D: Großbrand in Bruchsal → Einsatz der Feuerwehr zieht weite Kreise
BRUCHSAL (DEUTSCHLAND): In den frühen Morgenstunden des 22. August 2024 wurde die Bruchsaler Feuerwehr um 03:32 Uhr mit dem Alarmstichwort „Brand 3 – Supermarkt“ zu einem Einsatz in der Kammerforststraße gerufen. Bereits auf der Anfahrt war eine weithin sichtbare Rauchsäule zu erkennen.
Die Integrierte Leitstelle in Karlsruhe erhöhte noch auf der Anfahrt der ersten Rettungskräfte die Alarmstufe auf „Brand 4 – Lagerhalle“. Am Einsatzort stellte sich heraus, dass es in einer Einkaufszeile im rückwärtigen Außenbereich eines Einrichtungshauses brannte. Der Anlieferungsbereich stand im Vollbrand, und das Feuer griff schnell auf den Lagerbereich sowie auf das Dach des Einrichtungshauses über. Infolgedessen wurde die Alarmstufe über den Einsatzleiter Andreas Kroll auf „Brand 5 – Lagerhalle“ erhöht und alle Abteilungen der Feuerwehr Bruchsal, die Führungsgruppe Bruchsal sowie eine weitere Drehleiter aus Bad Schönborn alarmiert.
Die ersten Löschmaßnahmen wurden unter schwerem Atemschutz im Bereich der Anlieferung mit mehreren C-Rohren und über die Drehleiter eingeleitet. Um die Lage besser einschätzen zu können, wurde die Drohneneinheit aus Kronau nachgefordert. Durch die starke Rauchentwicklung waren auch ein angrenzender Tierbedarf-Markt und ein Lebensmittelmarkt betroffen. Die Feuerwehr verschaffte sich gewaltsam Zugang zu den Gebäuden, um die Lage unter Atemschutz zu erkunden. Gleichzeitig wurde das Einrichtungshaus mithilfe des LUF60 (Löschunterstützungsfahrzeug) belüftet.
Im Tierbedarf-Markt konnte der Betreiber zusammen mit Feuerwehrkräften mehrere Kleintiere retten, die aufgrund der Verrauchung in Obhut genommen wurden. Der Markt wurde belüftet und eindringendes Löschwasser mithilfe von Wassersaugern entfernt. Um die erschöpften Einsatzkräfte zu unterstützen, wurden weitere Löschfahrzeuge mit Atemschutzgeräteträgern aus umliegenden Gemeinden sowie der THW-Fachberater angefordert. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier verfolgte die Maßnahmen vor Ort. Ebenso war der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Allen Baothavixay an der Einsatzstelle, um die Einsatzleitung zu unterstützen.
Im weiteren Einsatzverlauf wurden Schutt und Teile des Daches durch das THW mit einem Greifbagger entfernt und abtransportiert. Zur Kontrolle des Dachbereiches wurden die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und der Werkfeuerwehr KIT sowie die Hubrettungsbühne der Berufsfeuerwehr Karlsruhe hinzugezogen. Nachdem eine erneute Temperaturerhöhung und Rauchentwicklung im Dachbereich festgestellt wurde, zeigten umgehend eingeleitete Löschmaßnahmen rasch Wirkung.
Aufgrund der massiven Rauchwolke, die sich über Bruchsal und Karlsdorf-Neuthard ausbreitete, wurde eine NINA-Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Um den Brandverlauf weiter zu kontrollieren, öffneten die Höhenretter das Dach stellenweise mit einer Rettungssäge, um die Brandschutzwände und das zur Dämmung eingesetzte Styropor zu überprüfen. Einzelne Glutnester wurden dabei schon abgelöscht und das Brandmaterial entfernt. Parallel dazu wurden im Lagerbereich Brandgut unter Atemschutz mit einem Greifbagger entfernt und abgelöscht. Ein Teleskoplader der Werkfeuerwehr KIT wurde zur Unterstützung nachgefordert.
Der Brand hatte zwischenzeitlich auch auf das Dach des Tierbedarf-Marktes übergegriffen. Hier musste Dämmmaterial entfernt werden, um den Brandfortschritt zu stoppen. Da die Reichweite des THW-Greifbaggers nicht ausreichte, wurde ein größerer Bagger auf einem Tieflader von einer Baufirma mit Polizeibegleitung zur Einsatzstelle gebracht. Mit dessen Hilfe wurde das Lager komplett ausgeräumt und letzte Glutnester abgelöscht. Auch weitere Dachteile wurden entfernt und abschließend mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Die vom Rauch betroffenen Ladengeschäfte wurden sorgfältig kontrolliert. Hierbei kamen Mehrfachmessgeräte zum Einsatz, um sicherzustellen, dass die betroffenen Bereiche nach der Rauchbeaufschlagung gefahrlos betreten werden können.
Im Einsatz waren auch die Feuerwehren aus Karlsdorf-Neuthard, Stutensee, Bretten und Ubstadt-Weiher. Während des Einsatzes stellten ein Löschfahrzeug der Abteilung Heidelsheim und ein Tanklöschfahrzeug der Abteilung Untergrombach im Feuerwehrhaus Bruchsal den Grundschutz sicher. Der Rettungsdienst, unter Leitung des organisatorischen Leiters Rettungsdienst Daniel Grein, war mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen sowie der SEG Bruchsal des Malteser-Hilfsdienstes und den DRK-Bereitschaften aus Karlsdorf und Hambrücken zur Absicherung und Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort.
Insgesamt waren 160 Rettungskräfte vor Ort im Einsatz. Dazu zählten die Feuerwehren aus Bruchsal und umliegenden Gemeinden, der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk (THW) sowie weitere unterstützende Einheiten. Glücklicherweise wurden bei dem Großbrand in der Kammerforststraße weder Personen noch Tiere verletzt. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der entstandene Sachschaden auf einen Betrag im siebenstelligen Bereich. Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Von der Polizei wurden die Ermittlungen vor Ort aufgenommen und die genauen Hintergründe untersucht.
Während des Einsatzes waren die Geschäfte in der Einkaufszeile für Kunden geschlossen. Der Parkplatz der Einkaufszeile sowie angrenzende Straßen mussten für die Einsatzkräfte gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen und Umwegen führte. Die Feuerwehr war bis 20:00 Uhr im Einsatz.