Bayern: Jahresabschlussübung 2024 der Feuerwehr-Führungsstelle Achen in Rottau: „schweres Unwetter über Bergen und Schnaitsee“
GRASSAU (BAYERN): Zu einer letzten Übung des laufenden Feuerwehrjahres 2024 trafen sich kürzlich die Mitglieder der „Feuerwehr-Führungsstelle Achen“ im neuen Feuerwehrhaus in Rottau in Grassau. An simulierten Notsituationen wurde die Koordination und Abwicklung anspruchsvoller und großflächiger Unwetter-Einsätze trainiert. Fazit nach Übungsende: Die erarbeiteten Konzepte und Strukturen funktionieren, die Mannschaft ist gut eingearbeitet und so unterstützt die Feuerwehr-Führungsstelle effektiv die Arbeit der beteiligten Feuerwehren und gegebenenfalls weiteren Hilfsorganisationen und der Integrierten Leitstelle Traunstein (ILS).
Text und Bilder von Hubert Hobmaier, Wolfgang Gasser | KFV Traunstein
Bei Übungsbeginn besetzte der Leiter der „Feuerwehr Führungsstelle Achen“, Rainer Winkelmair, die vordefinierten Positionen im Führungsstab. Rund zehn Feuerwehrler aus verschiedenen Wehren im Achental sowie Kräfte der Kreisbrandinspektion im Landkreis Traunstein fungierten so als Funker, Koordinatoren für Nachschub und Versorgung oder Protokollführer, mussten Wetterdaten abfragen, Einsätze dokumentieren, Karten und Pläne auswerten und die aktuellen Einsatzlagen übersichtlich strukturieren und an Magnetwänden analog sowie digital darstellen. Auch Öffentlichkeitsarbeit, die Betreuung von Pressevertretern oder die Planung und Durchführung von Pressekonferenzen gehört zu den Aufgaben im Stab.
Ausgangslage war ein über die Region ziehendes Unwetter mit schweren Niederschlägen in den Ortsgebieten von Bergen und Schnaitsee. Ansteigende Pegel der dortigen Fließgewässer sowie stetig zunehmendes Oberflächenwasser machten den Einsatz der örtlichen Feuerwehren notwendig. Aufgrund der Vielzahl der gemeldeten und noch zu erwartenden Einsatzstellen wurden „auf dem Reißbrett“ weitere Kräfte und Sonderfahrzeuge seitens der Feuerwehren im Landkreis Traunstein angefordert. Die damit verbundene Koordinierungsarbeit wird in solchen Fällen von den Teams der Führungsstellen abgearbeitet.
Werden zeitgleich viele Einsatzstellen gemeldet, unterstützt die Feuerwehr Führungsstelle Achen als eine von vier Führungsstellen im Landkreis Traunstein die üblicherweise zuständige ILS bei der Koordination der Kräfte und Einsatzmittel. Als übergeordnete Feuerwehr-Führungsstelle gilt die sogenannte „Master-Führungsstelle“. Diese wird in der Regel dann aufgerufen, wenn mehr als eine Feuerwehr-Führungsstelle in Betrieb ist.
Neben der Feuerwehr-Führungsstelle Achen in Rottau bilden weitere regionale Führungsstellen in Erlstätt (Chiemsee), Fridolfing (Salzach) und Trostberg (Alz) das Netzwerk der übergeordneten Unterstützungsleistung. Die Master-Führungsstelle befindet sich grundsätzlich in den Räumlichkeiten des Landratsamtes in Traunstein. Dort laufen insbesondere bei Großschadenslagen oder bei sogenannten „Flächenlagen“, in denen weite Teile der Region betroffen sind, die Fäden zusammen.
Das landkreisweit etablierte Konzept hat sich bereits bei großen Flächenlagen wie Sturm, Schnee und Hochwasser-Einsätzen oder auch bei Vermisstensuchen bewährt und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Speziell geschulte Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen des Katastrophenschutzes, vorrangig jedoch Feuerwehrleute mit viel Erfahrung, einschlägigen Sonderausbildungen und guter Ortskenntnis besetzten bei Bedarf die Stabsräume und unterstützen die eingesetzten Kräfte insbesondere in der Organisation und Koordination.
Nach der gut einstündigen Abschlussübung bescheinigte der Übungsleiter den Teilnehmern einen sehr guten Ausbildungsstand, hohe Motivation und Leistungsbereitschaft und den nötigen Teamgeist. Mit einer gemeinsamen Brotzeit haben die Mitglieder der Feuerwehr-Führungsstelle Achen das Übungsjahr ausklingen lassen.
Kreisfeuerwehrverband Traunstein