Wien: Ausgedehnter Wohnungsbrand nahe Naschmarkt sorgt für großes Aufsehen und Alarmstufe-II-Einsatz
WIEN, 6. BEZIRK: Kurz nach 17 Uhr gingen am 20. Juni 2024 in der Alarmzentrale der Berufsfeuerwehr Wien zahlreiche Anrufe über einen Wohnungsbrand in einem Wohnhaus an der Linken Wienzeile ein. Trotzdem war die genaue Einsatzadresse nicht eindeutig und es wurde daher ein Einsatz der Alarmstufe 2 alarmiert.
Die erste Löschbereitschaft Mariahilf fuhr das Objekt aufgrund erster Angaben von der Rückseite in der Lehárgasse an und erkundete von dort aus die Lage und nahm ein Rohr über einen Innenhof vor. Rasch stellte sich aber heraus, dass die Brandwohnung in einem Wohnhaus an der Linken Wienzeile liegen musste. Daher wurde die zweite Löschbereitschaft Favoriten bereits in die Linke Wienzeile 12 alarmiert.
Bewohner informierten die eintreffenden Feuerwehreinsatzkräfte, dass aus einer Wohnung im 2. Stock bereits Flammen in einen Innenhof schlagen würden. Daher wurde sofort ein Rohr unter Atemschutz in das Haus Nummer 12 vorgenommen und in dem Lichthof einen Außenangriff durchgeführt, um die Brandausbreitung auf weitere Wohnungen zu verhindern. In der weiteren Erkundung stellte sich heraus, dass die Brandwohnung tatsächlich in der Linken Wienzeile 14 im 2. OG lag und Fenster in zwei Innenhöfe hatte. Über das Stiegenhaus wurde anschließend eine Löschleitung unter Atemschutz in die Brandwohnung vorgenommen, wobei den Einsatzkräften bereits im Stiegenhaus Flammen entgegenschlugen.
Aufgrund der unklaren Lage und einer möglichen Brandausbreitung und Gefährdung von Personen über dem Brandgeschoß wurde der Einsatz auf Alarmstufe 3 erhöht. Zudem war eine effiziente Druckbelüftung des Stiegenhauses zur Entrauchung durch die umfangreichen Bauarbeiten im Erdgeschoß und Stiegenhaus sowie vieler offener Durchbrüche unmöglich. Während der Brandbekämpfung wurden im Stiegenhaus mehrere Atemschutztrupps eingesetzt, um die Wohnungen über der Brandwohnung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu evakuieren.
Zwei Personen wurden über die Drehleiter aus dem 4. Stock in Sicherheit gebracht. Durch den umfangreichen Außen- und Innenangriff konnte die Brandintensität schließlich gebrochen werden und auch der Fluchtweg über das Stiegenhaus wieder gesichert werden. Eine Person wurde mit einer Fluchtfiltermaske dann aus dem 3. Stock durch einen Atemschutztrupp ins Freie gebracht. Insgesamt wurden sieben Personen von der Sondereinsatzgruppe der Berufsrettung Wien betreut und notfallmedizinisch versorgt. Drei Personen wurden aufgrund von Verletzungen bzw. Rauchgasvergiftungen in Kliniken gebracht.
Gegen 17:45 Uhr konnte der Brand schließlich gelöscht werden und die Nachlöscharbeiten in der fast vollständig ausgebrannten Wohnung beginnen. Die gesamte Brandwohnung und auch die angrenzenden Wohnungen wurde teilweise mittels Wärmebildkamera abgesucht, um eine Brandausbreitung und Glutnester ausschließen zu können. Im weiteren Verlauf wurde dann die Alarmstufe reduziert und die noch notwendigen Maßnahmen von der Löschbereitschaft Mariahilf durchgeführt. Anschließend wurde der Einsatzort an die Polizei zur Brandursachenermittlung übergeben.
Für die Dauer des Einsatzes war die Linke Wienzeile gesperrt und es kam zu lokalen Verkehrsbehinderungen und Staus. 101 Kräfte der Berufsfeuerwehr Wien standen mit 21 Fahrzeugen bis 20.45 Uhr im Einsatz.