Regenwarnung für Oberösterreich (und weitere Bundesländer) von 11. bis 18. September 2024
OBERÖSTERREICH: Die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) warnt über die Landeswarnzentrale Oberösterreich über eine anhaltende Regenlage: Von der kommenden Nacht (auf den 12. September 2024) bis Mittwoch, 18. September 2024, regnet es in Oberösterreich häufig und über längere Zeiträume auch anhaltend.
UPDATE: Aktuelle Lage per 13. September 2024 hier: Dauerregen September 2024 – Blick auf die prognostizierten Niederschlagsmengen per 12. September / 13. September
In Summe kann es dadurch ab dem Wochenende zumindest zu lokalen Überflutungen kommen. Am Samstag und Sonntag weht auch noch stürmischer Wind. Auf den Bergen schneit es, dadurch kann es zu Schneebruch kommen.
Zeitraum der Niederschlagsperiode
In der Nacht beginnt es zu regnen, morgen regnet es anhaltend. Am Freitag ziehen häufig Regenschauer durch. Am Samstag regnet es lange anhaltend und intensiv. Von Sonntag bis Mittwoch gibt es weiter häufige Regeschauer. Bis Sonntag ist es kühl mit einer Schneefallgrenze bei 1000 bis 1300 m, ab Montag gibt es Tauwetter bis 2000 m und in Folge auch darüber.
Betroffene Bereiche
Organge Bereiche: Aus derzeitiger Sicht wird es in den Nordstaulagen der Berge, im Salzkammergut und in der Region Pyhrn Eisenwurzen, sowie am Alpenrand am meisten regnen. Am wenigsten Regen zeichnet sich für das Innviertel ab (die Kate im Aufmacherbild stammt als Prognose vom 11.9.2024).
Erwartete mögliche Auswirkungen
In Zonen mit „oranger Warnung“: Achtung. Gefahr von Muren und Hangrutschungen. Überflutungen von Gebäuden sowie Grün- und Ackerflächen. Überschwemmungen im Bereich von kleinen und mittleren Fließgewässern. Regionale Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr. Regionale Beeinträchtigungen der Energieversorgung. Wobei sich die Lage nach und nach zuspitzen wird. Ab etwa Samstag könnten Auswirkungen eintreten.
Details zur Warnung: https://warnungen.zamg.at
Aussendung Land Oberösterreich vom 11.9.2024
LR Kaineder: Hochwassergefahr für Oberösterreich – erste Lageeinschätzung – „bereiten uns auf alles vor!“
Für das kommende Wochenende sind laut Auskunft der Meteorologen starke und langanhaltende Niederschläge vorhergesagt. Die verschiedenen meteorologischen Modelle unterscheiden sich derzeit noch hinsichtlich Intensität und Lage der vorhergesagten Niederschläge. Aktuell ist von Mittwochabend bis Sonntag mit großflächigen und lange anhaltenden Niederschlägen zu rechnen, wobei die stärksten Niederschläge in Oberösterreich vor allem im Bergland und im Einzugsgebiet der Traun und Enns erwartet werden. Die Schneefallgrenze wird voraussichtlich auf ca. 1.200 m sinken. Ob bzw. welchen Einfluss diese Niederschlagmengen auf die Pegelstände der Flüsse haben wird, ist aus derzeitiger Sicht noch nicht einschätzbar. Das Potenzial für ein ein- oder mehrjährliche Hochwasser entlang der größeren Flüssen kann aber nicht ausgeschlossen werden.
„Die derzeitigen Prognosen deuten darauf hin, dass Teile Oberösterreichs von einem drohenden Hochwasserereignis getroffen werden könnten. Wir bereiten uns derzeit auf alles vor. Daher ist der Hydrografische Dienst des Landes Oberösterreich ab jetzt in Dauerbereitschaft. Unsere Expertinnen und Experten sind in dauerhaften und intensiven Austausch mit der GeoSphere Austria, um die aktuellsten Informationen und Lageberichte zur Verfügung stellen zu können. Zudem wurden bereits die oö. Bezirksverwaltungsbehörden auf die Bedrohungslage aufmerksam gemacht, um ebenfalls die notwendigen organisatorischen und personellen Vorkehrungen treffen zu können“, gibt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder bekannt.
Derzeit wird im Laufe des Donnerstags mit steigenden Wasserständen gerechnet, die dann durch weitere starke Niederschläge von Freitag bis Sonntag noch weiter ansteigen werden. Dies kann in weiterer Folge in allen Landesteilen und Gewässern zu Hochwasserereignissen führen. Abhängig von der Schneefallgrenze kann sich der Abfluss in den Gewässern etwas verzögern. Durch einen Anstieg der Schneefallgrenze und weiteren Niederschlägen kann es bis Mitte nächster Woche zu anhaltenden hohen Wasserführungen kommen.
Hydrografischer Dienst
Auf der Webseite des Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich können die wichtigsten Informationen von Wasserständen in den Flüssen und Seen, den gemessenen Niederschlägen bis hin zu den Grundwasserständen aktuell abgerufen werden.
Keine „Jahrtausendflut“
„Horrorhochwasser“, „Jahrtausendflut“ – einige Medien sorgen leider schon jetzt im Vorfeld wieder mit Schlagzeilen, die es zu hinterfragen gilt oder für Kopfschütteln sorgen. Hauptsache, sie produzieren „Klicks“. Laut Meteorologeninfo von Ö3 am Nachmittag des 11. September 2024 ist zwar mit lokalen Überflutungen zu rechnen, da jedoch den bisherigen Wettermodellen zufolge aus Deutschland nicht mit den großen Wassermassen zu rechnen ist, ist für Oberösterreich aus heutiger Sicht jedoch nicht mit einem größeren Donauhochwasser zu rechnen.
Info „Hausruckviertel-Wetter“ (Oö) am Abend des 11. September
Auch die aktuell verfügbaren Modellläufe bestätigen das, was bisher gerechnet wurde: meist 100-150mm in OÖ außerhalb vom Nordstau, schnell weniger Richtung Niederbayern. Mehr an der Grenze im östlichen und südlichen OÖ und richtiggehend katastropale Mengen von 200-300mm über großen Teilen von NÖ, in Spitzen aus den Voralpen heraus eventuell noch mehr.
Ein kurzer Fahrplan: am Abend und in der Nacht mal von Süden einsetzender Regen, der auch morgen anhält, aber nur mässig stark ist. Dieser halt auch zur Nacht auf Freitag an, lässt dann aber nach und Freitag trockenet es tagsüber wahrscheinlich sogar kurz ab. Zum Samstag hin dreht dann das Tief aus Osten herein, gleichzeitig kommt sehr lebhafter und kalter Nordwestwind auf. Es regnet am Samstag oftmals durchgehend und oft intensiv und es kühlt immer weiter ab, sodass die Schneefallgrenze in Lagen um 1000m liegen wird, teils auch darunter – wie etwa auch im Mühlviertel, speziell aber im Gebirge.
Der Regen lässt erst zum Sonntag hin deutlich nach, wird aber möglicherweise am Montag nochmals einsetzen. Insgesamt bahnt sich eine recht brenzlige Lage an, wobei eher entspannt im Innviertel, vom Zentralraum ostwärts durchaus angespannt im Lauf des Samstags, geradezu katastrophal an den Alpen und wie Anfangs erwähnt über weiten Teilen von Niederösterreich und auch Wiens.
Info „Hausruckviertel-Wetter“ (Oö) am 12. September
Das Ereignis hat begonnen, die Modelle haben sich eingependelt. Schieben aber die Mengen in der Fläche weiter umher, der Schwerpunkt weiter über Niederösterreich. Unklar ist noch die Dauer des Ereignisses, denn das zugehörige Höhentief wird im einen Lauf mal weit am Balkan berechnet, dann wieder über Ungarn. Man weiss also nicht, ob nur 1 oder dann doch 2 Schübe folgen.
Oberösterreich wird wohl großteils 70-150mm bekommen – und das auf mehrere Tage. Das halten wir aus. Ausuferungen und lokale Hochwässer wirds aber geben. Mehr ist im Gebirge los: hier fällt zudem einiges an Schnee, den es zum Sonntag und Montag wieder wegtaut. Da kommt also wohl einiges aus Süden daher.
Sorgenkind wird wohl der Niederschlagsschwerpunkt im Osten: Niederschlagsmengen um 300mm findet man lokal bei allen grösseren Ereignissen. Aber nicht in so einer Fläche…
Siehe dazu auch: Oö: Sandsäcke von den Feuerwehren nicht vor vorsorgliche Lagerung zuhause vorgesehen!