Bayern: Neunstündiger Einsatz in Traunstein → schwierige Löscharbeiten bei Wohnhausbrand, hoher Sachschaden
TRAUNSTEIN (BAYERN): Am Freitagabend, 4. April 2025, wurden die Feuerwehren Traunstein und Haslach gegen 20:45 Uhr mit dem Einsatzstichwort „B3 – Brand einer Terrasse“ in den Ortsteil Wartberghöhe alarmiert. Nur wenige Augenblicke später wurde durch die Integrierte Leitstelle Traunstein das Einsatzstichwort auf „B4“ und somit einen Großbrandalarm erhöht und weitere Einsatzkräfte alarmiert. Es entwickelte sich ein stundenlanger Löscheinsatz, der erst gegen 12:15 Uhr am Samstagmittag beendet werden konnte. Schadstoffmessungen in der Stadt führten zu keinen auffälligen Ergebnissen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, der Sachschaden bewegt sich im hohen sechsstelligen Bereich. Die Polizeibeamten des Kriminaldauerdienstes haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Am Samstagmittag wurden um 12:45 Uhr erneut die Feuerwehren Traunstein und Haslach alarmiert, weil es erneut zu einer Rauchentwicklung gekommen ist. Nachbarn sollen sich mit der Stadt Traunstein in Verbindung setzen.
Von Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein

„Bei unserem Eintreffen stand die Hausfassade des Wohnhauses bereits in Vollbrand und die Flammen hatten bereits in den Dachstuhl übergeschlagen“, informiert Traunsteins Kommandant und Einsatzleiter Christian Schulz. Ein Nachbar hatte nur wenige Minuten zuvor den Feuerschein wahrgenommen und die Rettungskräfte verständigt. Die Feuerwehrleute haben unmittelbar nach ihrem Eintreffen einen umfangreichen Löschangriff aufgebaut und sind mit zahlreichen Rohren zur Brandbekämpfung von außen sowie durch Atemschutzkräfte im Innenangriff vorgegangen.
50 Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz
Insgesamt wurde der Brand mit bis zu sieben Strahlrohren gleichzeitig von Innen und Außen bekämpft. Neben den Atemschutzkräften im Inneren des Gebäudes mussten sich die Einsatzkräfte teilweise auch außerhalb des Gebäudes vor dem Rauch schützen und die Löscharbeiten unter Atemschutz durchführen. Insgesamt kamen rund 50 Atemschutzkräfte zum Einsatz, die die körperlich anstrengenden Arbeiten durchführen mussten. Zur Kräftekoordination wurde auch eine Atemschutzsammelstelle am Gerätewagen Atem-/Strahlenschutz eingerichtet.

Neben dem Löschwasser aus den Fahrzeugtanks wurden sofort vier Hydranten aus der Umgebung angezapft, um ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben. Gleichzeitig wurde eine Drehleiter in Stellung gebracht, die insbesondere die Löscharbeiten auf dem Dach durchgeführt hat. Trotz des umfangreichen Einsatzes konnten die Flammen im Dachbereich nicht ohne weiteres gelöscht werden, da das steile Dach in Verbindung mit der Blechverkleidung nicht betreten werden konnte.
Messzug führt in der Stadt Schadstoffmessungen durch
Der Kreisbrandrat Christof Grundner meint dazu, „aus Feuerwehrsicht war dies einer der komplexesten Brandeinsätze der vergangenen Jahre“ und ergänzt „es war sehr schwierig, das Löschwasser dort hinzuspritzen, wo es gebraucht wurde“. Der Gebäude wurde in den vergangenen Jahren energetisch saniert. Insbesondere die verbaute Isolierung hat sich immer wieder entzündet, was zu zahlreichen Flammendurchschlägen durch die Dachhaut führte. Zum Einsatz kam auch das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF 60), das mit feinem Wassernebel die Löscharbeiten unterstützen konnte.

In den Nachthimmel der Großen Kreisstadt stieg außerdem eine mächtige Rauchsäule empor. Dadurch wurde der Messzug „Nord“ aus Trostberg alarmiert, um eine Gefährdung der Nachbarschaft auszuschließen. Darüber hinaus waren Messtrupps in der Kernstadt unterwegs, um entsprechende Schadstoffmessungen durchzuführen. „Glücklicherweise konnte lediglich eine leichte Geruchsbelästigung und keine gefährlichen Schadstoffkonzentrationen festgestellt werden“, informiert Christian Schulz.
„Feuer aus“ nach neun Stunden Löscheinsatz
Durch den immer wieder aufflammenden Dachstuhl kam es auch vereinzelt zu Funkenflug. Dadurch wurden rund um das Anwesen Löschmannschaften positioniert, um die Nachbargebäude vor einem Feuerüberschlag zu schützen. Das abfließende Löschwasser wurde durch den Einsatz mobiler „Hochwassersperren“ gezielt in die Kanalisation geleitet. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass eine kleinere Menge Löschwasser auf Grund der Hanglage in den Keller eines Nachbargrundstücks gelaufen ist und abgepumpt werden musste.

Die Löscharbeiten gestalteten sich sehr aufwendig, mühsam und langwierig. Erst gegen 6 Uhr konnte seitens der Einsatzleitung „Feuer aus“ an die Leitstelle gemeldet und die meisten Einsatzkräfte entlassen werden. Da es aber immer noch zu einer leichten Rauchentwicklung gekommen war, wurde die Feuerwehr Kammer zur Brandwache alarmiert. Die Einsatzkräfte mussten immer wieder kleinere Nachlöscharbeiten durchführen. Gegen 12:15 Uhr konnte die Brandwache endgültig „Einsatzende“ an die Leitstelle melden.

Insgesamt 180 Einsatzkräfte vor Ort
Seitens der Feuerwehr waren rund 150 Einsatzkräfte aus Traunstein, Haslach, Wolkersdorf, Vachendorf, Siegsdorf, Trostberg und Kammer im Einsatz. Von der Kreisbrandinspektion waren Kreisbrandrat Christof Grundner, Kreisbrandinspektor Martin Schupfner, Kreisbrandmeister Albert Rieder, Fach-Kreisbrandmeister Hubert Hobmaier und der Atemschutzfachberater Alexander Erber zur Unterstützung vor Ort. Da sich auch mehrere Pressevertreter am Schadensort einfanden wurde seitens der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes eine umfangreiche Pressebetreuung durchgeführt.


Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes brauchte glücklicherweise nicht eingreifen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Neben zwei Fahrzeugen aus dem „Regelrettungsdienst“ sowie einem Notarzt wurden Kräfte der Schnellen Einsatzgruppen aus Traunstein und Siegsdorf und der Einsatzleiter Rettungsdienst mit insgesamt 14 Helfern zum Brandort entstand. Gleichzeitig waren auch der Fachberater des THW Traunstein sowie einige Mitarbeiter der Stadtwerke vor Ort, um Einsatzleitung zu unterstützten.

Städtischer Ansprechpartner für betroffene Nachbarn
Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer machte sich ebenfalls vor Ort ein Bild der Lage und betonte, „trotz des hohen Schadens bin ich sehr froh darüber, dass niemanden etwas zugestoßen ist und die sechsköpfige Familie selbst einen Unterschlupf gefunden hat“. Gleichzeitig dankte er allen Helfern, für ihren stundenlangen und kräftezehrenden Einsatz.

Die Stadt Traunstein bittet alle Anwohner der angrenzenden Häuser darum, sich bei Schäden oder Verunreinigungen an Dirk Grusdas vom Fachbereich „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ in der Stadtverwaltung Traunstein zu wenden. Da auf dem Dach eine Photovoltaikanlage verbaut war, können scharfkantige Splitter oder andere Brandbestandteile auf die Grundstücke und in die Gärten gelangt sein. Was das Feuer ausgelöst hat, steht derzeit noch nicht fest. Die Beamten des Kriminaldauerdienstes haben bereits ihre Arbeit zur Ursachensuche aufgenommen. Der Schaden liegt einer ersten Schätzung nach im hohen sechsstelligen Bereich. Das Gebäude ist derzeit nicht bewohnbar. Nachbarn meldeten am Samstagmittag erneut eine Rauchentwicklung aus dem Dachstuhlbereich. Daraufhin wurden die Feuerwehren Traunstein und Haslach erneut alarmiert, um kleinere Nachlöscharbeiten durchzuführen. Dieser Einsatz dauerte rund zwei Stunden.
Meldung der Polizei
TRAUNSTEIN. Am Freitagabend, 4. April 2025, brach an einem Einfamilienhaus ein Feuer aus. Durch den Brand wurde niemand verletzt. Der entstandene Sachschaden wird auf einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag geschätzt. Die Ermittlungen zur Brandursache werden von der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein geführt.

Am Freitag (4. April 2025), gegen 20.45 Uhr, ging bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd die Mitteilung über den Brand eines Einfamilienhauses an der Wartberghöhe in Traunstein ein. Bei Eintreffen der sofort alarmierten regionalen Feuerwehren stand der Dachstuhl sowie Fassadenteile des betroffenen Objekts bereits im Vollbrand. Durch das rasche und professionelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Im Zuge der aufwendigen Löscharbeiten wurde das Feuer vollständig abgelöscht. Durch den Brand wurde glücklicherweise niemand verletzt. Der entstandene Sachschaden wird auf einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag geschätzt.

Die ersten Maßnahmen vor Ort erfolgten durch die örtlich zuständige Polizeiinspektion Traunstein. Noch am gleichen Abend übernahmen Beamte des Kriminaldauerdienstes der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein die weiteren Ermittlungen in dieser Sache. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein ist nun unter anderem die Brandursache Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Hinweise auf ein vorsätzliches Brandstiftungsdelikt liegen den Ermittlern derzeit nicht vor.