Oö: Feuerwehrkommando von Marchtrenk abberufen → Gemeinderat trifft Entscheidung wegen Misswirtschaft und Geldverschwendung
MARCHTRENK (OÖ): Am Donnerstagabend, 12. Dezember 2024, trat der Gemeinderat von Marchtrenk zusammen, um einen wichtigen Beschluss zu fassen. In einer seltenen Übereinstimmung wurde laut Bericht der Kronen Zeitung die Abberufung des gesamten Feuerwehrkommandos der Stadt beschlossen. Dieser Schritt erfolgte im Zusammenhang mit schwerwiegenden Vorwürfen, die sich um den Umgang mit finanziellen Mitteln drehten.
„Die Besorgnis über „Misswirtschaft“, „Geldverschwendung“ und den Einsatz öffentlicher Gelder für private Zwecke führte zu diesem drastischen Schritt“ hieß es im Bericht der Kronen Zeitung. Obwohl keine genauen Zahlen genannt wurden, bestätigten sich laut den Gemeinderatsmitgliedern bestimmte Vermutungen bezüglich der Vorwürfe. Die Verfehlungen wurden den verantwortlichen Personen zugeordnet und in einem detaillierten Bericht festgehalten. Die Entscheidung, das gesamte Kommando – bestehend aus dem Kommandanten, seinem Stellvertreter, dem Kassier und dem Schriftführer – abzuberufen, wurde einstimmig getroffen. Der Antrag, diesen Schritt dem Landesfeuerwehrkommandanten zu empfehlen, wurde um 19:45 Uhr des 12. Dezember 2024 angenommen.

Bürgermeister Paul Mahr und die Gemeinderatsfraktionen betonten in ihrer gemeinsamen Stellungnahme, dass es in solchen Fällen notwendig sei, einen Neuanfang zu wagen. Während der Sitzung wurden auch die Feuerwehrkameraden, die den Missständen auf den Grund gegangen waren, als „mutig“ hervorgehoben. Sie hatten wiederholt auf die Misswirtschaft hingewiesen und wurden nun für ihr Engagement gewürdigt. Die Entscheidung des Gemeinderates von Marchtrenk markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Feuerwehr der Stadt. Die Suche nach einer Lösung und die Gewährleistung einer transparenten und verantwortungsbewussten Führung stehen nun im Fokus.
Bericht Laumat.at
Mit besonderer Spannung wurde am Donnerstagabend die Sitzung des Gemeinderates von Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) von zahlreichen Interessenten verfolgt. Grund ist ein kolportierter Feuerwehr-Skandal.
Wie berichtet, soll es zu groben finanziellen Unstimmigkeiten bei der Feuerwehr Marchtrenk gekommen sein. In den letzten Tagen sorgte der angebliche Skandal dann für weitere Schlagzeilen. Auslöser dafür war das Ergebnis einer von der Stadt in Auftrag gegebenen externen Prüfung. Über das Ergebnis wurde vorerst stillschweigen vereinbart. Teile des Berichtes wurden in der Gemeinderatssitzung dann aber vorgebracht. Am Donnerstag stand dann der „Antrag zur Enthebung gewählter Mitglieder des Feuerwehrkommandos“ auf der Tagesordnung. Die Entscheidung wurde auch von zahlreichen – mit Marchtrenk nicht in Verbindung stehenden – Verantwortlichen im Feuerwehrwesen mit Spannung verfolgt.

Über vier Mitglieder des Kommandos der Feuerwehr Marchtrenk – den Kommandanten, den ersten Stellvertreter, den Kassaführerer und den Schriftführer der Feuerwehr Marchtrenk – wurde entschieden, die Anträge zur Enthebung an das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich zu stellen. Grobe Unstimmigkeiten in der Buchführung bis hin zur nicht vorgesehenen Verwendung von Geldern – immer wieder wurde die Vermutung der Vergehen betont – sollen die vorliegenden Gründe sein. Ein fraktionsübergreifender Beschluss wurde vorbereitet und dann auch beschlossen.

„Ein sorgloser und verschwenderischer Umgang mit den zur Verfügung gestellten Geldern“, wurde beispielsweise vorgebracht, ebenfalls sollen dem Prüfbericht zufolge „öffentliche Mittel für private Zwecke“ sozusagen zweckentfremdent verwendet worden sein. Der Antrag an das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich, das gesamte gewählte Kommando – Kommandant, Kommandant-Stellvertreter, Schriftführer und Kassier – zu entheben, wurde einstimmig angenommen.
Damit ist jetzt der Landesfeuerwehrkommandant am Zug. Gegen die Entscheidung kann berufen werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Siehe auch: Oö: Feuerwehr Marchtrenk → Finanzskandal bringt Sondergemeinderat und mögliche Amtsenthebungen