Grubenwehr Morsleben erhält ein emissionsfreies Allroundfahrzeug für den Einsatz unter Tage
MORSLEBEN (DEUTSCHLAND): Die Grubenwehr Morsleben hat laut Mitteilung vom Oktober 2024 ein wegweisendes, emissionsfreies Sonderfahrzeug von Bergmann Maschinenbau GmbH & Co.KG in Empfang genommen. Entwickelt und gefertigt in Meppen, setzt der hochspezialisierte R803e neue Maßstäbe für den Einsatz unter extremen Bedingungen und repräsentiert ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst.
Angetrieben von sechs leistungsstarken Lithium-Eisenphosphat-Batteriemodulen (80 V, 48 kWh) bietet das Fahrzeug eine beeindruckende Spitzenleistung von 46 kW, die für emissionsfreie Mobilität über lange Einsätze hinweg sorgt. Die wassergekühlten Elektromotorenregler gewährleisten eine präzise und effiziente Steuerung des permanenten Allradantriebs und der Allradlenkung.
Anspruchsvolle Entwicklung
Die Entwicklung des R803e stellte eine besonders anspruchsvolle Aufgabe dar: Die Herausforderung bestand darin, die vielfältigen Anforderungen in einem kompakten Fahrzeug zu vereinen. Es musste sichergestellt werden, dass alle geforderten Ausrüstungsgegenstände, inklusive der Wassermenge, der Wasserpumpe und weiterer technischer Komponenten, in das Fahrzeug integriert werden konnten, ohne Kompromisse bei den kompakten Abmessungen von unter 5 m Länge, weniger als 2 m Breite und unter 2 m Höhe einzugehen. Das Resultat ist eine Konstruktion, die trotz ihrer geringen Größe alle wesentlichen Funktionen bietet und sich somit perfekt für den Einsatz unter Tage eignet.
Mühelos durch enge „Gassen“
Dank eines Wenderadius von nur etwa 2,1 m und des hydraulischen Allradlenksystems manövriert der R803e mühelos durch selbst die engsten und anspruchsvollsten Untertagebedingungen. Zusätzlich sorgt das robuste Pendelgelenk für optimale Stabilität, auch auf herausforderndem Terrain oder unbefestigten Wegen. Der R803e ist laut dem Hersteller ein wahres Multitalent, bereit für jede Herausforderung! Ausgestattet mit einem 2000-Liter GFK-Wassertank und einer Kreiselpumpe nach EN 733, die eine Fördermenge von bis zu 1000 Litern pro Minute bei einem Druck von 10 bar erreicht, ist das Fahrzeug ideal für Brandbekämpfungs- und Gefahrensituationen gerüstet.
Ein übersichtliches LED-Display am Pumpenbedienpult überwacht den Wasserfüllstand, die Akkukapazität sowie die Drehzahl der Pumpe, um die volle Kontrolle in brenzligen Situationen zu gewährleisten. Standardisierte Storz-Anschlüsse sowie großzügige Verstaumöglichkeiten für Ausrüstungsgegenstände wie den 50 Meter langen C-52-Schlauch und eine Zumischanlage für Löschschaum runden das Fahrzeug perfekt ab.
6,5-Tonner mit 25 km/h
Der R803e ist aber auch für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h ist er ideal für den Einsatz in Industrie- und Gewerbegebieten, auf Baustellen oder in Tunneln. Das geringe Leergewicht und ein zulässiges Gesamtgewicht von 6.500 kg bieten die nötige Flexibilität, ohne bei der Sicherheit Kompromisse einzugehen. Dank seiner Möglichkeit, an Hebepunkten per Kran transportiert zu werden, lässt sich der R803e auch an schwer zugänglichen Orten unter Tage problemlos einsetzen.
Der Komfort kommt ebenfalls nicht zu kurz: Zwei gefederte Sitze sorgen für eine angenehme Fahrt, auch bei rauem Gelände, während eine Rückfahrkamera mit integriertem Monitor das Manövrieren unter erschwerten Bedingungen erleichtert. «Mit der Entwicklung des neuen Grubenwehrfahrzeugs R803e beweist Bergmann Maschinenbau einmal mehr seine Innovationskraft und sein Engagement für maßgeschneiderte Sonderlösungen», heißt es aus dem Unternehmen. Trotz der kompakten Bauweise konnten alle speziellen Kundenanforderungen, von der Wasserpumpe bis zur Brandbekämpfungsausrüstung, effizient integriert werden. «Mit dem neuen Grubenwehrfahrzeug R803e von Bergmann Maschinenbau setzt die Grubenwehr Morsleben auf modernste Technik und umweltfreundliche Mobilität – ein wahrer technischer Meilenstein für den Einsatz unter Tage», heißt es abschließend.
Morsleben
Morsleben ist vermutlich für viele kein Begriff. Dabei handelt es sich um ein Endlager für radioaktive Abfälle. Es wurde wurde 1971 im ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk Bartensleben (Landkreis Börde, Sachsen-Anhalt) eingerichtet. Seit 2017 wird die Schachtanlage von der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) betrieben. Vorheriger Betreiber der Schachtanlage war die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz. Das Endlager befindet sich seit 2005 im Genehmigungsverfahren zur Stilllegung.