Oö: Ausbildungstag mit abschließender Einsatzübung aller drei Züge der Waldbrandbereitschaft Braunau
BRAUNAU (OÖ): Zur kontinuierlichen Verbesserung der Schlagkraft der Waldbrandbereitschaft Braunau wurde am 29. Juli 2023 im Raum Roßbach-Fraham ein Ausbildungstag mit abschließender Einsatzübung abgehalten. Für die theoretisch-technisch-taktische Ausbildung konnten von HBI Norbert Reisegger – als Übungsverantwortlicher – einsatzerprobte Kameraden vom Waldbrandstützpunkt Kirchdorf an der Krems unter BI Harald Rachlinger gewonnen werden.
Sie vertieften das beim 1. Ausbildungstag im Frühjahr in Ranshofen gelernte Wissen und sorgten für eine feurig-stürmische Abschlussübung, bei welcher bei einem heranziehenden Gewittersturm eine ca. 3,5 ha große Fläche in Flammen stand. Geübt haben gleichzeitig alle drei Einsatzzüge der Waldbrandbereitschaft – angeführt vom Bereitschafts-Kommandanten LFR Josef Kaiser – sowie Teile des Kommando-Zugs der F-KAT-Bereitschaft Braunau. Dieser führt standardmäßig auch ein vollständig ausgerüstetes FMD-Einsatzteam mit. Bei der Übung, wie auch bei etwaigen Einsätzen, wäre also auch für medizinische Notfälle in den eigenen Reihen vorgesorgt.
Bei der Übung wurden die für den Pflichtbereich Roßbach örtlich zuständigen Feuerwehren Fraham, Roßbach und Rödham bereits in der Früh zu einem ausgedehnten „Vegetationsbrand“ alarmiert. Sie sicherten eine angrenzende Siedlung ab und stellten eine ausreichend starke Löschwasserversorgung über mehrere Zubringerleitungen von einem Bach sicher.
Aufgrund des schwierigen Geländes und der großen Fläche wurde vom Einsatzleiter HBI Christoph Baier und vom anwesenden zuständigen Abschnitts-Feuerwehrkommandanten Franz Baier die Waldbrandbereitschaft Braunau angefordert. Aus 3 Bereitstellungsräumen heraus (Feuerwehrhaus Altheim, Roßbach und Wildenau) konnte die Waldbrandbereitschaft erstmals in dieser Art ihren beachtlichen Fuhrpark, ihr Spezialequipment und ihre Fähigkeiten bei der Bodenbrandbekämpfung demonstrieren.
Der 1. und 2. Zug konnte mit hochmodernen Tanklösch-, Rüstlösch- und Löschfahrzeugen (FF Hochburg, FF Jeging, FF Munderfing, FF Eggelsberg, FF Mining, FF Moosbach, FF Ranshofen, FF Wildenau) die Brandbekämpfung durchführen. Geschult vom Ausbilderteam aus dem Bezirk Kirchdorf, war das in diesem Fall sowohl das Anlegen von Wundstreifen zur Verhinderung der Brandausbreitung als auch die direkte Brandbekämpfung mittels D-Angriffsleitungen, Rucksackspritzen, Feuerpatschen usw.
Außerdem wurde eine fast 900 m lange Zubringerleitung verlegt, um die im 3. Zug der Waldbrandbereitschaft mitgeführte AB Mulde (FF Braunau) mit ca. 20000l Wasser als Löschwasserpuffer zu befüllen. Der mitgeführte Raupenmanipulator (FF Eggelsberg) bzw. die Roboterraupenplattform (FF Wildenau) zeigten dabei im steilen Gelände und bei einer langen Wegstrecke ihre Vorteile. Ebenfalls im 3. Zug wurde ein Hoftrac (FF Braunau) mitgeführt. Dieser konnte rasch im Gelände eine ebene Fläche zur Aufstellung eines 10000l-Falttanks (FF Frauschereck) planieren.
Als immenser Vorteil für die Einsatzleitung erwiesen sich die mitgeführten Drohnen zur Lagebeurteilung. Sowohl der 1. Zug (BtF AMAG Ranshofen) als auch der 2. Zug (FF Braunau) verfügen über ein derartiges Einsatzgerät. Im 3. Zug beeindruckte die „Innviertel-Drohe des Oö. LFV“ (FF Schalchen) mit einem hochauflösenden Blick von oben auf das Übungsgeschehen.
Bei der beeindruckenden Technik, welche die Waldbrandbereitschaft Braunau aufbieten kann, darf aber keinesfalls vergessen werden, dass gerade die Bodenbrandbekämpfung letztlich eine Handarbeit ist, die viel Kraft, Ausdauer und Mut von den eingesetzten Frauen und Männern erfordert!
Für eine gute Ausbildung der KameradInnen konnte heuer bereits zum 2. Mal ein Ausbilderteam aus den „Waldbrand-im-schwierigen-Gelände-erprobten“ oberösterreichischen „Gebirgs“-Bezirken gewonnen werden.
Bei der Übung überzeugte sich auch Bezirkshauptmann Mag. Gerald Kronberger von der schweißtreibenden Ausbildung auf den steilen Feldern von BR Franz Baier, der diese für die Übung zur Verfügung stellte und für entsprechenden Brennstoff sorgte. Die Notwendigkeit von zusammengespielten und einheitlich geführten Einheiten mit besonderer Ausbildung und Ausrüstung zeigen die überall stark steigenden Einsatzzahlen mit dem Stichwort „Brand: Wald/Wiese/Flur“. Alleine im Bezirk Braunau waren das 6 Einsätze in den letzten Wochen.
Unter teilweise größter körperlicher Anstrengung gelang es dabei den jeweiligen Feuerwehren – meist unterstützt von den Alarmstufenfeuerwehren und tatkräftigen Landwirten mit Güllefässern zum Löschwassertransport – die Brände unter Kontrolle zu bringen. Eine Ausbreitung auf Au- oder Waldgebiete, welche die Brandbekämpfung noch einmal erschwert hätten, konnte jeweils verhindert werden. Hoffen wir, dass das angesichts der Wetterkapriolen, die offensichtlich vom Klimawandel ausgelöst werden, noch recht lange so bleibt!
Die Waldbrandbereitschaft Braunau soll jedenfalls dieser geänderten Gefahrenlage Rechnung tragen. Damit soll im Bezirk – und wenn erforderlich auch darüber hinaus – eine schlagkräftige 2. Welle an Einsatzpersonal mit spezieller Ausrüstung und Fähigkeiten als Unterstützung der örtlichen Feuerwehren bei größeren Schadensfeuern dienen.
Bezirks-Feuerwehrkommando Braunau
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