Bgld: Fast 1.100 Feuerwehrmitglieder bei großer, länderübergreifender Katastrophenschutzübung im Raum Oberwart
OBERWART (BGLD): Katastrophenhilfszüge der Feuerwehren aus ganz Burgenland, der Steiermark, Ungarn und Slowenien übten am 16. und 17. September 2022 zwei Tage lang im Bezirk Oberwart. Die rund 1.100 Feuerwehrmitglieder mit 134 Fahrzeugen wurden mit unterschiedlichen Übungsszenarien, die durch schwere Niederschläge mit Sturm und Hagel ausgelöst wurden, konfrontiert.
Teilweise waren Ortsteile und Ortschaften durch umgestürzte Bäume und Hangrutschungen nicht erreichbar. Beschädigte Hausdächer und Stromleitungen und dadurch ausgelöste großräumigen Stromausfälle erschwerten die Arbeiten der Florians. Bei mehreren Verkehrsunfällen im Katastrophengebiet mussten immer wieder verletzte Personen aus den beschädigten Fahrzeugen gerettet und versorgt werden.
Auch körperlich wurden die Einsatzkräfte gefordert, so mussten Sandsäcke gefüllt und Dämme errichtet werden. Nach rund 24 Stunden fand am Samstag in Oberwart die Schlusskundgebung statt. Als Übungsbeobachter nahmen unter anderem Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf, Landesrat Heinrich Dorner und der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Robert Mayer teil.
Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf zeigte sich stolz über die erbrachten Leistung der Feuerwehren, die unter schwierigsten Verhältnissen hervorragende Arbeit leisteten. „Was die Frauen und Männer die zwei Tagen bei Tag und bei Nacht leisteten war gewaltig.
Bei dieser Übung haben die burgenländischen Feuerwehren einmal mehr bewiesen, dass sie die Krisenbewältiger sind und die Bevölkerung sich auf die Wehren des Landes verlassen kann.“
An der Übung nahmen rund 1.100 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem gesamten Burgenland, aus der Steiermark, aus Slowenien und Ungarn sowie vom Roten Kreuz, der Rettungshundebrigade und von der Polizei teil.
Beitrag des BFV Hartberg (Steiermark)
Auf Einladung des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberwart nahmen am Freitag, dem 16. September 2022, zwei Züge der KHD-Einheit 47 aus dem steirischen Bereich Hartberg an einer landesweiten Übung der Katastrophenhilfszüge des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes im Bezirk Oberwart teil.
Lage Rechnitz
Der KHD-Zug 7/47 rückte zum Bereitstellungsraum in Rechnitz aus. Übungsannahme war ein schweres Unglück im Steinbruch Rechnitz. Nach Ankunft in Rechnitz wurde der Einsatzleiter im Rüsthaus Rechnitz über die Schadenslage informiert.
Im Steinbruch waren zwei Pkw verunglückt. Die Zufahrt zu den verunfallten Fahrzeugen war durch einen umgestürzten Baum und einen Container erschwert.
Nach Ersterkundung durch den Einsatzleiter wurden unverzüglich Sanitäter zur Erstversorgung der verletzten Personen in den Steinbruch geschickt. Die Mannschaft der FF Grafendorf konnte die Hindernisse mit der Seilwinde beseitigen.
Damit war der Weg in den Steinbruch für die Fahrzeuge frei. Die verunfallten Personen konnten mit Hilfe des hydraulischen Rettungsgeräts aus den Autos befreit werden. Von einem Fahrzeug traten Betriebsmittel aus. Um die Ausbreitung dieser auslaufenden Betriebsmittel zu verhindern wurden Ölsperren errichtet.
Lage Unterkohlstätten
Der KHD-Zug 4/47 hatte in Unterkohlstätten ein Unfallszenario zu bearbeiten. Ein Traktor war in einen Teich gestürzt. Eine Person war im Traktor gefangen. Eine weitere Person wurde im Wald vermisst. Die Zufahrt zur Einsatzstelle wurde durch umgestürzte Bäume erschwert. Nach der Ersterkundung durch den Einsatzleiter wurde die verletzte Person durch Feuerwehrsanitäter betreut. Der umgestürzte Traktor wurde mit einem vor Ort vorhandenen Bagger aufgerichtet. Die Rettungshundebrigade konnte die vermisste Person im Wald finden.
Von den eingesetzten Kräften musste noch eine zweite Lage abgearbeitet werden: Ein Verkehrsunfall mit einem Pkw und einem Lkw. Eine Person war im Fahrzeug eingeklemmt. Diese wurde mittels hydraulischen Rettungsgeräts aus dem Auto gerettet. Auslaufende Betriebsmittel wurden gebunden. Zudem musste eine Ölsperre errichtet werden, um eine Ausbreitung der auslaufenden Betriebsmittel zu verhindern.
Erschwert wurde die Übung durch den beginnenden Regen und den dadurch aufgeweichten Boden, sowie die einsetzende Dämmerung. Bei allen Lagen musst eine Beleuchtung aufgebaut werden. Gegen 21 Uhr war die Übung beendet und die eingesetzten Kräfte rückten in die Gemeindehalle Wolfau ein, wo noch Verpflegung vom Bezirksfeuerwehrverband Oberwart bereitgestellt wurde.
Insgesamt waren 87 KameradInnen und 13 Fahrzeuge aus dem Bereich Hartberg an der Übung beteiligt.
Bericht BFKDO Jennersdorf
51 Feuerwehr – Mitglieder aus dem Bezirk Jennersdorf nahmen am im September 2022 an der Katastrophen-Hilfs-Dienst Übung (KHD Übung) im Bezirk Oberwart teil. Der bereitgestellte KHD Zug des Bezirkes Jennersdorf bestand aus 51 Mitgliedern der Feuerwehren Rohrbrunn, Heiligenkreuz, Mogersdorf, Maria Bild, St. Martin/Raab, Minihof Liebau, Grieselstein und Oberdrosen.
Das zugewiesene Einsatzszenario bestand vorerst aus Freimachen von Verkehrswegen durch Entfernen von umgestürzten Bäumen nach schwerem Sturm. Im Zuge der Erkundung stellte Zugskommandant ABI Christian Schwartz dann fest, dass sich das Szenario doch deutlich verändert hat. Es wurde nämlich festgestellt, dass ein Fahrzeug auf der abschüssigen Straße vom Weg abgekommen ist und in einem Bachbett in steilem, unwegsamen Gelände zu liegen gekommen ist.
Zwei Verletzte Personen wurden ausgemacht. Sofort wurde ein Zugtrupp zur Rettung der verletzten Personen in Gang gesetzt. Aufgrund der Steilheit des Geländes und des nassen und weichen Untergrundes musste die Bergung der verletzten Personen – in diesem Fall Puppen mit ein Gewicht von bis zu 75 kg Gewicht – mittels Spineboard und Seilsicherung durchgeführt werden.
Die Bergung des Fahrzeuges wurde mittels Seilwinde und Umlenkrolle durchgeführt, wobei sich abermals das Gelände als echte Herausforderung dargestellt hat. Letztendlich konnten alle Szenarien, mit denen der KHD Zug des Bezirkes Jennersdorf beauftragt wurde, erfolgreich bewältigt werden.
Gesamt waren an der KHD-Übung fast 1.100 Feuerwehrmitglieder aus dem Burgenland, der Steiermark, Slowenien und Ungarn involviert, um die 13 Einsatzszenarien zu bewältigen. Ebenso im Einsatz waren Polizei, Rettung und eine Rettungshundestaffel.
Freiw. Feuerwehr der Stadt Jennersdorf