Kopf.
Während sich die Weltwirtschaft einer sanften Landung nähert, besteht die kurzfristige Priorität der Zentralbanken darin, sicherzustellen, dass die Inflation sanft abklingt, indem sie ihre Geldpolitik weder zu früh noch zu spät lockern, was zu einer Unterschreitung der Zielvorgaben führen könnte. Gleichzeitig mit dieser Lockerung ist ein neuer Fokus auf eine mittelfristige Haushaltskonsolidierung angebracht, die wieder Spielraum für Budgetmanöver und vorrangige Investitionen eröffnet und die Schuldentragfähigkeit gewährleistet.
Die Feuerwehrindustrie, deren Auftragsbücher prall gefüllt sind, ist ein Spätzykliker. Während sie bei der Nachfrage auch 2024 von einer Steigerung ausgehen kann, wird der tatsächliche Branchenumsatz von der weiteren Stabilisierung der internationalen Lieferketten abhängig sein. Zahlreiche Hersteller haben die Kostensteigerungen der jüngeren Vergangenheit in Form von Preisanpassungen weitergegeben, was sich positiv auf ihre Ergebnisqualität auswirken sollte.
Unter der Annahme einer weiteren Stabilisierung der Lieferketten erwartet der Konzernvorstand für 2024 einen Umsatz von ca. 1,2 Mrd € und eine EBIT-Marge von rund 5 %.