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Umgang mit legalen Rauschmitteln: Tipps von Rettungskräften

Der Konsum legaler Rauschmittel ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Alkohol, Nikotin und bestimmte psychoaktive Substanzen sind legal erhältlich und werden häufig konsumiert. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken rund 9,5 Millionen Deutsche riskante Mengen Alkohol. Zudem rauchen etwa 14 Millionen Menschen regelmäßig. Mangelnde Selbsteinschätzung kann dabei verehrende Folgen haben. 

Was ist legal?

Legale Rauschmittel umfassen eine Vielzahl von Substanzen, die gesetzlich erlaubt sind und dennoch psychoaktive Wirkungen haben können. Alkohol und Nikotin sind die bekanntesten Beispiele. Alkohol ist in Deutschland ab 16 Jahren (für Bier und Wein) bzw. ab 18 Jahren (für Spirituosen) legal erhältlich. Nikotinprodukte wie Zigaretten dürfen ab 18 Jahren gekauft werden. Ein weiteres Beispiel ist Koffein, das in Kaffee, Tee und Energydrinks enthalten ist und eine stimulierende Wirkung hat. Zudem gibt es Substanzen wie 1S LSD legal, die als Alternativen zu klassischen Psychedelika entwickelt wurden. Der psychotrope Stoff aus der Lysergamid-Klasse wurde geschaffen, um bestehende gesetzliche Regelungen zu umgehen. Es ist in Deutschland legal erhältlich und wird oft als Forschungschemikalie verkauft.

Alkohol: Die unterschätzte Gefahr

Alkohol ist tief in der Kultur verankert und wird bei vielen Gelegenheiten konsumiert. Dennoch birgt er erhebliche gesundheitliche Risiken. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sterben jährlich etwa 74.000 Menschen in Deutschland an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Chronischer Konsum kann zu Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Krebsarten führen. Zudem erhöht Alkohol das Unfallrisiko, insbesondere im Straßenverkehr. Rettungskräfte berichten häufig von Unfällen, bei denen Alkohol eine Rolle spielt. Es ist wichtig, die eigenen Trinkgewohnheiten kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nikotin: Die stille Sucht

Nikotin ist der Hauptwirkstoff in Tabakprodukten und verantwortlich für die hohe Abhängigkeit. In Deutschland rauchen etwa 23 % der Erwachsenen, was rund 14 Millionen Menschen entspricht. Rauchen verursacht jährlich etwa 120.000 Todesfälle in Deutschland. Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig und umfassen Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Rettungskräfte sehen oft die direkten Auswirkungen des Rauchens, sei es durch akute Atemnot oder Herzinfarkte. Der Ausstieg aus der Nikotinsucht ist schwierig, aber mit Unterstützung durch Entwöhnungsprogramme und Nikotinersatztherapien möglich.

Koffein und andere legale Stimulanzien

Koffein ist weltweit das am häufigsten konsumierte psychoaktive Stimulanz. Es findet sich in Kaffee, Tee, Energydrinks und einigen Medikamenten. In moderaten Mengen kann Koffein die Konzentration und Wachsamkeit verbessern. Ein übermäßiger Konsum kann jedoch zu Schlafstörungen, Herzrasen und Nervosität führen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt, nicht mehr als 400 mg Koffein pro Tag zu konsumieren, was etwa vier Tassen Kaffee entspricht.

Abhängigkeit erkennen

Rauschmittelkonsum kann zu einer Abhängigkeit führen, die sich schleichend entwickelt. Der Übergang zwischen gelegentlichem Konsum und einer Sucht ist oft schwer zu erkennen. Experten unterscheiden zwischen psychischer und körperlicher Abhängigkeit. Während die psychische Abhängigkeit durch ein starkes Verlangen nach der Substanz gekennzeichnet ist, äußert sich die körperliche Abhängigkeit durch Entzugserscheinungen.

Warnsignale einer Abhängigkeit

Häufiger oder steigender Konsum ist eines der ersten Anzeichen für eine mögliche Suchtentwicklung. Wer sich kaum noch vorstellen kann, auf eine Substanz zu verzichten, hat möglicherweise bereits eine Abhängigkeit entwickelt. Kontrollverlust ist ein weiteres Warnsignal: Wer sich vornimmt, weniger zu konsumieren, es aber nicht schafft, verliert die Kontrolle über sein Verhalten. Entzugserscheinungen wie Zittern, Unruhe oder Schlafstörungen können ebenfalls auf eine körperliche Abhängigkeit hinweisen. Soziale Veränderungen, etwa das Vernachlässigen von Familie, Arbeit oder Hobbys, sind ebenfalls ein ernstzunehmendes Zeichen.

Wie man richtig reagiert

Sich das eigene Problem einzugestehen, ist der erste Schritt zur Veränderung. Wer feststellt, dass sein Konsum problematisch wird, sollte sein Verhalten kritisch hinterfragen. Gespräche mit Vertrauenspersonen helfen, die eigene Situation besser einzuschätzen. Fachleute wie Ärzte oder Suchtberatungsstellen bieten professionelle Unterstützung an. Der Kontakt zu Selbsthilfegruppen kann ebenfalls hilfreich sein, um mit anderen Betroffenen Erfahrungen auszutauschen. In manchen Fällen ist ein kontrollierter Konsum möglich, in anderen Fällen hilft nur ein vollständiger Verzicht.

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