Oö: ZAMG zieht ins Landes-Feuerwehrkommando Oberösterreich ein
LINZ (OÖ): Am Freitag, 6. Mai 2022, präsentierten das Landes-Feuerwehrkommando Oberösterreich (LFK OÖ) und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) die Eckpunkte für eine verstärkte Zusammenarbeit.
„Ein wesentlicher Faktor ist der neue meteorologische Arbeitsplatz direkt im Landes-Feuerwehrkommando, das sich im gleichen Gebäude wie die Landeswarnzentrale befindet. Das gewährleistet eine enge Abstimmung mit allen Verantwortlichen und eine schnelle und effiziente Kommunikation im Krisenfall“, sagt Meteorologe Alexander Ohms von der ZAMG, der auch für die Koordination der Zusammenarbeit mit dem Landes-Feuerwehrkommando Oberösterreich zuständig ist.
Nutzen im Krisenfall und in langfristiger Planung
„Dieser im Landes-Feuerwehrkommando eingebettete meteorologische Arbeitsplatz entspricht auch unserer langfristigen Strategie, in enger Abstimmung mit den jeweiligen Behörden den Schutz von Menschen und Infrastruktur weiter auszubauen“, sagt der provisorische Leiter der ZAMG Andreas Schaffhauser. „Dazu gehört die optimale Zusammenarbeit im unmittelbaren Krisenfall genauso wie die langfristige Entwicklung von maßgeschneiderten Vorhersage- und Warnprodukten, auch angesichts der neuen Herausforderungen durch den Klimawandel. Das wird auch ein wesentlicher Bestandteil der ab 2023 neuen GeoSphere Austria sein, die aus dem Zusammenschluss von ZAMG und Geologischer Bundesanstalt entsteht.“
Eine Win-Win Situation für beide Einrichtungen
„Diese neue und enge Kooperation mit der ZAMG ist ein wichtiger und nachhaltiger Schritt für die LWZ und den Katastrophenschutz in OÖ. Das Oö. Landes-Feuerwehrkommando ist mit Auftrag der Landesregierung als Zentralleitung des Katastrophenschutzes mit besonderen Aufgaben betraut worden. Durch den Einzug der ZAMG Außenstelle in unser Haus (LFK OÖ) und ihre Einbindung in das Alltagsgeschehen der LWZ, befindet sich eine schnell verfügbare Expertise vor Ort.
Mit diesem direkten, unbürokratischen Zugang zu Wetterdaten, können sie der LWZ und unserem Führungsstab im Notfall rasch entsprechende Entscheidungsgrundlagen bieten. Die Nutzbarmachung von Daten, zwischen LWZ und ZAMG, sind eine Win-win Situation für beide Einrichtungen, insbesondere auch aufgrund des Kompetenzzentrums im LFK OÖ „Wissensbasierte Gefahrenabwehr“ im Rahmen des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.
Der stattfindende Datenaustausch ermöglicht die Erstellung präzisierter Vorhersagen bzw. Wettermodellen, um sich so in der Gefahrenabwehr noch besser aufstellen zu können“ so LBD Robert Mayer, der auch noch auf wetterbedingte Großeinsätze der letzten Jahre verweist.
„Für uns als Feuerwehr sind Wetterdaten zunehmend wichtiger. Aus dieser Kooperation ergibt sich also ein Mehrwert von enormer Bedeutung. Die Wetterkapriolen letzten Sommer und ebenso der Waldbrand in NÖ haben die Notwendigkeit eines entsprechenden Austauschs ins Rampenlicht gerückt. Wettermodelle können uns helfen auf Brände und Großschadensereignisse besser zu reagieren. Diese Daten aktuell zur Hand zu haben kann das Einsatzgeschehen positiv beeinflussen und Gefahren reduzieren. Deshalb bin ich stolz, dass wir mit dieser Kooperation Oberösterreich auch ein Stück sicherer machen und die Feuerwehren in ihrer Arbeit noch weiter unterstützen können.“
„In der Krise die Köpfe kennen“
Gerald Riedl, Leiter des Referats für Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen im Land Oberösterreich, unterstrich die Wichtigkeit der möglichst engen Zusammenarbeit: „Wir betonen im Katastrophenschutz immer die Wichtigkeit der 3´K´: In der Krise die Köpfe kennen. Die räumliche und persönliche Nähe aller Beteiligten ist eine wichtige Voraussetzung für die bestmögliche Entscheidungsfindung im Krisen- und Katastrophenschutz. Die neue Außenstelle der ZAMG im Landes-Feuerwehrkommando garantiert, dass wir künftig in der Vorbereitung von Krisen- und Katastrophenfällen und im Ernstfall noch enger und besser zusammenarbeiten können.“
Mehr Extremwetter, mehr Einsätze
Der Präsident des oberösterreichischen Landtags, Max Hiegelsberger, wies auch auf die steigenden Herausforderungen für die Feuerwehren hin: „Zunehmend mehr Extremwetter-Ereignisse steigern auch die Ausrückungen und Einsatzstunden unserer freiwilligen Feuerwehren. Entscheidend für die Sicherheit der Bevölkerung und der Einsatzkräfte sind möglichst genaue Daten zur Wetterlage und eine optimale Informationsweitergabe für die Einsatzplanung. Die neue Außenstelle der ZAMG direkt im Landes-Feuerwehrkommando ist daher ein innovativer und sehr sinnvoller Schritt, um den Schutz vor Naturgefahren weiter konsequent zu stärken. Mein Dank gilt den Projektverantwortlichen und vor allem auch den Mitgliedern der Feuerwehren für ihre stete Einsatzbereitschaft.“