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D: Großbrand im nagelneuen Feuerwehrhaus Stadtallendorf: Fahrzeughalle zerstört, über 20 Mio. Euro Schaden

STADTALLENDORF (DEUTSCHLAND): In den frühen Morgenstunden des Mittwoch, 16. Oktober 2024, kam es in Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf) zu einem verheerenden Brand im neuen Feuerwehrhaus. Kurz nach 4 Uhr ging ein Notruf ein: Eines der Einsatzfahrzeuge war in der Fahrzeughalle in Brand geraten. Rasch breiteten sich die Flammen aus, und dichte Rauchwolken waren weithin sichtbar. Mehr als zehn Meter hoch schlugen die Flammen aus dem Dach des Gebäudes.

Sofort wurden rund 170 Feuerwehrkräfte alarmiert, die unter erschwerten Bedingungen versuchten, den Brand zu löschen – ironischerweise in ihrem eigenen Feuerwehrhaus. Der Kreisbrandinspektor Lars Schäfer sprach gegenüber dem hr von einem emotional extrem belastenden Einsatz: „Das ist der Albtraum jedes Feuerwehrmitglieds. Niemand möchte jemals sein eigenes Feuerwehrhaus löschen müssen.“

Millionenschaden und vorübergehende Einschränkung des Brandschutzes

Obwohl die Einsatzkräfte mit allen Mitteln versuchten, den Schaden zu begrenzen, war die Fahrzeughalle nicht mehr zu retten und wurde vollständig zerstört. Die angrenzenden Sozialräume des Gebäudekomplexes konnten jedoch vor den Flammen geschützt werden. Der Gesamtschaden wird auf 20 bis 24 Millionen Euro geschätzt. Das moderne Feuerwehrhaus, das erst im Jänner 2024 feierlich eröffnet wurde, galt als Vorzeigeprojekt im Landkreis. Es verfügte über modernste Technik, einen 23 Meter hohen Übungsturm sowie energieeffiziente Einrichtungen. Die Fahrzeughalle, die erst wenige Monate in Betrieb war, ist nun ein Totalschaden.

Für Stadtallendorf bedeutet der Brand nicht nur einen herben finanziellen Verlust, sondern auch eine vorübergehende Einschränkung des Brandschutzes in der Kernstadt. Kreisbrandinspektor Schäfer erklärte, dass schnellstmöglich ein Notfallplan entwickelt werden müsse, um Fahrzeuge aus umliegenden Gemeinden bereitzustellen.

Emotionaler Einsatz für die Kräfte vor Ort

Neben der enormen physischen Herausforderung stellt der Einsatz auch emotional eine große Belastung für die Feuerwehrkräfte dar. „Je ruhiger der Einsatz wird, desto mehr beginnen die Gedanken zu kreisen“, so Schäfer. Um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen, wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet.

Ausblick und Wiederaufbau

Der Wiederaufbau des Feuerwehrhauses hat für den Landkreis nun oberste Priorität. „Dieses Gebäude galt als Bau für die Zukunft, und es muss so schnell wie möglich neu errichtet werden“, sagte Schäfer. Trotz des enormen Verlustes bleibt der Wille zur Bewältigung der Krise und zum Wiederaufbau ungebrochen.

Die Herrenwaldstraße blieb auch am Morgen noch gesperrt, während die Löscharbeiten andauerten. Anwohnerinnen und Anwohner wurden wegen der starken Rauchentwicklung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Bahnverkehr musste vorübergehend eingestellt werden.

Keine Brandmeldeanlage in Fahrzeughalle

In der Fahrzeughalle war laut HitRadioFFH keine Brandmeldeanlage installiert. Laut Kreisbrandinspektor sei das eine Entscheidung der Stadt gewesen, da es sich um ein städtisches Gebäude handelt. Und es gebe keine gesetzliche Pflicht zu einer Brandmeldeanlage in einem Gerätehaus. Zuerst war heute Morgen nur ein Fahrzeugbrand gemeldet wurden – zwei Minuten später wurde daraus ein Gebäudebrand, so ein Polizeisprecher zu HIT RADIO FFH. Die Brandursache ist noch unklar. Laut Polizei ist bei dem Brand niemand verletzt worden.

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