D: Geplatzter Schlauch als Verantwortlicher für den Tod zweier Feuerwehrleute in brennendem Motorradgeschäft von Sankt Augustin

Jan. 10, 2025 0 Comments Atemschutz, Gewerbe, Gewerbebrand, Großbrand, Sankt Augustin

SANKT AUGUSTIN (DEUTSCHLAND): Im Juni 2023 ereignete sich in Sankt Augustin ein tragischer Vorfall, bei dem zwei Feuerwehrleute während eines Einsatzes in einem Motorradgeschäft ums Leben kamen. Der nun Anfang 2025 vorliegende Unfallbericht der Unfallkasse NRW beleuchtet die Ursachen dieses Unglücks.

Dem Bericht zufolge sowie des Berichtes der Kölnischen Rundschau vom 10. Jänner 2025 betraten drei Feuerwehrleute das Gebäude, um nach möglichen Verletzten zu suchen. Während ihres Einsatzes kam es zu einer plötzlichen Brandausbreitung, die gefährliche Pyrolysegase unter dem Dach entstehen ließ. Beim Rückzug aus dem Gebäude platzte ein C-Druckschlauch der Angriffsleitung. Das austretende Wasser durchnässte die Schutzkleidung der Einsatzkräfte, wodurch deren Schutzwirkung erheblich beeinträchtigt wurde.

Ein Sprecher der Stadt Sankt Augustin sagte im Beitrag der Kölnischen Rundschau, die Feuerwehrkleidung habe im Wesentlichen die Funktion, vor Hitze zu schützen. Wenn sie nass werde, verliere sie diese Funktion. Sie nehme dann Wasser auf, und wenn nasse Kleidung heiß werde, entstehe Wasserdampf. „Und wenn dieser Wasserdampf auf den Körper trifft, ist das natürlich gefährlich“, erläuterte der Sprecher.

Ein Feuerwehrmann konnte sich schwer verletzt mit dampfender Schutzkleidung ins Freie retten, während seine beiden Kollegen – ein Mann und eine Frau – es nicht mehr schafften und ihren Verletzungen erlagen. Die Ermittler stufen den Vorfall als Unfall ein und betonen, dass ohne das Platzen des Schlauchs die Einsatzkräfte vermutlich ohne lebensbedrohliche Verletzungen aus dem Gebäude hätten entkommen können. Die Unfallkasse NRW betont, dass der Einsatz fehlerfrei ablief und weder der Ausbildungsstand der Einsatzkräfte noch das Material oder die Überprüfungszyklen Anlass zu Beanstandungen gaben.