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Der Begriff „Stadtfeuerwehr“ → Prestige oder Eigentor?

Der Begriff „Stadtfeuerwehr“ taucht immer häufiger auf, obwohl es ihn in den Feuerwehr-Statuten eigentlich gar nicht gibt. Doch was steckt dahinter? Manche Feuerwehren nutzen diese Bezeichnung, um sich offenbar von anderen freiwilligen Feuerwehren abzuheben. Schließlich klingt „Stadtfeuerwehr“ größer, professioneller, vielleicht sogar moderner. Doch dieser Marketing-Trick hat seine Tücken.

Doch keine Freiwilligen?

Während einige Kameradinnen und Kameraden die Bezeichnung als wertvolle Profilierung sehen, sorgt sie bei anderen für Irritation. Außenstehende – und oft sogar Feuerwehrleute selbst – assoziieren „Stadtfeuerwehr“ schnell mit einer Berufsfeuerwehr oder einer Feuerwache mit hauptamtlichen Kräften. Dabei sind viele dieser Stadtfeuerwehren nichts anderes als klassische Freiwillige Feuerwehren, die eben zufällig in einer Stadt liegen.

Paradoxer Effekt

Das führt zu einem paradoxen Effekt: Wer sich mit dem Begriff von anderen abheben will, erreicht unter Umständen das Gegenteil. Statt Prestige entsteht Verwirrung – und nicht selten der Eindruck, dass sich eine Feuerwehr künstlich größer machen möchte, als sie ist. Besonders brisant wird es, wenn kleinere Städte die Bezeichnung verwenden, während große Gemeinden ohne Stadtrecht mit ihren leistungsstarken Feuerwehren weiterhin einfach „Freiwillige Feuerwehr“ heißen und auch ganz bewusst auf das unnötige Hochpushen verzichten.

Nicht der Name macht die Feuerwehr

Doch worauf kommt es wirklich an? Nicht der Name macht die Feuerwehr, sondern die Menschen, die dahinterstehen. Engagierte Kameradinnen und Kameraden, moderne Technik und funktionierende Einsatzkonzepte sind entscheidend – nicht, ob „Stadt“ im Namen steht oder nicht. Feuerwehren, die sich professionell aufstellen, aktiv Nachwuchs gewinnen und mit der Bevölkerung kommunizieren, haben ein starkes Image – unabhängig vom Namen. Wer wirklich beeindrucken will, setzt auf klare Strukturen, verlässliche Ausbildung und Kameradschaft statt auf begriffliche Kosmetik. Denn am Ende zählt nicht das Etikett, sondern die Leistung.

Ein Fireworld.at-Leser!

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