Nö: Fast 60 Prozent mehr Feuerwehreinsätze im Bezirk Krems
KREMS (NÖ): Die Feuerwehren im Bezirk Krems mussten im vergangenen Jahr zu mehr als 5.000 Einsätzen ausrücken. Das entspricht einem Anstieg um fast 60 Prozent gegenüber 2023. Der stellvertretende Landesfeuerwehrkommandant und Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer dankte allen Feuerwehrfrauen und -männern, besonders für ihren Einsatz während des Hochwassers im September.
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2023 rückten die Feuerwehren im Bezirk Krems zu 3.301 Einsätzen aus, 2024 waren es 5.172. „Das bestimmende Ereignis war natürlich auch im Bezirk Krems das Hochwasser Mitte September“, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer am 21. Februar 2025 beim Bezirksfeuerwehrtag in Mautern und erinnerte an die prekäre Situation in Hadersdorf am Kamp, wo ein Blackhawk-Hubschrauber des Bundesheeres angefordert werden musste, um einen Naturdamm zu sichern. Wäre der Damm gebrochen, wären 85 Häuser und 60 Wohnungen unmittelbar betroffen gewesen.
Besonders bewährt habe sich die Neuaufstellung des Bezirksführungsstabes. „Diese ist 2023 über die Bühne gegangen, war also rechtzeitig abgeschlossen, weshalb wir im Herbst top ausgebildete Einsatzkräfte in den Führungsstab schicken konnten“, so Boyer. Aufgabe des Bezirksführungsstabes war es, den Bezirksfeuerwehrkommandanten, vor allem aber auch die eingesetzten Feuerwehren zu unterstützen bzw. überörtliche Hilfe sowie die Bereitstellung von Geräten zu koordinieren.
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Zu kämpfen hatten die Einsatzkräfte vor allem mit unsicheren Niederschlagsprognosen, erklärte Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: „Wir hatten unsere Kräfte aufgrund der Vorhersagen zunächst nördlich der Donau konzentriert. Viel stärker getroffen hat es uns dann aber südlich der Donau. Für die Zukunft bedeutet das, dass wir uns nicht mehr nur auf ein Modell verlassen, sondern mehrere Prognosen und Modelle berücksichtigen werden.“ Fahrafellner kündigte unter anderem die Errichtung eines neuen Containerterminals in Tulln an, in dem Sandsäcke, Pumpen oder andere mobile Hochwasserschutzvorrichtungen gelagert werden sollen. Gearbeitet wird darüber hinaus an einer App, mit der alle Einsatzorganisationen in Zukunft Informationen in Echtzeit austauschen können.
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Der Landesfeuerwehrkommandant bedankte sich „bei allen Kameradinnen und Kameraden, die im vergangenen Jahr in den Einsatz gegangen sind, aber auch tagtäglich üben.“ Ebenso hob er die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen wie dem Bundesheer, der Polizei, dem Roten Kreuz oder Notruf Niederösterreich hervor: „Das ist sicher eine Zusammenarbeit, um die uns viele anderen Länder beneiden.“
Seitens des Landes wurden seit September 330 Millionen Euro an Soforthilfen ausbezahlt, berichtete Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Das betrifft 19.000 private Haushalte und Unternehmen. Aber es geht hier gar nicht darum, dass wir irgendwelche Rekordzahlen erreichen, sondern darum, dass wir so lang helfen, solang Hilfe gebraucht wird und dazu sind wir natürlich bereit.“
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Der Bezirk Krems zählt 121 Feuerwehren und 6.859 Mitglieder, darunter 5.086 aktive Feuerwehrfrauen und -männer, 346 Jugendliche und 66 Mitglieder der Kinderfeuerwehr. Die Kameraden des Bezirkes standen im vergangenen Jahr 505.631 Stunden freiwillig und unentgeltlich im Dienste der Feuerwehr.