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Bayern: Ein Unikat mit Herzblut → der Traunsteiner BMA-Übungsanhänger

TRAUNSTEIN (OÖ): Pünktlich zum Start des 20. Lehrgangs „Anwenderschulung Brandmeldeanlagen (BMA)“ hatte der Kreisfeuerwehrverband Traunstein mehrere Firmenvertreter eingeladen, die verschiedene technische Komponenten kostenfrei zur Verfügung gestellt und damit diesen einzigartigen Ausbildungsanhänger maßgeblich ausgestattet haben. Während des Vororttermins konnten sich Vertreter der Firmen Kruse, re‘graph, SeTec und Siemens über die Erweiterungen und Ergänzungen im Feuerwehrhaus Grabenstätt informieren.

Text und Bilder von Hubert Hobmaier, Wolfgang Gasser

Der Anhänger dient nicht nur den heimischen Einsatzkräften, sich im Umgang mit Brandmeldeanlagen zu schulen, vielmehr wurde er mittlerweile mehrfach bei Fachtagungen angefragt und präsentiert.

Bereits 2019 wurde die Projektidee eines Schulungsanhängers in den Köpfen der Arbeitsgruppe „Brandmeldeanlagen“ des Fachbereiches 4 „Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz“ im Kreisfeuerwehrverband Traunstein geboren. Im November 2019 begann die Gruppe schließlich, einen eigens dafür angeschafften Anhänger mit der notwendigen Elektrik auszubauen.

Im Februar 2020 wurden bereits die ersten Komponenten der Brandmeldetechnik von der Firma Siemens installiert und für die Schulungsumgebung programmiert. Schon damals war den Verantwortlichen klar, dass an diesem Anhänger niemals die letzte Schraube angezogen oder die letzte Computertaste gedrückt werden würde, sondern dass dieses Projekt mit der technischen Entwicklung mitwachsen würde.

Somit wurde nur wenige Monate nach Inbetriebnahme eine neue Programmierung der Siemenssoftware aufgespielt. Gleichzeitig griffen die Mitstreiter im Fachbereich erneut in die Werkzeugkiste, um den Ausbau weiter zu verbessern. Dies war auch im darauffolgenden Jahr der Fall. Die Anlage wurde um ein sogenanntes „Fernwählgerät“, also eine Art Kommunikationsschnittstelle, erweitert und Softwareverbesserungen eingespielt.

Der Anhänger kommt zur Ausbildung der heimischen Feuerwehrleute insbesondere an den Lehrgangsstandorten Grabenstätt und Kirchheim zum Einsatz, er wird aber auch regelmäßig in den normalen Übungsbetrieb, beispielsweise bei den Übungssamstagen, integriert. Im März 2023 wurden dann unter Federführung von Jürgen Richter weitere Ergänzungen geplant und durch das Team des Fachbereiches auf den Weg gebracht.

Bereits am 28.03.2023 waren die ersten Maßnahmen umgesetzt und neben einem neuen, größeren Gehäuse für die Brandmeldezentrale, einem größeren Batteriepaket, einem neuen HF-Melder (Handfeuer-Melder), weitere Funkmelder und ein Sprachalarm installiert. Hinzu kamen ein Außengehäuse und Anschlüsse, um einen Monitor für Präsentationen anbringen zu können.

Im April 2023 hielt ein sogenannter APLIS-Server (APLimo-Informations-System) der Firma re‘graph aus Korntal-Münchingen seinen Platz und re‘graph sowie Siemens stimmten an einem weiteren Termin die Programmierung der neuen Komponenten aufeinander ab. Mit diesen Maßnahmen können nun, unabhängig vom Hersteller des Brandmeldesystems, die Daten auf einen PC, Smartphone, Tablet oder auf einen Monitor als digitales Feuerwehranzeigetableau visualisiert werden.

Die jüngsten Neuerungen erfolgten Anfang 2024. Von den Firmen Kruse aus Stelle und SeTec aus Seefeld wurden neue Sonder-Feuerwehr-Schlüsseldepots, sogenannte „Sonder-FSD“ zur Verfügung gestellt. SeTec sponsorte außerdem einen neuen linearen Wärmemelder, die beispielsweise in Industriehallen zur Anwendung kommen. Die Firma HETEC aus Neuötting unterstützte das Projekt mit einer mobilen Datenkarte für die Online-Anbindung über die eingebaute AVM FritzBox.

Der Start des 20. Fachlehrgangs zur Bedienung von Brandmeldeanlagen wurde im Vorfeld von einem Termin zur Vorstellung des Projektes an die Sponsoren begleitet. Lehrgangsleiter Jürgen Richter und Kreisbrandrat Christof Grundner konnten Uwe Praman von Siemens, Holger Schwitzer von Kruse, Michael Burner von SeTec und Thomas Gaab von re’graph im Feuerwehrhaus Grabenstätt begrüßen.

Neben den fachlichen Gesprächen über die Meldetechnik und die laufenden Entwicklungen, zeigten sich die Sponsoren über den Umfang der Möglichkeiten beeindruckt und lobten die Professionalität und den Ehrgeiz des ehrenamtlichen Teams. Thomas Gaab von der Firma re’graph hatte an dem Termin ein APLIS Upgrade zur verbesserten Darstellung auf dem Feuerwehrmeldetableau als kleines Geschenk im Gepäck.

Den Dank für die Unterstützung während des bisherigen und zukünftigen Projektverlaufes richteten Verantwortlichen des Kreisfeuerwehrverbandes nicht nur an die Firmen Kruse, re‘graph, SeTec, Siemens und HETEC, sondern auch an zahlreiche weitere Unterstützer wie beispielsweise die Firmen Lambda aus Bischofswiesen und Büchele aus Fridolfing, die mit Bauteilen und Ratschlägen wesentlich zum Erfolg des Vorhabens beigetragen haben.

Der Brandmeldeanlagenübungsanhänger wurde zur Ausbildung der heimischen Feuerwehrleute mit viel Herzblut entwickelt und in den letzten Jahren Dank der großzügigen Unterstützung mehrerer Firmen kontinuierlich erweitert. Bei einem Sponsorentreffen konnten Lehrgangsleiter Jürgen Richter (links) und Kreisbrandrat Christof Grundner (rechts) bei Uwe Pramann (Fa. Siemens), Holger Schwitzer (Fa. Kruse), Thomas Gaab (Fa. Regraph) und Michael Burner (Fa. Se Tec) für die Unterstützung bedanken.

Dank der großzügigen Unterstützung hat der derzeitige Anhänger einen Versicherungswert von mehr als 60.000 Euro. Fast der gesamte Ausbau wurde dabei kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieses Leuchtturmprojekt des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein wurde mittlerweile mehrfach für Fachtagungen und Symposion auch außerhalb der Landkreisgrenzen angefragt und stößt insbesondere beim Fachpublikum immer wieder auf großes Interesse.

Siehe auch: Die Vorstellung des BMA-Anhängers finden Sie hier auf Fireworld.at

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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