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Wie digitale Fahrtenbücher Brandeinsätze optimieren können

Bei Brandeinsätzen zählt bekanntlich jede Sekunde. Damit Feuerwehren heute schneller und effizienter arbeiten können, kommt immer häufiger moderne Technologie zum Einsatz. Das Fahrtenbuch elektronisch zu führen, kann dabei einen entscheidenden Fortschritt für die Einsatzoptimierung darstellen. Denn ein solches digitales System kann wichtige Daten wie Anfahrtszeiten, gewählte Routen und Verkehrsbedingungen automatisch aufzeichnen.

Dadurch können Feuerwehren nicht nur im Notfall schneller reagieren, sondern auch langfristig besser planen. Mithilfe der gesammelten Informationen lässt sich nachträglich feststellen, wo eventuell neue Feuerwachen sinnvoll sind oder welche Stadtteile zu bestimmten Zeiten mehr Fahrzeuge brauchen. Grundsätzlich wird mit den genauen Aufzeichnungen dadurch nach Einsätzen eine detaillierte Analyse möglich. Die weiteren Vorteile der Verwendung eines solchen Systems untersuchen wir in den nächsten Abschnitten genauer.

Routen in Echtzeit optimieren

Bei der Echtzeit-Routenoptimierung geht es darum, Feuerwehrleuten mithilfe eines modernen Systems dabei zu helfen, schneller zu den jeweiligen Bränden zu gelangen. Die Technologie kann hierfür aktuelle Verkehrsdaten nutzen und sie mit elektronischen Fahrtenbuchaufzeichnungen kombinieren. Was geschieht bei einem eingehenden Notruf? Die Software kann sofort den schnellsten Weg zum Brandort berechnen. Je nach eingesetztem System kann es dabei aktuelle Staus, Baustellen und sogar Wetterbedingungen mit einkalkulieren.

Zudem kann es die Route während der Fahrt anpassen, falls sich die Verkehrslage ändert. Die Berücksichtigung früherer Einsatzfahrten ist hierbei besonders wertvoll. Denn das System kann aus vergangenen Erfahrungen lernen. Beispielsweise, welche Straßen zu bestimmten Tageszeiten schneller befahrbar sind. Besonders in großen Städten kann diese Technologie die Anfahrtszeit um mehrere Minuten verkürzen. Das macht bei Bränden oft den entscheidenden Unterschied.

Eine optimale Ressourcenverteilung und Standortplanung

Durch digitale Fahrtenbücher kann die jeweilige Feuerwehr über die Zeit hinweg sehen, wo die meisten Brände entstehen und wie lange es dauert, diese zu erreichen. Mithilfe dieser Daten lässt sich der Feuerwehrbedarf besser bestimmen, so etwa in welchen Gebieten mehr Feuerwehrleute gebraucht oder wo gar neue Feuerwachen benötigt werden. Beispielsweise könnte mithilfe der Daten festgestellt werden, dass es in manchen Stadtteilen häufiger brennt, sodass dann mehr Löschfahrzeuge in den entsprechenden Feuerwachen stationiert werden. Mit den gesammelten Informationen können die Planer ebenfalls entscheiden, welche speziellen Fahrzeuge wo stehen sollten. Das könnte besonders für Feuerwehren mit begrenztem Budget interessant sein, um sicherzustellen, dass ihre Ressourcen an den dringendsten Stellen eingesetzt werden.

Die präzise Dokumentation und Nachbereitung der gesammelten Daten

Wie wir im vorangegangenen Abschnitt bereits sehen konnten, liegt ein Hauptvorteil des Einsatzes von digitalen Fahrtenbüchern in der Möglichkeit, Daten später auszuwerten und unterstützend für weitere Entscheidungen verwenden zu können. Daher ist die präzise Dokumentation und Nachbereitung zu Brandeinsätzen so wichtig.

Das jeweilige System kann automatisch speichern, wann ein Feuerwehrfahrzeug losfährt, welche Route es nimmt und wann es am Brandort ankommt. Im Anschluss eines Einsatzes können Feuerwehrleute diese Daten anschauen und daraus lernen. So können sie etwa sehen, ob es Verzögerungen gab und warum. Vielleicht war eine bestimmte Kreuzung besonders problematisch oder eine Umleitung hat viel Zeit gekostet. Für den nächsten Einsatz können mit diesen Erkenntnissen dann bessere Entscheidungen getroffen werden. Des Weiteren helfen die genauen Aufzeichnungen auch dabei, Berichte für Versicherungen oder Behörden zu erstellen.

Die Integration mit Einsatzleitsystemen

Die Integration von digitalen Fahrtenbüchern mit Einsatzleitsystemen funktioniert wie ein großes Netzwerk. In diesem Netzwerk werden alle wichtigen Informationen sofort geteilt. Geht ein Anruf über einen Brand ein, kann das Leitsystem sofort sehen, welche Feuerwehrfahrzeuge verfügbar sind und wo sie sich gerade befinden. Es kann dann umgehend automatisch die nächsten Fahrzeuge losschicken.

Was geschieht während der Fahrt? Die Fahrzeuge übermitteln ständig ihren Standort an die Zentrale, und alle Beteiligten wissen dadurch genau, wann die Hilfe ankommen wird. Zudem kann das jeweilige System auch wichtige Informationen wie Gebäudepläne oder Hinweise zu Gefahrstoffen direkt an die Tablets oder Computer im Feuerwehrauto senden. Eine solche Integration spart wertvolle Zeit, weil niemand mehr Informationen manuell eingeben oder per Funk durchgeben muss.

Übungen datenbasiert gestalten

Durch eine entsprechende Aufbereitung der mittel- bis langfristig gesammelten Daten aus digitalen Fahrtenbüchern können zudem datenbasierte realistische Übungen für Feuerwehrleute entwickelt werden. So können die gesammelten Daten zeigen, welche Situationen im echten Leben am häufigsten vorkommen. Die entsprechenden Übungen können dann diese Herausforderungen genau nachstellen.

Zeigen die Aufzeichnungen, dass die Anfahrt zu einem bestimmten Stadtteil meist knifflig ist, kann die Feuerwehr gezielt dafür trainieren. Was verraten die Fahrtenbuchdaten außerdem? Es sind die Routen, die bei früheren Einsätzen besonders viel Zeit gekostet haben. Die Fahrer können dann im Training alternative Wege testen und sich dabei mit schwierigen Kreuzungen oder engen Straßen vertraut machen.

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