D: Ausgelöster Heimrauchmelder in Werne, Rauchentwicklung aus Wohnung, Tür wird nicht geöffnet …
WERNE (DEUTSCHLAND): Am Montagabend, 4. April 2022, um 20:58 Uhr wurde der Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit dem Einsatzstichwort „FEUER_3 – ausgelöster Heimrauchmelder / Rauchentwicklung aus Wohnung / Tür wird nicht geöffnet“ per digitalem Meldeempfänger von der Rettungsleitstelle in Unna zu einem Mehrfamilienhaus an der Lünener Straße in Werne alarmiert.
Der ersteintreffende Rettungsdienst aus Werne bestätigte über Funk einen Wohnungsbrand und betreute bereits mehrere Personen die das Haus selbstständig verlassen hatten. Der ersteintreffende Gruppenführer erkundete die vorgefundene Lage und bekam von Anwohnern den Hinweis, dass sich vermutlich noch eine Person in der Brandwohnung im Erdgeschoss befinden würde. Noch während der ersten Erkundung liefen noch weitere Bewohner der oberen Etagen durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie.
Auch auf mehrmaliges lautes Rufen und Klopfen an der Brandwohnung sowie auf das Piepen des Rauchmelders reagiert niemand. Der erste Angriffstrupp vom Hilfeleistungslöschfahrzeug legte bereits auf der Anfahrt Umluft unabhängigem Atemschutz an. Innerhalb weniger Sekunden nach dem Eintreffen ging dieser mit der Wärmebildkamera und einem Hohlstrahlrohr ausgerüstet zur Menschenrettung ins Gebäude vor.
Der Trupp öffnete dafür gewaltsam die Wohnungstüre und begann sofort mit der Personensuche. Parallel hierzu wurde durch weitere eingetroffene Kräfte eine Wasserversorgung aufgebaut sowie ein Sicherheitstrupp vor dem Gebäude gestellt.
Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich eventuell eine bewusstlose Person im verrauchten Treppenhaus befinden würde, wurde ein zweiter Atemschutztrupp zur Personensuche ins Treppenhaus geschickt sowie ein dritter Trupp als Unterstützung in die Brandwohnung. Der Einsatzleiter und Leiter der Werner Feuerwehr Thomas Temmann ließ vorsorglich einen weiteren Rettungswagen zur Einsatzstelle ausrücken. Die Drehleiter wurde sicherheitshalber als Rettungs- und Zugangsweg vor dem mehrstöckigen Gebäude in Stellung gebracht. Nach kurzer Suche konnte durch den ersten Angriffstrupp eine männliche Person in der verrauchten Wohnung aufgefunden werden.
Diese wurde kurzerhand ins Freie gebracht und an den Rettungsdienst der Stadt Werne übergeben. Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung des Patienten, der mit einer Rauchgasintoxikation in ein umliegendes Krankenhaus eingeliefert wurde. Nachdem eine Abluftöffnung geschaffen war und die Brandbekämpfung in der Küche der Wohnung eingeleitet wurde, konnte die Überdruckbelüftung eingeleitet werden.
Da mehrere Hausbewohner frierend im Regen vor dem Haus standen, wurden – um sich darin aufzuwärmen – mehrere Mannschaftstransporter zur Einsatzstelle nachgeführt. Die Einsatzstelle wurde großflächig ausgeleuchtet.
Um 21:08 Uhr konnte der Leitstelle „Feuer aus“ gemeldet werden. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte noch nach versteckten Glutnestern im Brandraum. Die Einsatzkräfte schalteten die Wohnung aufgrund der potenziellen Brandgefahr durch beschädigte Kabel stromlos. Ein Hochleistungslüfter wurde nun direkt vor dem Eingang in Stellung gebracht um die Wohnung zu belüften.
Das Brandgut wurde auf der Rückseite des Gebäudes in Schuttmulden durch das zerstörte Fenster aus dem Haus befördert. Für die Dauer der Lösch- und Rettungsarbeiten war die Lünener Straße bis 22:30 Uhr durch die Polizei komplett gesperrt.
Im Einsatz waren 28 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit sechs Fahrzeugen (ELW,HLF20, DLK23-12, TLF3000, LF-KATS, GW-Logistik, KDOW), mehrere Streifenwagen der Polizei, Rettungstransportwagen aus Werne und Umgebung sowie der Notarzt aus Werne. Um 22:45 Uhr konnte die Einsatzstelle an die Polizei zur weiteren Brandursachermittlung übergeben werden.
Wieder einmal zeigt dieser Einsatz deutlich, wie wichtig Rauchmelder sind. Aufgrund der frühzeitigen Alarmierung der Feuerwehr konnte hier ein Gebäudeschaden sowie Schaden für Leib und Leben verhindert werden. Rauchmelder retten Leben!