Bayern: Austritt von Chlorgas → FF Waging am See im Gefahrgut-Übungseinsatz mit der „GAMS“ bei der Werkfeuerwehr Infraserv
WAGING AM SEE (BAYERN): Neben dem regulären Übungsbetrieb finden in der Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr Waging am See immer wieder Spezialausbildungen statt. So waren die Einsatzkräfte in den vergangenen Jahren schon zur Fortbildung der Bootsführer am Gardasee (siehe D / Italien: Außergewöhnliches Bootsführer-Ausbildungswochenende der Feuerwehr Waging am See am Gardasee) oder die Atemschutzgeräteträger im Bergwerk-Übungsstollen in Peißenberg (siehe Bayern: Atemschutztraining der Extraklasse im Kriechstollen der Hohenpeißenberg).
Die Fachgruppe für Gefahrgutseinsätze übte kürzlich im oberbayerischen Burgkirchen-Gendorf. „Austritt von Chlorgas“ war eines der Übungs-Szenarien beim Gefahrguttag der Feuerwehr Waging am See bei der Werkfeuerwehr Infraserv in Gendorf. 14 Mitglieder der Waginger Feuerwehr machten sich mit dem Einsatzleitwagen (ELW 1), dem Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) und dem Gerätewagen-Logistik (GW-L2), sowie dem Umweltschutzanhänger auf den Weg zu diesem außergewöhnlichen Übungstag.
Organisiert wurde dieser von Martin Pöllner, als Fachberater für chemische, biologische, radiologische und nukleare Substanzen. Diese – kurz CBRN-Substanzen –
können durch einen Unglücksfall, zum Beispiel beim Transport auf der Straße oder Schiene in die Umgebung gelangen, und so zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden. Bereits zum zweiten Mal war die Waginger Feuerwehr bei der Werkfeuerwehr Infraserv zu einem derartigen Übungstag zu Gast.
Die heimische Feuerwehr war dann auch bei drei verschiedenen Übungen gefordert: Ein Unfall in einem Labor mit Natrium und Königswasser, ein Austritt von Chlorgas, sowie ein undichter Flansch mit einem Austritt von Salzsäure auf einer Rohrbrücke. Zum Abschluss des Übungstages wurde noch das Umpumpen von Salzsäure mittels einer speziellen Gefahrgutpumpe GUP, wie sie in Waging vorgehalten wird, geübt. Abgearbeitet wurden sämtliche Übungen nach der GAMS-Regel – Einer „Eselsbrücke“ für: Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung durchführen und Spezialkräfte alarmieren!
Zusätzlich wurden die Führungskräfte mit der Stoffsuche und Gefahrenermittlung gefordert. Nach der Personenrettung galt es den Gefahrstoffaustritt, unter Auswahl der geeigneten Körperschutzform, zu stoppen. Die Kameraden der Werkfeuerwehr zeigten sich beeindruckt von der Ausrüstung und dem Fachwissen der Waginger Feuerwehr. Es konnten alle Aufgabenstellungen mit Bravour gemeistert werden