Ktn: 3-Achs-Lkw in Bad Kleinkirchheim rund 70 m über abfallende Böschung gestürzt → Zusammenspiel mehrerer Seilwinden nötig
BAD KLEINKIRCHHEIM (KTN): Am Nachmittag des 22. November 2024 ereignete sich am Zirkitzer Weg in Bad Kleinkirchheim ein schwerer Unfall: Ein mit Kraftfutter beladener Lastkraftwagen kam von der Fahrbahn ab und stürzte rund 70 Meter eine steile Böschung hinab. Der 23 Tonnen schwere Lkw kam erst in einem flacheren Hangbereich zum Stillstand, wo mehrere kleine Bäume und ein Misthaufen ein weiteres Abrutschen über steile Hänge und Felsen verhinderten.
Der Fahrer, der bei dem Unfall verletzt wurde, konnte sich eigenständig durch die zerstörte Frontscheibe aus dem Fahrerhaus befreien. Anrainer, die den Absturz bemerkten, alarmierten umgehend die Rettungskräfte. Die Feuerwehren Bad Kleinkirchheim und Patergassen sowie die Johanniter Unfallhilfe Patergassen wurden um 13:22 Uhr alarmiert (Einsatzstichwort: TVU 3, Fahrzeugabsturz). Der verletzte Fahrer wurde vor Ort von der Johanniter Unfallhilfe erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus Spittal transportiert.
Die Feuerwehr begann parallel mit der Sicherung des Lkw, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern, und überprüfte die Umgebung auf mögliche Umweltgefahren durch ausgetretene Betriebsmittel. Glücklicherweise konnte Entwarnung gegeben werden. Lose Anbauteile des Fahrzeugs, die durch den Absturz beschädigt wurden, wurden ebenfalls gesichert. Die FF Patergassen konnte ihren Einsatz um 14:15 Uhr beenden.
In Zusammenarbeit mit der Firmenleitung des betroffenen Unternehmens wurden Maßnahmen zur Bergung des Lkw koordiniert. Aufgrund der weiterhin bestehenden Absturzgefahr wurde eine rasche Bergung notwendig. Um 16:30 Uhr traf ein zweiter Lkw der betroffenen Firma ein, mit dem 9 Tonnen des geladenen Kraftfutters abgesaugt wurden. Diese Arbeiten dauerten rund zwei Stunden und schufen die Grundlage für die eigentliche Bergung.
Um 17:00 Uhr wurde die Feuerwehr Spittal an der Drau nachalarmiert, die mit einem schweren Rüstfahrzeug (SRFK) anrückte. Die Einsatzkräfte bereiteten parallel die Bergung vor, wobei das hohe Gewicht des Fahrzeugs umfangreiche Sicherungsmaßnahmen und eine sorgfältige Auswahl der Anschlagpunkte erforderte.
Mit Hilfe von Seilwinden wurde der LKW zunächst einige Meter von der Absturzstelle weggezogen. Anschließend richtete die Feuerwehr Bad Kleinkirchheim das Fahrzeug mithilfe der 5-Tonnen-Seilwinde des RLFA 3000 sowie losem Rollen- und Ausgleichsrolleneinsatz auf. Das TLFA 2000 diente als zusätzlicher Fixpunkt. Zeitgleich sicherte das SRFK der FF Spittal den LKW mit einer 7-Tonnen-Seilwinde von der Westseite, um einen Gegenzug zu gewährleisten.
Zwei Traktoren mit Seilwinden (6,5 und 8,5 Tonnen) unterstützten die Sicherungsarbeiten. Nachdem der Lkw erfolgreich auf die Räder gestellt wurde, wurde er für den späteren Abtransport durch ein privates Abschleppunternehmen weiter ausgerichtet. Der Einsatz endete um 21:30 Uhr.
Die Bergung stellte für die Einsatzkräfte eine erhebliche technische und logistische Herausforderung dar. Dank der fundierten Ausbildung der Einsatzkräfte in der Feuerwehr und an der Kärntner Landesfeuerwehrschule, der umfassenden technischen Ausstattung und der hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte konnte der Einsatz erfolgreich und ohne Komplikationen abgeschlossen werden.
Beteiligte Einsatzkräfte
FF Bad Kleinkirchheim: RLFA 3000, TLFA 2000, KLFA und KRFS mit 20 Mann
FF Patergassen: LFBA mit 9 Mann
FF Spittal: SRFK mit 3 Mann
Johanniter Unfallhilfe Patergassen, Polizei Bad Kleinkirchheim