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Erste elektrische Drehleiter Österreichs geht auf Volvo-Fahrgestell an den LFV Burgenland

Rosenbauer hat am 13. August 2024 eine vollelektrische Drehleiter vom Typ L32A-XS electric an das Landesfeuerwehrkommando Burgenland übergeben. Diese wird ab sofort am neuen Stützpunkt für Hubrettungsfahrzeuge in Eisenstadt stationiert.

Rosenbauer hat am 13. August 2024 im Beisein von Landesrat Heinrich Dorner, Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf, stv. Landesfeuerwehrkommandant Harald Nakovich, stv. Landesfeuerwehrkommandant Martin Reidl und dem Leiter der Landesfeuerwehrschule Burgenland Philipp Werderitsch eine vollelektrische Drehleiter vom Typ L32A-XS electric an das Landesfeuerwehrkommando Burgenland übergeben. Diese wird ab sofort am neuen Stützpunkt für Hubrettungsfahrzeuge in Eisenstadt stationiert. Neben der elektrischen gibt es vor Ort auch eine konventionell angetriebene Drehleiter von Rosenbauer, die auf derselben Technologie basiert und denselben feuerwehrtaktischen Nutzen bietet. Während der Hubrettungs-aufbau weitgehend ident ist, unterscheidet sich das Antriebskonzept deutlich: Drei Elektromotoren, zwei für den Fahrantrieb und einer für den Drehleiterbetrieb, treiben die vollelektrische Drehleiter an. Die Energie dafür kommt aus zwei Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von jeweils 66 kWh. Die L32A-XS electric ist auf einem Volvo FE Electric-Chassis aufgebaut.

„Ich freue mich, dass das Konzept unserer L32A-XS electric das Landesfeuerwehrkommando Burgenland überzeugt hat. Mit seiner Entscheidung hat es einen ersten Schritt in Richtung e-Mobilität der Zukunft gemacht. Der vollelektrische Antrieb der L32A-XS electric reduziert den Geräuschpegel am Einsatzort deutlich und ermöglicht emissionsfreie Feuerwehreinsätze bei gleicher Sicherheit und Effizienz wie bei einem konventionellen Hubrettungsfahrzeug“, sagt Peter Stadlberger, Vertriebsleiter der Rosenbauer Österreich.

Gleiche Vorzüge und Funktionalität wie bei einer konventionellen Drehleiter

Die L32A-XS electric bietet laut Rosenbauer hinsichtlich Leistung, Funktionalität und Zuverlässigkeit die gleichen Vorzüge wie eine konventionelle Drehleiter. Der Drehleiteraufbau ist ab der Schnittstelle zum E-Antrieb vollkommen ident, Bewegungsprofil, Arbeitshöhe, Nutzlast des Korbes … alles ist gleich. Mit ihrem neigbarem Korbarm ist die L32A-XS electric selbst unter beengten Platzverhältnissen und im Nahbereich optimal einsetzbar, die Hochleistungshydraulik sorgt für schnelle Rüstzeiten. Sicheren Stand gewährleistet die Rosenbauer Waagrecht-Senkrecht-Abstützung, sicheren Betrieb die 3D-Lastmessung, welche permanent die Lasten und Kräfte misst, die auf den Leitersatz einwirken. Von den Stützen über das Podium bis zum Korb ist das gesamte Fahrzeug LED-beleuchtet, sieben Geräteräume mit Rollladenverschluss sind im Podium verbaut.

Der Rettungskorb hat eine Nutzlast von 500 kg (5 Personen) und bietet unter anderem die Möglichkeit, Personen im Rollstuhl gesichert zu befördern. Die Korbfront lässt sich mit wenigen Handgriffen komplett öffnen. Mit der in die Korbstruktur integrierten Wasserführung und einem aufgesteckten Wasserwerfer ist er auch für den Brandeinsatz gerüstet

Leistungsstarke Elektromotoren sowohl für den Fahr- als auch für den Drehleiterantrieb

Mit der Batteriekapazität von 132 kWh hat die L32A-XS electric mehr als genug Energie an Bord, um einen typischen Drehleitereinsatz zuverlässig und unterbrechungsfrei durchführen zu können. So werden beispielsweise bei einem Stadteinsatz mit fünf Kilometern Anfahrt, einem Abstützvorgang, drei Leiterbewegungen (Lastzyklen[1]), 30 Minuten Lichtmastbetrieb inklusive Rückfahrt rund 20 kWh verbraucht. Die Drehleiter verfügt dann immer noch über genügend „Restkapazität“, mit der bis zu vier weitere, solcher Einsätze abgearbeitet werden könnten. Ein Einsatz am Land (30 km An- und Abfahrt, zwei Abstützvorgänge, fünf Leiterbewegungen und eine Stunde Lichtmastbetrieb) schlägt mit rund 52 kWh zu Buche, womit sich eine Stromreserve für zumindest einen weiteren solchen Einsatz ergibt.

Da im Feuerwehreinsatz die Zuverlässigkeit der Drehleiter von entscheidender Bedeutung ist, sind verschiedene Rückfallebenen der Energieversorgung vorgesehen. Beispielsweise kann die Hochvolt-Batterie, sofern die entsprechende externe Energieversorgung vorhanden ist, auch während des Drehleiterbetriebes langsam geladen werden, falls der Einsatz länger dauert als erwartet und sich der Ladezustand der HV-Batterie dem Ende zuneigt. Das Aufladen der Batteriepakete kann sowohl mit Wechselstrom aus industrieüblichen Starkstromdosen oder an geeigneten Gleichstromladestationen durchgeführt werden.

Chassis von Volvo

Aufgebaut ist die e-Drehleiter auf einem Volvo FE Electric-Chassis. Angetrieben wird sie von zwei Elektromotoren mit zusammen 225 kW Leistung (Dauerbetrieb) über ein automatisiertes 2-Gang-Getriebe an der Hinterachse (4×2). Für den Leiterbetrieb ist ein zusätzlicher E-Motor als elektrischer Nebenantrieb verbaut.

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