Stmk: Rauch, Feuer, Menschenrettung → realistische Alarmgroßübung von 11 Feuerwehren in Aigen im Ennstal
AIGEN IM ENNSTAL (STMK): Neben der Exerzier- und Schauübung der FF Aigen im Ennstal, war im März 2025 der Höhepunkt des Abschnittstags der Feuerwehren des Abschnitts Irdning die groß angelegte Alarmübung, die den Einsatzkräften ein komplexes Szenario mit mehreren Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen abverlangte. Simuliert wurde ein Brand im Generatorraum eines Wasserkraftwerks bei der Firma Fritz GmbH in Aigen im Ennstal. Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit der Feuerwehren bei einem Großschadensereignis mit Menschenrettung und Brandbekämpfung zu trainieren.
Das angenommene Szenario: Großbrand mit mehreren Verletzten
Gegen 18:45 Uhr erfolgte die Erstalarmierung der Feuerwehr Aigen über Sirenenalarm. Die Einsatzmeldung lautete: Alarmstichwort: „B04 – Elektrische Anlage“

Lage: Starke Rauchentwicklung im Generatorraum, mehrere vermisste und eingeschlossene Personen
Ersteinsatzkräfte: FF Aigen im Ennstal mit Unterstützung der FF Lantschern als Atemschutz-Reservetrupp
Bereits bei der Erkundung stellte der Einsatzleiter fest, dass sich die Lage als deutlich komplexer erwies als angenommen:
- Im stark verrauchten Generatorraum waren drei Personen vermisst – Fluchtwege waren durch Rauch abgeschnitten.
- In der angrenzenden Werkstatt waren vier Personen eingeschlossen, teilweise bewusstlos.
- Auf einem Balkon im Dachgeschoss befanden sich vier Personen und ein Hund, die vom Feuer abgeschnitten waren.
- In der neuen Werkstatt war eine weitere Person unter schweren Stahlteilen eingeklemmt.
Einsatzmaßnahmen: Menschenrettung und Brandbekämpfung
Nach der Erkundung entschied der Einsatzleiter HBI Dietmar Wundersamer, die Alarmstufe auf BEAS-05 zu erhöhen, was die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte zur Folge hatte.

Die einzelnen Feuerwehren übernahmen folgende Aufgaben:
Menschenrettung aus dem Generatorraum und Werkstatt (FF Aigen im Ennstal, FF Lantschern, FF Donnersbachwald, FF Raumberg und FF Erlsberg)
Atemschutztrupps drangen über den Parkplatz an der Westseite zum Generatorraum vor. Dort lokalisierten sie unter massivem Raucheinsatz die vermissten Personen. Währenddessen wurde mit Hochdrucklöschgeräten die Brandbekämpfung eingeleitet.
Rettung vom Balkon im Dachgeschoss (FF Pürgg und FF Stainach)
Über eine 3-teilige Schiebeleiter und unter Einsatz der Absturzsicherung (MRAS) wurden die vier Personen samt Hund sicher zu Boden gebracht.

Eingeklemmte Person in der neuen Werkstatt (FF Donnersbach und FF Irdning)
Mittels hydraulischem Rettungsgerät und Hebekissen konnte die unter Stahlträgern eingeklemmte Person befreit werden. Leider konnte diese Person nur mehr tot geborgen werden.
Sicherstellung der Wasser-, Sanitäts- und Atemschutzversorgung (FF Aigen im Ennstal, FF Altirdning, FF Unterburg und FF Stainach)
Die Feuerwehren errichteten Zubringleitungen aus Hydranten sowie aus dem nahegelegenen Bach, um eine konstante Wasserversorgung sicherzustellen. Zusätzlich betrieb die FF Stainach die Atemschutzfüllstation. Der Atemschutz- und Sanitätssammelplatz wurde von der FF Aigen im Ennstal errichtet. Dabei übernahm Feuerwehrarzt Primar Dr. Reinhard Doppler die notfallmedizinische Versorgung der Verletzten bis zum Abtransport durch den Rettungsdienst.

Verkehrssicherung (FF Altirdning und FF Unterburg)
Um die Sicherheit an der Einsatzstelle zu gewährleisten, stellten die Feuerwehren Lotsen zur Absicherung der Landesstraße auf beiden Seiten des Objekts ab.
Bilanz der Alarmübung
140 Einsatzkräfte von 11 Feuerwehren, Polizei und Rotem Kreuz nahmen an der Übung teil. Es kamen insgesamt 19 Einsatzfahrzeuge und ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Die simulierten acht vermissten Personen sowie der Hund wurden erfolgreich gerettet. Leider war auch eine Totbergung dabei, wobei das ein Dummy war. Die Brandbekämpfung verlief effizient und die Wasserversorgung wurde gesichert. Die Zusammenarbeit der Feuerwehren funktionierte einwandfrei.

Einsatzkräfte ziehen positives Fazit
Der Abschnittstag 2025 endete mit einer Schlussbesprechung beim Kirchenwirt in Aigen, wo die Einsatzleitung gemeinsam mit den Feuerwehrkommandanten, allen eingesetzten Feuerwehrkräften und Vertretern des Roten Kreuzes sowie der Polizei eine Analyse der Übung vornahm.
Bürgermeister Thomas Klingler lobte diese Leistungsschau der Einsatzorganisationen und betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements: „Es ist schon beeindruckend, die unterschiedlichen Kompetenzen live mitzuerleben. Ich bedanke mich bei allen, die sich ehrenamtlich für den Nächsten einsetzen.“ Er sprach dabei stellvertretend für alle Gemeinden seine Anerkennung für die hohe Einsatzfähigkeit aus.
ABI Raimund Rojer, Abschnittskommandant, zeigte sich äußerst zufrieden über die Einsatzleistung im Abschnitt und unterstrich die positiven Ergebnisse der Zusammenarbeit und Übungen: „Die Zusammenarbeit und Übungen zahlen sich aus. Übungen dienen auch dazu, Lernfelder aufzuzeigen, aber diese hielten sich in Grenzen und werden lokal entsprechend aufgearbeitet.“
HBI Dietmar Wundersamer, Feuerwehrkommandant von Aigen im Ennstal, äußerte sich hochzufrieden über die durchgeführte Übung: „Diese Übung hat einmal mehr bewiesen, dass unsere Feuerwehren bestens vorbereitet sind. Die Einsatzkräfte haben hochprofessionell gearbeitet, und die enge Abstimmung zwischen den Wehren hat hervorragend funktioniert. Genau solche Szenarien helfen uns, für den Ernstfall gerüstet zu sein.“