D: Gefahrstoffaustritt in Schule sorgt für Großeinsatz
BERGISCH GLADBACH (D): Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises wurde am Mittwochmorgen, den 28. August 2024, gegen 10.15 Uhr über einen vermutlichen Gefahrstoffaustritt im Berufskolleg Kaufmännische Schulen im Stadtteil Heidkamp von Bergisch Gladbach informiert. Der Anruf meldete rund 30 betroffene Personen mit Atemwegsreizungen der Leitstelle.
Die Leitstelle entsandte aufgrund der Meldung umgehend zahlreiche Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst an die Einsatzstelle.
Eine erste Erkundung vor Ort ergab, dass eine deutlich geringere Zahl von Betroffenen über Reizungen klagten. Insgesamt wurden acht Personen durch die alarmierten Notärzte gemeinsam mit dem Rettungsdienstpersonal gesichtet. Davon wurde eine 16-jährige Schülerin mit einer schweren Atemwegsreizung einem Krankenhaus zugeführt. Eine weitere Person wurde nicht durch den Rettungsdienst transportiert. Sechs weitere Personen wurden durch Notarzt und Rettungsdienst mit leichten Reizungen kategorisiert.
Die Schule wurde vor Eintreffen der Feuerwehr vorbildlich durch das Schulpersonal geräumt. Immerhin befanden sich zum Zeitpunkt des Einsatzes rund 750 Schülerinnen und Schüler und 50 Lehrerinnen und Lehrer im Gebäude. Der betroffene Bereich wurde durch die Schule abgesperrt.
Die Feuerwehr konnte in dem betroffenen Gebäudeteil Reste von einer Reizstoffflüssigkeit (Pfefferspray oder CS-Gas) identifizieren. Diese wurden durch die Feuerwehr aufgenommen und gesichert und der Entsorgung zugeführt. Der betroffene Bereich wurde umfangreich gelüftet.
Neben den Kräften der Feuerwehr Bergisch Gladbach waren Einheiten des Rheinisch-Bergischen Kreises im Einsatz, u.a. der Leitende Notarzt (LNA), der organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL), der ABC-Fachberater sowie der ABC-Messzug. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle vor Ort. Im Verlauf des Einsatzes musste die Bensberger Straße im Bereich Oberheidkamper Straße für den Verkehr zeitweise voll gesperrt werden.
Die Einsatzleitung wurde übernommen durch den diensthabenden Leitungsdienst (A-Dienst), Jörg Köhler. Die Einsatzstelle wurde gegen 12.30 Uhr an die Schulleitung übergeben. Die Kreispolizeibehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises war mit mehreren Streifenwagenbesatzungen vor Ort und hat die Ermittlungen zur Ursache übernommen.
Nach bisherigen Erkenntnissen hat ein bislang Unbekannter zu Beginn der Pause auf dem Boden des Treppenhauses im Berufskolleg eine reizende Flüssigkeit hinterlassen. Diese wirkte sich auf die Personen aus, die diese Stelle anschließend passiert haben. Nach ersten Vermutungen könnte es sich dabei um Pfefferspray handeln. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.
