Fahrzeuge

D: Feuerwehr Frankenthal erhält HLF20 samt zugehöriger Leichtbauhalle

FRANKENTHAL (DEUTSCHLAND): Mit der offiziellen Indienststellung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 und der Übergabe der zur Unterbringung des Fahrzeugs notwendigen Leichtbauhalle am 29. September 2020, erfährt der Stützpunkt Südwest der Feuerwehr Frankenthal nun eine angemessene Ausstattung und Unterbringung.

Im Jahr 2009 konnte in FT-Eppstein ein MLF (Mittleres Löschfahrzeug) stationiert werden. Dieses stellte sich jedoch im Laufe der Jahre ab 2014 als erheblich technisch anfällig heraus, was in einem Totalversagen der Bremsanlage im Jahre 2017 seinen traurigen Höhepunkt fand und trotz unzähliger Reparaturversuche des Fahrgestell- und auch des Aufbauherstellers in der vorzeitigen Außerdienststellung endete. Durch intensive Verhandlungen mit der der Firma Rosenbauer als Gesamtverantwortliche der damaligen Beschaffung, konnte erreicht werden, dass diese das Fahrzeug zu einem Preis von 75.000 EUR zurückgekauft haben. Durch die gestiegene Risikoklasseneinstufung des Ausrückebereiches am Stützpunkt Südwest, u.a. in Folge des Gewerbegebiets Am Römig, musste nach den Vorgaben der Aufsicht- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD) ein HLF20 vorgehalten werden. Die Neubeschaffung eines solchen Fahrzeugs dauert von der Planung, über die Ausschreibung und anschließende Bauphase, mindestens 2-3 Jahre.

Bei der Beschaffung des HLF Anfang 2019 veräußerte die Landesfeuerwehr- & Katastrophenschutzschule (LFKS) turnusmäßig eines ihrer Ausbildungsfahrzeuge gegen Höchstgebot. Hier konnte die Stadtverwaltung mit einem Gebot von 140.000 EUR den Zuschlag erhalten, nachdem zuvor der Zustand der Fahrzeugs sowohl durch eigene Kräfte, als auch durch einen Gutachter, als sehr gut beurteilt wurde. Um eine einheitliche und gleichwertige Ausstattung wie auf den übrigen HLFs der Feuerwehr Frankenthal auch auf diesem Fahrzeug vorhalten zu können, wurden in der Rosenbauer Niederlassung in Karlsruhe noch verschiedene Umbauten und Anpassungen durchgeführt, sowie verschiedene neue ergänzende Gerätschaften, gerade aus dem Bereich Brandbekämpfung (u.a. Wärmebildkamera, Lüfter, etc. …) und Technische Hilfeleistung (u.a. hydraulische Rettungsgeräte) beschafft. Die Gesamtkosten für den Fahrzeugerwerb, Zusatzbeschaffungen und Umbauarbeiten lagen bei rund 270.000,00 EUR, ein entsprechend ausgestattetes Neufahrzeug wäre annähernd doppelt so teuer gewesen. Seitens des Landes erfolgt noch eine entsprechende Bezuschussung, welche sich zum einen an dem Schätzwert des Fahrzeugs, sowie den ergänzenden Beschaffungen orientiert. Die genaue Summe wird seitens der Aufsichtsbehörde derzeit noch geprüft. Für die Übergangszeit während der Beschaffung und dem Umbau des Neufahrzeugs stand kurzzeitig ein Ersatzfahrzeug der Feuerwehr Worms, sowie teilweise ein Fahrzeug von der Hauptfeuerwache für den Stützpunkt Südwest zur Verfügung. Diese Fahrzeuge waren von Mitte Februar an bis zur Fertigstellung der Halle im Rahmen einer unbürokratischen Lösung bei einem Landwirt in der Freinsheimer Straße untergestellt.

Erweiterung des Stützpunktes um die Leichtbauhalle

Das damalige MLF war eine „Sonderanfertigung“, speziell angepasst an die beengten Unterstellmöglichkeiten am Stützpunkt Südwest. Nach der neuen Risikoeinstufung war klar, dass ein nun vorzuhaltendes HLF nicht in dem bisherigen Gerätehaus unterzubringen ist. Andere geeignete Unterstellmöglichkeiten im Bereich Eppstein oder Flomersheim waren jedoch nicht verfügbar, ebenso keine kurzfristigen baulichen Veränderungen an dem alten Gebäude oder gar ein Neubau einer Unterstellmöglichkeit.

Daher entschieden sich die Verantwortlichen für eine Leichtbauhalle am bisherigen Standort zur vorläufigen Unterbringung des Fahrzeugs. Im Rahmen der Kostenabwägung zwischen Anmietung und Kauf für den veranschlagten Nutzungszeitraum von voraussichtlich 2 Jahren entschied man sich für den Kauf, da die Halle leicht demontiert und danach für andere Zwecke verwendet werden kann. Der Kauf und der Aufbau der Halle waren jedoch die geringsten Zeitfaktoren, vielmehr brauchten insbesondere die Baugenehmigung vor der Errichtung und umfangreiche Elektroinstallationen, der Einbau von Rolltor, Heizung und Alarmanlage, sowie die Befestigung der zu befahrenden Fläche einiges an Zeit. Am 10. Juni 2020 schließlich war die neue Leichtbauhalle einsatzbereit.

Ausblick

Der Stützpunkt Südwest in Eppstein gewährleistet den gesetzlichen Auftrag der Feuerwehr zur effektiven Hilfeleistung innerhalb der Einsatzgrundzeit von 8 Minuten (Alarmierung bis zur Einleitung erster Hilfemaßnahmen) im Zuständigkeitsbereich. Alleine schon durch die lange Anfahrt von der Hauptfeuerwache im Nordring aus kann dies für den Ausrückebereich Eppstein, Flomersheim und insbesondere das Gewerbegebiet „Im Römig“ nicht von dort aus gewährleistet werden. Im städtischen Haushalt 2021 sind bereits Mittel zur externen Erstellung einer Machbarkeitsstudie vorgesehen für eine Unterbringung, welcher der Arbeit der Einsatzkräfte und der Unterbringung der Fahrzeuge dauerhaft angemessen ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert