D: Warnung via Werbeflächen → Bremen ist über digitale Stadtinformationsanlagen an Warnsystem MoWaS angeschlossen
BREMEN (DEUTSCHLAND): Direkte Information bei gravierenden Gefahren: Bremen kann ab sofort auf ein neues Warnsystem im öffentlichen Raum zurückgreifen. An Fahrgastunterständen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) im Innenstadtbereich sind nun die 20 digitalen Werbetafeln der Firma Wall an das bundeseigene Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen.
Der Live-Test des Systems wurde am 20. Jänner 2022 erfolgreich an Haltestellen in der Bremer Innenstadt durchgeführt. Mittels der gut sichtbaren großen Bildschirme können ab jetzt Fahrgäste, Passant:innen und Verkehrsteilnehmer:innen im Gefahrenfall unmittelbar gewarnt werden. Dies ist eine essenzielle Ergänzung zu bereits bestehenden Informationskanälen wie der Warn-App NINA.
Die Freie Hansestadt Bremen hat mit der Berufung eines Katastrophenschutzbeauftragten und dem technischen Ausbau der Warnmittel längst erste wichtige Schritte zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger unternommen. Das Ziel: Um im Gefahrenfall – zum Beispiel bei nahendem Hochwasser – einen großen Teil der Bevölkerung direkt zu erreichen, sollen Warnmeldungen auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden. Zu diesen Wegen gehören jetzt auch 20 in der Innenstadt gut sichtbare Screens in den Fahrgastunterständen der BSAG. Die Vorteile von solchen Warnmitteilungen im öffentlichen Raum liegen auf der Hand: Sogenannte digitale Stadtinformationsanlagen an besonders stark frequentierten Orten erreichen schnell viele Menschen. Dies verkürzt die Vorwarnzeit erheblich und kann helfen, Leben zu retten.
Die technischen Voraussetzungen für das Modulare Warnsystem, das vollständig vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betrieben wird, haben der Außenwerber Wall, die BSAG als Vertragspartner und der Senator für Inneres in den vergangenen Wochen geschaffen. Das Warnsystem wurde zudem einer ausführlichen Testreihe unterzogen, die heute mit dem Live-Test erfolgreich abgeschlossen wurde. Mit dieser Inbetriebnahme von MoWaS ist die Freie Hansestadt Bremen offiziell an das bundesweite Informationssystem für digitale Werbeanlagen angeschlossen.
Die Warnung wurden im Rahmen des Live-Tests unmittelbar und korrekt auf den 20 digitalen Plakatflächen an den Fahrgastunterständen angezeigt. Die Feuerwehr Bremen ist in der Hansestadt als Behörde dabei grundsätzlich für die Auslösung von Warnmeldungen im Alltag und im Katastrophenfall verantwortlich. Diese Mitteilungen erreichen automatisiert und direkt über eine gemeinsame Schnittstelle die digitalen Werbeflächen und werden dort bis zur Entwarnung eingespielt.
„Sinnvolle Ergänzung zu unseren übrigen Warnmitteilungen“
Ulrich Mäurer, Senator für Inneres betont dazu: „Die digitalen Warnungen an den Haltestellen bieten eine sinnvolle Ergänzung zu unseren übrigen Warnmitteilungen – wie etwa die Durchsagen über das Radio oder die NINA-App. So erreichen wir schnell und unmittelbar auch diejenigen, die unterwegs sind oder Warnungen nicht empfangen, weil sie beispielsweise kein Smartphone besitzen. Im Ernstfall ist die Zeit ein ganz entscheidender Faktor. Daher tun wir alles, um jede Bürgerin und jeden Bürger so schnell wie möglich zu erreichen.“
Karl-Heinz Knorr, Katastrophenschutzbeauftragter für das Land Bremen: „Für die Warnung der Bevölkerung gilt: Die Mischung macht’s! Mit den Werbetafeln wird den Radiodurchsagen und der NINA-App eine weitere Komponente hinzugefügt, Sirenen und Cell-Broadcast sollen folgen. Wir wollen die Menschen mit einem breiten Warnmittel-Mix auf möglichst vielen Wegen erreichen.“
Hajo Müller, Vorstandssprecher der BSAG: „Wir begrüßen und unterstützen den Anschluss der digitalen Werbeflächen in unseren Fahrgastunterständen an das Katastrophenwarnsystems MoWaS. Dies ist eine wichtige Erweiterung für ein unmittelbares und flächendeckendes Warnsystem in Bremen. An den zentral gelegenen Fahrgastunterständen sind die großen Bildschirme nicht nur gut sichtbar. Sie erreichen dort im Katastrophenfall auch viele Menschen – wartende Fahrgäste ebenso wie Passantinnen und Passanten. Die Warnmeldungen bieten über Informationen hinaus auch konkrete Handlungsempfehlungen zum eigenen Schutz.“
Patrick Möller, Geschäftsführer Wall GmbH: „Heute sind unseren digitalen Stadtinformationsanlagen an das bundeseigene Katastrophenwarnsystem angeschlossen. Dieses digitale Informationssystem erreicht im Ernstfall tausende Menschen in der Innenstadt und verkürzt die Warnzeiten erheblich, denn digitale Stadtinformationsanlagen sind ein effektives, schnelles und vor allem unübersehbares Kommunikationsmittel. Sie sind geradezu prädestiniert, Aufmerksamkeit für Warnungen zu erzeugen. Zusammen mit unseren Partnern haben wir einen weiteren Baustein zu einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur in der Freien Hansestadt Bremen hinzugefügt.“
Hintergrundinformationen zum Modularen Warnsystem (MoWaS)
In Deutschland wird durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Auftrag des Bundesinnenministeriums das modulare Warnsystem (MoWaS) betrieben. MoWaS ist als einheitliches Warnsystem für Zivilschutzwarnungen konzipiert und eingeführt und wird seitens der Länder auch für Warnungen im Bereich des Katastrophenschutzes genutzt.
MoWaS übermittelt die Warnungen beziehungsweise Informationen an die Bevölkerung über verschiedene Wege. Es bietet eine hohe Systemsicherheit, gesicherte Übertragungswege (satellitengestützt) sowie das direkte Einspielen in Warnsendungen (zum Beispiel beim Rundfunk). Über MoWaS werden die bundeseigene Warn-App NINA (Notfall–Informations- und Nachrichten-App) und zeitgleich zudem weitere landeseigene oder kommerzielle – Warn-Apps alarmiert. Der gesetzliche Auftrag zur Warnung der Bevölkerung im Gefahrenfalle obliegt der Gemeinde. Weiterführende Information sind auf der Homepage des BBK zu finden.