Fachverband „Seile und Anschlagmittel e.V. (FSA)“ warnt wegen mangelhafter Produkte vor Onlineplattform Temu
Die chinesische Onlineplattform Temu erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Deutschland, insbesondere durch ihre aggressiven Werbekampagnen, niedrige Preise und vermeintlich attraktive Angebote wie Gratisversand und Rabatte. Doch hinter der verlockenden Fassade verbergen sich laut Aussendung des FSA Fachverband Seile und Anschlagmittel e.V. vom 3. Februar 2025 erhebliche Sicherheitsrisiken, wie aktuelle Testkäufe und daraufhin erfolgte Untersuchungen zeigen.
Bei der eingehenden Prüfung von Zurrgurten und Schlaufenbändern stellte der Fachverband Seile und Anschlagmittel e.V. (FSA) erhebliche Risiken und gravierende Sicherheitsmängel an den Produkten fest.
Dazu gehören bei den Zurrgurten:
Eine deutliche Unterfestigkeit der Systeme im direkten Zug.
Eine Verformung und das Versagen von Bauteilen, z. B. sind die Profilhaken bereits vor Erreichen der zulässigen Zugkraft (Lashing Capacity, LC) aufgebogen (siehe Bild 1) und der Sperrschieber hat sich im Handhebeltest unzulässig verformt (siehe Bild 2).
Das unzulässige Anbringen der CE-Kennzeichnung.
Die Missachtung der Kennzeichnungsvorschriften auf den Etiketten.
Dazu gehören bei den Schlaufenbändern:
Das dramatische Unterschreiten der erforderlichen Bruchkraft: Ist 3,2–3,6 t vs. Soll 14,0 t (laut Bestellbestätigung eines 2 t-Schlaufenbandes)
Eine fehlerhafte bzw. keine Kennzeichnung der zugehörigen maximalen Arbeitslast (Working Load Limit, WLL) (siehe Bild 3).
Eine falsche Farbcodierung des Bandes entgegen der angegebenen DIN EN 1492-1 (siehe Bild 4).
Der Fachverband weist ausdrücklich darauf hin, dass der Kauf von solchen Produkten mit ganz erheblichen Risiken für Leib und Leben der Anwender verbunden ist. Die Qualitätssicherung und die Einhaltung europäischer Standards waren bei den gekauften Produkten nicht gewährleistet. Die festgestellten Mängel können zu schwerwiegenden Sicherheitsproblemen bei der Anwendung führen. Das Problem ist, dass die technischen Mängel mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
Der Fachverband hat inzwischen die Bezirksregierung Düsseldorf als Marktüberwachungsbehörde eingeschaltet und fordert Temu sowie andere Onlineplattformen für Billigprodukte auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sicherzustellen, dass die angebotenen Produkte den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen. Gleichzeitig ruft er die Politik dazu auf, den Import unsicherer Produkte stärker zu regulieren und Verbraucher besser zu schützen.