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Hilfskonvoi der bayerischen Feuerwehren für die Ukraine bringt 20 t Feuerwehrausrüstung und acht Fahrzeuge nach Krakau

UNTERSCHLEISSHEIM (BAYERN) | KRAKAU (POLEN): Dem Spendenaufruf des Landesfeuerwehrverbandes Bayern sind erneut zahlreiche Freiwillige Feuerwehren, Werks- und Betriebsfeuerwehren sowie Firmen, Städte und Gemeinden gefolgt, um die Feuerwehren in der Ukraine mit Feuerwehrausrüstung und Fahrzeugen zu unterstützen. „Die Spenden wurden in der vergangenen Woche an zwei Sammelstellen in Nord- und Südbayern angeliefert, wo sie für den Weitertransport kommissioniert wurden“, heißt es in einer Aussendung des Landes-Feuerwehrverbandes Bayern vom 19. August 2024.

Die Sammelstelle Nord an der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Großostheim wurde von Kommandant Alan Friedreich betreut. Die Sammelstelle Süd befand sich am Feuerwehrübungsplatz der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring und wurde von KBM Dr. Kilian Wimmer geleitet. Insgesamt wurden 20 t Feuerwehrausrüstung angeliefert, die sortiert und dokumentiert wurden, darunter Schutzausrüstung, sowie Geräte für den Brandeinsatz und für technische Hilfeleistungseinsätze.

Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann verabschiedete den in Unterföhring startenden Hilfskonvoi persönlich am 14.08.2024. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der bayerischen Feuerwehren: „Ich habe großen Respekt davor, dass der Landesfeuerwehrverband die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung seit Kriegsbeginn ganz konkret lebt. Menschen in Not beizustehen, das gehört zu unseren Werten und deren Verteidigung ist in diesem schrecklichen Konflikt unerlässlich.“

Johann Eitzenberger, Vorsitzender des LFV Bayern und Marschführer des Konvois, dankte für die große Unterstützung, besonders der Bayerischen Staatsregierung und Innenminister Joachim Herrmann sowie der stellvertretenden Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche, Landkreis München und dem 2. Bürgermeister der Gemeinde Unterföhring Manuel Prieler.

In einer bewegenden Rede dankte Oleksii Kravets, amtierender Generalkonsul der Ukraine in München, neben den vielen Spendern, Unterstützern und Organisatoren besonders den Einsatzkräften vor Ort für ihren Einsatz. „Ihre Unterstützung ist in diesen schwierigen Zeiten, in denen unser Land mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist, von unschätzbarem Wert. Dank Ihrer Hilfe können wir besser auf die Bedürfnisse unserer Bevölkerung reagieren, die von den Folgen des Krieges betroffen ist.“

Deutlich wurde aber auch, wie dringend die Hilfe in der Ukraine nötig ist. „Heute ist der 993 Tag des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Während dieses Zeitraumes hatte die Ukraine große Verluste an Zivilbevölkerung und auch die Wirtschaft hat darunter sehr stark gelitten“, so Oleksii Kravets. Anschließend folgte eine aktuelle Statistik der Zerstörungen durch Russland in der Ukraine, die alle Anwesenden tief betroffen machte.

Konvoi startete am 15. August

Am 15.08.2024, um 5:00 Uhr startete der Konvoi Richtung Krakau. Der Konvoi umfasste 40 Einsatzkräfte mit 19 Fahrzeugen– 11 für den Transport, 8 Fahrzeuge, sowie eine Anhängeleiter, wurden gespendet und werden zukünftig ihren Dienst in der Ukraine tun. Unser Dank gilt allen spendenden Landkreisen, Städten und Gemeinden, die mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag dazu leisten, Menschenleben zu retten:

  • Markt Altdorf: Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20;
  • FRÄNKISCHE Rohrwerke: Tanklöschfahrzeug TLF 16/25;
  • Gemeinde Grünwald: Löschfahrzeug LF 16/12;
  • Markt Kößlarn: LF 16;
  • Stadt Neu-Ulm: LF 8/6, Müllfahrzeug;
  • Gemeinde Pähl: Anhängeleiter;
  • Gemeinde Ursberg: LF 8/6;
  • Stadt Vilseck: TLF 16/25

Der Konvoi verlief planmäßig und die logistischen Herausforderungen, die beispielsweise die Betankung der 19 Fahrzeuge mit sich bringt, wurden reibungslos abgewickelt. Nach einer 16-stündigen Fahrt erreichte der Konvoi gegen 21 Uhr seinen Zielort, die Feuerwehrschule in Krakau.

Im Einsatz

Im Einsatz waren Einsatzkräfte der folgenden Freiwilligen Feuerwehren bzw. Organisationen:

Freiwillige Feuerwehren Altdorf, Bayersried, Dürrwangen, Erkheim, Garmisch, Grünwald, Köslarn, Neu-Ulm, Rosenheim, Röllbach, Straubing, Uffenheim, Unterschleißheim, Vilseck und Weiden, sowie Werkfeuerwehr Fränkische Rohrwerke, Staatliche Feuerwehrschule Geretsried und Landesfeuerwehrverband Bayern.

Am Freitag, 16.08.2024 wurden die Spenden an die Berufsfeuerwehr Krakau bzw. den polnischen Feuerwehrverband übergeben. In Krakau werden die gespendeten Fahrzeuge nach einer Einweisung in diese und deren Technik von ukrainischen Feuerwehren übernommen und an ihre neuen Einsatzorte in der Ukraine gebracht.

Nach der Übergabe der Spenden, besuchten alle Mitglieder des Konvois die rund 50 km von Krakau entfernt liegende KZ-Gedenkstätte Ausschwitz. Die rund 3-stündige Führung und Konfrontation mit dem dunkelsten und entsetzlichsten Kapitel der deutschen Geschichte erzeugte große Betroffenheit. „Gerade in schwierigen weltpolitischen Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, die Vergangenheit nicht zu vergessen und wachsam zu bleiben“, so Eitzenberger. „Die Feuerwehren stehen dabei immer für freiheitliche,-demokratische Werte. Diese Werte gilt es zu bewahren und extremistischen Tendenzen, gleich welcher Art, entgegenzuwirken.“

Nach einem abschließenden kameradschaftlichen Austausch konnten die Einsatzkräfte in den frühen Morgenstunden des 17.08.2024 die Rückfahrt angetreten und sind wohlbehalten am späten Abend zu ihren jeweiligen Standorten zurückkehrt.

Der LFV Bayern unterstützt die Kameradinnen und Kameraden der ukrainischen Feuerwehren seit 2022 mit regelmäßigen Spendensammlungen und nunmehr fünf durchgeführten Hilfstransporten. Sowohl die Spendenbereitschaft der bayerischen Kommunen und ihrer Feuerwehren als auch der Bedarf in der Ukraine sind nach wie vor hoch. Daher werden weitere zukünftige Hilfsaktionen vom LFV Bayern nicht ausgeschlossen. „Wir stehen solidarisch an der Seite unserer ukrainischen Kameradinnen und Kameraden. Wir werden sie nach Kräften unterstützen, solange es nötig ist“, so Eitzenberger.

Siehe dazu auch per 23. August 2024: Bayern: Traunsteiner Feuerwehren beteiligen sich erneut an überregionaler Hilfslieferung für die Ukraine

Landes-Feuerwehrverband Bayern

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