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Lebenretten ist Leistungssport: Internationale Feuerwehrwettkämpfe

Die Arbeit der Feuerwehr ist eine ernste Angelegenheit. Doch die Höchstleistungen, die Feuerwehrleute erbringen müssen, sind zweifellos mit Leistungssport zu vergleichen. Daher existieren seit 1961 die Internationalen Feuerwehrkämpfe, die alle vier Jahre ausgetragen werden.

Es ist einer der anstrengendsten Berufe, die es gibt: Feuerwehrleute geben täglich ihr Bestes, um Leben zu retten und Brände innerhalb von wenigen Minuten zu löschen. Hohe Temperaturen, schwere Arbeitsmontur und widrige Umstände gehören dabei zum Alltag der mutigen Männer und Frauen. Dass es zur Ausübung dieses Berufs mehr als physische Fitness und eine gute Kondition benötigt, ist selbsterklärend. Eine große Menge an Mut, schnelles Reaktionsvermögen und starke Nerven gehören ebenfalls dazu.

Mit diesen Eigenschaften bringen Feuerwehrleute die besten Voraussetzungen mit, um es mit Profisportlern aufzunehmen. Ähnlich sahen es die Verantwortlichen, die sich 1961 dazu entschlossen, die Internationalen Feuerwehrwettkämpfe (CTIF) ins Leben zu rufen. Alle vier Jahre wird der Wettkampf der besten Mannschaften in verschiedenen Ländern ausgetragen, um die besten ihrer Klasse zu bestimmen. 2017 fanden die Wettkämpfe zuletzt statt und wurden in Österreich ausgetragen. Damals nahmen knapp 2.900 Teilnehmer aus 27 Ländern teil. Im Jahr 2021 fiel die geplante Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie aus und wurde nicht nachgeholt.

Mehr als nur Hürdenlauf

Die einzelnen Teams treten in verschiedenen Disziplinen an, die eine Mischung aus Geschicklichkeit, Ausdauer und Leistungsbereitschaft verlangen. Besonders anspruchsvoll und spannend sind dabei die Disziplinen des 100-Meter-Hürdenlaufs sowie das Hakenleitersteigen. Hier müssen die antretenden Feuerwehrleute zuerst eine Strecke von 32,25 Metern zurücklegen und anschließend eine Holzfassade mit einer Leiter erklimmen und den obersten Punkt erreichen. Dabei wird die Leiter von Etage zu Etage eingehängt. Insgesamt sind drei Stockwerke zu bewältigen.  

Die 4×100-Meter-Feuerwehrstafette verlangt ebenfalls sportliches Können der Teilnehmer. Auf jeweils vier mal 100 Metern müssen verschiedene Hindernisse überwunden werden, die einen Bezug zum Feuerwehreinsatz darstellen. Vom Klettern über eine Häuserwand bis zum Löschen eines Brandes sind auf den einzelnen Abschnitten diverse Herausforderungen zu bewältigen. Dabei wird die Zeit der antretenden Teams genommen. Die Mannschaft mit der besten Zeit gewinnt. Männer und Frauen treten in dieser Disziplin gleichermaßen an.

Meisterschaften der Besten

Obwohl sich die Wettkämpfe einer großen Beliebtheit erfreuen, haben es die Internationalen Feuerwehrwettkämpfe bislang nicht in den Sportwettenvergleich geschafft. Bisher fokussieren sich die Anbieter, die mit lukrativen Willkommensboni oder einem umfangreichen Portfolio an Profisport werben, auf die Klassiker wie Fußball, Golf oder Tennis. Dass die Feuerwehrwettkämpfe den typischen Sportarten hinsichtlich Spannung und Nervenkitzel in nichts nachstehen, dürfte angesichts der zu absolvierenden Leistungen keine Zweifel bergen.

Selbst ihre eigene Welt- und Europameisterschaft hat der Feuerwehrsport. Im Jahr 2002 und 2003 fand die Premiere der sportlichen Wettbewerbe statt, die ursprünglich im Wechsel ausgetragen werden sollten. Seit 2008 wird jedoch nur noch die Weltmeisterschaft veranstaltet. Eher rückständig erscheint dabei, dass die Teilnahme der Frauen erst seit dem Jahr 2014 erlaubt war. Im vergangenen Jahr 2023 war die Türkei Austragungsort der Weltmeisterschaft.

Für 2024 sind die Wettkämpfe Anfang Juni in Slowenien geplant. Welche Mannschaft ihre Taktiken und Strategien am besten einzusetzen weiß, wird sich in den Wettkämpfen zeigen. Vielleicht schafft es die Feuerwehr-WM in diesem Jahr, die Begeisterung der Sportfans für sich zu gewinnen, bevor die Fußball-EM in Deutschland die Berichterstattung beherrscht.

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