Übungen

Bayern: Tiefgaragenbrand als Feuerwehrübung → 28 Kräfte probten in Übersee

ÜBERSEE (BAYERN): Ein Szenario, das Feuerwehrleute vor große Herausforderungen stellt: Ein angenommener Tiefgaragenbrand im Neubaugebiet „Mondscheinbauer“ sorgte für eine lehrreiche Einsatzübung der Feuerwehr Übersee. Tiefgaragenbrände sind besonders heikel, da sich dort oft eine Vielzahl an brennbaren und teils unbekannten Materialien befinden. Enorme Hitzeentwicklung und dichter Rauch, der nur schwer entweichen kann, erschweren das Vorgehen der Einsatzkräfte erheblich.

Diesen besonderen Herausforderungen stellten sich kürzlich die Aktiven der Feuerwehr Übersee. Nach dem Eintreffen am angenommenen Schadensort verschafften sich der Einsatzleiter und ein Führungsassistent einen Überblick über die Lage. Schnell konnte festgestellt werden, dass lediglich die Garage betroffen war und sich Flammen und Rauch noch nicht auf Wohnbereiche und Treppenhäuser ausgebreitet hatten.

Als eine der ersten Maßnahmen stand dennoch die Entrauchung der Garage ganz oben auf der Agenda der Floriansjünger. Man entschied sich für eine Belüftung über die Einfahrt konnte so den Übungsrauch gezielt über die baulich vorhandenen Rauchabzugsöffnungen entweichen lassen. Dabei kam ein Überdrucklüfter zum Einsatz, der für den nötigen Luftstrom sorgte.

Fast zeitgleich machte sich ein erster Angriffstrupp unter Atemschutz zur Erkundung einsatzbereit. Deren Aufgabe bestand darin, den eigentlichen Brandherd mittels Wärmebildkamera zu lokalisieren. Ein zweiter Trupp wurde unterdessen als sogenannter Sicherheitstrupp abgestellt, um bei einem Atemschutznotfall sofort Hilfemaßnahmen einleiten zu können.

Zusätzliche Atemschutzkräfte wurden zur Brandbekämpfung losgeschickt. Sie hatten baulich bedingt längere Angriffswege zu meistern und hatten dabei alle Hände voll zu tun, um die wassergefüllten Schläuche bis zum Einsatzort zu ziehen. Darüber hinaus positionierten sich mehrere Einsatzkräfte mit „Wasser am Strahlrohr“ an den Abluftöffnungen, um bei einer Ausbreitung des Feuers sofort Löschmaßnahmen ergreifen zu können. Das Team der Einsatzleitung rund um den Einsatzleiter Tobias Plenk koordinierte und dokumentierte den gesamten Ablauf am Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr.

Nach etwa 30 Minuten intensiver Arbeit konnten die Atemschutzkräfte „Feuer aus“ an den Einsatzleiter melden. 28 Feuerwehrleute haben an der Einsatzübung teilgenommen, die eindrucksvoll aufgezeigt hat, welche Herausforderungen ein Tiefgaragenbrand mit sich bringt. „Ein solcher Einsatz erfordert eine präzise Koordination, taktisch richtiges Vorgehen und eine enge Zusammenarbeit der Atemschutztrupps“, so das erste Fazit des Einsatzleiters. Die Mitwirkenden waren sich am Ende dennoch einig, „solche realitätsnahen Übungen sind essenziell, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein, die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten und den Schaden durch Feuer und Rauch möglichst gering zu halten“.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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