D: Zwei Feuerwehrleute bei Übung in Kiel aus Drehleiterkorb geschleudert und verletzt → Seile des Aus- und Einzugssystems gerissen
KIEL (DEUTSCHLAND): Am Donnerstagvormittag, 17. Oktober 2024, ereignete sich ein schwerer Unfall mit einer Drehleiter, bei dem zwei Feuerwehrmänner der Berufsfeuerwehr Kiel schwer verletzt wurden.
Laut Recherchen des Feuerwehrmagazins fand der Vorfall während einer Ausbildungsmaßnahme auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Kreises Plön in Preetz statt. Dort nahmen Feuerwehrleute an einer Fortbildung für Drehleitermaschinisten teil. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um eine Drehleiter des Herstellers Magirus, ein Bestandsfahrzeug der Feuerwehr.
Seile des Auszugsystems gerissen
Nach ersten Informationen kam es zu einem technischen Defekt an der Drehleiter, wie die Pressesprecherin der Stadt Kiel, Kerstin Graupner, berichtete. Berichten zufolge sollen die Seile des Auszugsystems der DLAK 23/12 aus dem Baujahr 2016 gerissen sein. Infolge dieses Defekts soll die vollständig ausgefahrene und aufgerichtete Leiter ungebremst zusammengeschoben worden sein. Dabei wurden die beiden Feuerwehrleute, die sich in etwa neun Metern Höhe im Rettungskorb befanden, herausgeschleudert. Durch ihre angelegte Absturzsicherung konnten sie jedoch laut Feuerwehrmagazin vor einem ungebremsten Sturz bewahrt werden. Mindestens einer der beiden Feuerwehrmänner soll jedoch längere Zeit gesichert außerhalb des Korbs gehangen haben.
Keine Lebensgefahr
Sofort wurden Rettungskräfte, darunter auch der Rettungshubschrauber „Christoph 12“, zur Einsatzstelle gerufen. Beide Verletzten wurden nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise besteht laut den Aussagen der Stadt keine Lebensgefahr. Kiels Feuerwehrdezernent Christian Zierau sowie der Leiter der Berufsfeuerwehr Kiel, Thomas Hinz, zeigten sich tief betroffen von dem Unfall und wünschten den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung.
Magirus wird Fahrzeug untersuchen
Die genaue Ursache des technischen Defekts soll nun durch ein Gutachten ermittelt werden. Der Hersteller Magirus sicherte am Nachmittag zu, die Ermittlungen vollumfänglich zu unterstützen. In einer Stellungnahme des Unternehmens hieß es: „Der Grund für den technischen Defekt ist derzeit nicht bekannt. Unsere Ingenieure werden ab Montag eine umfassende Untersuchung durchführen, um die Ursache des Vorfalls zu klären. Unsere Gedanken sind bei den verletzten Feuerwehrleuten und ihren Familien. Wir wünschen ihnen eine baldige Genesung und ihren Angehörigen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.“
Presseaussendung der Stadt Kiel
Am Donnerstag, 17. Oktober, kam es bei einer Fortbildung für Drehleitermaschinist*innen der Feuerwehr Kiel zu einem Arbeitsunfall, bei dem zwei Feuerwehrbeamte schwer verletzt wurden. Bei der Fortbildung, die auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Kreises Plön in Preetz durchgeführt wurde, kam es nach ersten Erkenntnissen zu einem technischen Defekt an einer Drehleiter. Dieser führte dazu, dass zwei Mitarbeitende aus dem Korb des Drehleiterfahrzeugs aus zirka 25 Metern Höhe geschleudert wurden.
Eine Absturzsicherung verhinderte dabei lebensgefährliche Verletzungen. Aktuell werden die betroffenen Beamten im Krankenhaus versorgt. Die Unfallursache wird nun durch Gutachter ermittelt. Kiels Feuerwehrdezernent Christian Zierau sowie der Leiter der Kieler Feuerwehr Thomas Hinz zeigen sich betroffen von dem Vorfall und wünschen den Mitarbeitern baldige und vollständige Genesung.
Infos der Feuerwehr Kiel
Mit 18. Oktober 2024 wurden auch Infos direkt von der Feuerwehr Kiel veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass sich der Vorfall während der Ausbildung neuer Drehleiter-Maschinisten in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) Preetz (Kreis Plön) ereignet hatte. Geübt wurde mit einer 2016 gebauten DLAK 23/12 des Herstellers Magirus (Typ M 32 L-AS) auf einem Mercedes-Benz Atego.
Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich ein Drehleiterausbilder und ein Auszubildender im Rettungskorb. Aus zurzeit ungeklärter Ursache kam es zu einem schnellen, unkontrollierten und ungebremsten Einfahren der vermutlich bis auf eine Höhe von 25 Metern ausgefahrenen Drehleiter mit Abknicken des Rettungskorbes. Ein Feuerwehrangehöriger wurde aus dem Rettungskorb geschleudert (Höhe bei voll eingefahrenem Leitersatz beträgt immer noch ca. 9 m). Der zweite Feuerwehrangehörige blieb verletzt im Rettungskorb. Beide Seile des Drehleiter-Aus- und Einzugssystems sind nach dem Unfall an mehreren Stellen gerissen.
Die getragene Standortsicherung (statisches System/Absturzsicherung) dürfte für beide Feuerwehrangehörigen Schlimmeres verhindert zu haben. Die Feuerwehr Kiel hat einen externen Sachverständigen mit Untersuchungen zum Unfallhergang beauftragt und eine eigene Adhoc-Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung eingerichtet. Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise auf eine auf andere Drehleitern der Feuerwehr Kiel übertragbare Gefährdungslage vor.
Informationen vom Magirus per 4. November 2024 hier: D: Magirus informiert zum Unfall mit Drehleiter (Seilriss) in Kiel