Neue Investoren wollen die Mehrheit bei Rosenbauer
Das Robau-Konsortium, bestehend aus der Pierer Industrie, der Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) und der Invest Unternehmensbeteiligungs AG, plant, die Mehrheit am in Schwierigkeiten geratenen oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer zu übernehmen. Darüber berichten am 1. August 2024 mehrere österreichische Medien.
Nachdem im Juni 2024 die geplante Beteiligung der Robau Beteiligungsverwaltung GmbH durch eine Kapitalerhöhung bekannt wurde, soll nun auch ein bedeutendes Aktienpaket erworben werden. Konkret plant das Konsortium den Kauf eines 25,15-prozentigen Anteils von der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (BVG), die derzeit 51 Prozent an Rosenbauer hält. Zusätzlich hatte sich Robau im Juni verpflichtet, im Rahmen einer Kapitalerhöhung 3,4 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 35 Euro pro Aktie zu erwerben.
„Durch diese beiden Transaktionen erwirbt Robau die Mehrheit der Aktien und somit eine kontrollierende Beteiligung in Höhe von 50,1 Prozent an Rosenbauer“, erklärte das Konsortium am Donnerstag. Die Beteiligung der BVG würde dadurch auf 17,23 Prozent reduziert, während der Streubesitz 32,67 Prozent betragen würde. Sowohl die Kapitalerhöhung als auch der Aktienkauf stehen noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung.
Die Genehmigung wird frühestens im vierten Quartal 2024 erwartet. Sollte diese erteilt werden, würde ein Pflichtangebot ausgelöst, bei dem das Konsortium ein Angebot für alle verbleibenden, nicht von Robau gehaltenen Aktien unterbreiten müsste. Der voraussichtliche Angebotspreis würde hierbei 35 Euro je Rosenbauer-Aktie betragen. Das Konsortium plant zudem, im Falle eines erfolgreichen Abschlusses der Transaktionen den Aufsichtsrat neu zu besetzen. Vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung sollen Stefan Pierer, Mark Mateschitz, Friedrich Roithner und Gernot Hofer in das Gremium einziehen, während Stefan Wagner im Aufsichtsrat verbleiben soll.
Rosenbauer kämpft derzeit mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, darunter eine hohe Schuldenlast von zuletzt 428 Millionen Euro. Nach einem Verlustjahr konnte das Unternehmen 2023 jedoch wieder einen kleinen Gewinn von 1,2 Millionen Euro verzeichnen.
Siehe dazu auch vom 20. Juni: Rosenbauer: Pierer, Mateschitz und Raiffeisen steigen mit ins Feuerwehrgeschäft ein