D: Großbrand zerstört Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Horn-Bad Meinberg
HORN-BAD MEINBERG (DEUTSCHLAND): Am Samstagmorgen, 22. März 2025, wurde die Freiwillige Feuerwehr Horn-Bad Meinberg um 07:37 Uhr mit dem Stichwort „Feuer 3 – Dachstuhlbrand mit Menschenleben in Gefahr“ in den Stadtteil Bad Meinberg alarmiert. Bereits auf der Anfahrt wies eine massive Rauchwolke den Einsatzkräften den Weg.
Aus bislang ungeklärter Ursache kam es bei einem Mehrfamilienhaus mit 19 Wohnungen zu einem Dachstuhlbrand. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand im 2. Obergeschoß eine Wohnung in Vollbrand. Die Flammen waren bereits auf den Dachstuhl übergeschlagen und hatten diesen ebenfalls in Brand gesetzt.

Da zu diesem Zeitpunkt noch unklar war, ob sich noch Personen in dem Gebäude aufhielten, wurden unverzüglich mehrere Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt. Parallel wurde vor dem Gebäude die Drehleiter in Stellung gebracht und eine Löschwasserversorgung aufgebaut. Vor dem Gebäude befanden sich bereits ca. 30 Personen, die sich eigenständig in Sicherheit gebracht hatten. Im weiteren Verlauf stellte sich glücklicherweise heraus, dass sich keine Personen mehr in den Brandgeschossen befanden. Aufgrund der vorgefundenen Lage wurde unverzüglich eine Stichworterhöhung auf „Feuer 4 – Gebäudebrand mit Menschenleben in Gefahr“ vorgenommen.

Zudem wurden von umliegenden Feuerwehren weitere Atemschutzgeräteträger, Tanklöschfahrzeuge zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung sowie eine zweite Drehleiter angefordert. Ebenfalls auf den Weg machte sich der Atemschutz-Container des Kreis Lippe sowie die Drohnen-Einheit der Feuerwehr Detmold. Im weiteren Verlauf wurden zudem Fachberater des THW (Technischen Hilfswerk) zur Beurteilung der Statik und der Einsturzgefährdung hinzugezogen.

Somit befanden sich zeitweise ca. 105 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle. Zur Koordinierung wurden an der Einsatzstelle mehrere Abschnitte gebildet und im Feuerwehrgerätehaus wurde der SAE der Stadt (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) einberufen. Schon nach kurzer Zeit war eine effektive Brandbekämpfung im Gebäude nicht mehr möglich, woraufhin sich die Trupps zurückziehen mussten. Das Dach stand auf einer Fläche von über 550 qm in Vollbrand. Da durch das Feuer Teile des Daches einstürzten und die Decke zum 2. Obergeschoss durchgebrannt war, wurde die Brandbekämpfung über die zwei positionierten Drehleitern fortgeführt.

Durch den zusätzlichen Einsatz von Netzmittel konnte letztlich eine effektive Brandbekämpfung erreicht werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden, da immer wieder Glutnester lokalisiert wurden. Über einen angeforderten und eingesetzten Kran mit Arbeitskorb wurden entlegene Dachbereiche erreicht und Dachpfannen entfernt. Über die Drehleiter wurden die restlichen Glutnester abgelöscht. Über Nacht blieb eine Brandwache vor Ort. Durch die Stadt Horn- Bad Meinberg mussten 13 betroffene Personen untergebracht werden.

Trotz der sofort eingeleiteten Maßnahmen konnte ein immenser Schaden am Gebäude nicht verhindert werden. Das komplette Gebäude ist nach derzeitigem Stand nicht bewohnbar und der Dachstuhl sowie das Obergeschoss einsturzgefährdet. Im Einsatzverlauf musste ein Feuerwehrkamerad medizinisch behandelt und einem Klinikum zugeführt werden. Dieses konnte jedoch am Abend nach ambulanter Behandlung wieder verlassen werden.

Zu Brandursache und Schadenshöhe können von Seiten der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Die Einsatzstelle wurde nach Beendigung der Löschmaßnahmen an die Kriminalpolizei übergeben. Diese hat die Ermittlungen aufgenommen.