Oö: Miteinander für Sicherheit und Verlässlichkeit → Bezirkstagung Wels-Land 2025
SIPBACHZELL (OÖ): Am 8. April 2025 war es wieder soweit: Mehr als 200 Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk und darüber hinaus, zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Verwaltung sowie aus anderen Blaulichtorganisationen trafen sich in Sipbachzell zur Bezirksfeuerwehrtagung 2025.
Es war dies die erste Bezirkstagung seit den Wahlen im Bezirksfeuerwehrkommando 2024. Entsprechend wurde von Bezirks-Feuerwehrkommandant LFR Johann Gasperlmair Wert darauf gelegt, die Funktionäre in den einzelnen Fachbereichen vorzustellen.

In der beeindruckenden Stundenanzahl (fast 440.000 Gesamtstunden; jedes der rund 3.600 Feuerwehrmitglied im Bezirk wendet also durchschnittlich 122 Stunden pro Jahr für ehrenamtliche Arbeit auf) machen die Einsätze nur etwa zehn Prozent aus. Der überwiegende Anteil entfällt auf Ausbildung, Wartung und Instandhaltung, Verwaltung sowie Jugendarbeit. Gut dokumentiert sind diese Leistungen im 68-seitigen Jahresbericht, welcher ebenfalls an diesem Abend präsentiert wurde.

Großer thematischer Schwerpunkt war das Thema „Wir“; schließlich ist die Feuerwehr eine Organisation, in der Zusammenarbeit und gemeinsame Werte großgeschrieben werden. Vor allem in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels (weniger Wir, mehr Ich) und angesichts vielfältiger Herausforderungen – etwa bei sinkenden Budgetmitteln und immer komplexeren Einsätzen – ist der Zusammenhalt unabdingbar. Dass dieser bereits in der Feuerwehrjugend vermittelt und gelebt wird und sich bis zu langgedienten Feuerwehrmitgliedern durchzieht, ist ein wesentlicher Eckpfeiler im Funktionieren dieser ehrenamtlichen Organisation.

Beeindruckt waren die Gäste auch von den Bildern und Schilderungen der fordernden Einsätze mit Beteiligung von Schwerfahrzeugen. ABI Gerald Lindinger, Kommandant der freiwilligen Feuerwehr Sattledt, ließ die interessierten Zuhörer dazu an seinen Erfahrungen im „Einsatzbereich Autobahn“ teilhaben. Für die Unterstützung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte dabei, diese oft erschütternden Eindrücke verarbeiten zu können, bedankte sich Bezirks-Feuerwehrkommandant Gasperlmair beim Team zur Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen (SvE). Dabei handelt es sich um speziell ausgebildete Feuerwehrmitglieder aus den Bezirken Wels-Stadt und Wels-Land, die auf Anforderung durch den jeweiligen Einsatzleiter die Kameradinnen und Kameraden dabei begleiten, bei Einsätzen Erlebtes zu integrieren und mental fit zu bleiben.

Von der obersten Spitze der Feuerwehr mit Feuerwehrpräsident Robert Mayer, MSc., der Landespolitik angeführt von LR Michaela Langer-Weninger, PMM, und der Bezirks-Verwaltungsbehörde vertreten durch Ing. Mag. Thomas Sturm gab es Grußadressen, in denen für die erbrachten Leistungen und die Professionalität gedankt wurde. Seitens der Feuerwehr wurden verdiente Mitglieder aus dem Bezirk und darüber hinaus sowie Vertreter der Polizei des Roten Kreuzes und Matthias Lauber (laumat.at) für die hervorragende Zusammenarbeit ausgezeichnet. LFR Gasperlmair erhielt aus den Händen von Bezirks-Rettungskommandant Andreas Heinz, MSc., MBA, eine der höchsten Auszeichnungen der Rettungsorganisation – die goldene Verdienstmedaille des Roten Kreuzes.

Umrahmt von der Musikgruppe der landwirtschaftlichen Fachschule Lambach und mit dem Ziel, weiterhin miteinander für ein Optimum an Sicherheit und Verlässlichkeit zu arbeiten, fand der Abend nach rund zweieinhalb Stunden seinen gemütlichen Ausklang.
Fotos: Alfred Haslinger/ Tino Andrea Fraccaroli