Bayern: Millionen-Dachstuhlfeuer und in Drehleiter kollabierter Feuerwehrmann in München
MÜNCHEN (BAYERN): Zu Mittag des 11. September 2023 hat der Dachstuhl eines sich in Sanierung befindlichen Wohn- und Geschäftshauses in der Schulstraße in München massiv gebrannt. Sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner des fünfstöckigen Eckhauses als auch die Bauarbeiter auf dem Gerüst konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Schon auf der Anfahrt war die Rauchsäule für die Einsatzkräfte von Weitem zu erkennen. Schnell wurde auch klar, dass die zunächst alarmierten Kräfte für einen Brand dieses Ausmaßes nicht ausreichen würden. Sofort ließ der Einsatzleiter weitere Kräfte nachalarmieren. In der heißen Phase waren bis zu 150 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz.
Mit zwei Wenderohren von der Drehleiter und bis zu vier C-Rohren konnte ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindert werden. Nach rund drei Stunden war der Brand unter Kontrolle, dann begannen die sehr aufwendigen Nachlöscharbeiten. Gaubenverschalungen und Fehlböden mussten mit Spezialsägen geöffnet werden. Hier kamen immer wieder Glutnester zum Vorschein, welche dann abgelöscht wurden. Anschließend war man dabei, Fehlböden mit Folien abzudecken und das eingedrungene Löschwasser in den Wohnungen zu beseitigen.
Ein 37-jähriger Beamter der Berufsfeuerwehr, der unter Atemschutz über einen längeren Zeitraum im Korb der Drehleiter arbeitete, kollabierte aufgrund der hohen Außentemperaturen. Er kam in eine Münchner Klinik, es geht ihm wieder gut.
Bis zum frühen Abend wurden rund 90 Atemschutzgeräte verbraucht. Die Wohnungen sind zum Teil nicht mehr bewohnbar. Der Schaden dürfte mehrere Millionen Euro hoch sein. Zur Brandursache ermittelt die Polizei.
Weiterer Brand
Noch während des Dachstuhlbrandes in der Schulstraße haben mehrere Passanten einen weiteren Dachstuhlbrand in der Schillerstraße gemeldet. Dieser entpuppt sich jedoch als Brand in einer Lüftungsanlage. Durch eine gezielte Erkundung war für die Einsatzkräfte schnell klar, dass bei dem Wohn- und Geschäftshaus nicht der Dachstuhl brannte.
Vielmehr hatten Ablagerungen in der Küchenabzugsanlage eines Imbisses Feuer gefangen. Da die Verrohrung der Abzugsanlage bis über das Dach hinausragte und der Rauch dort austrat, mochte es für einige Betrachter den Anschein haben, dass es dort brannte. An mehreren Stellen wurden die Lüftungskanäle geöffnet und die Flammen abgelöscht. Es bestand keine Gefahr für die Gäste oder das Personal. Die Lebensmittel waren jedoch soweit in Mitleidenschaft gezogen, dass der Laden schließen musste. An den vorbereiteten Speisen und der Lüftungsanlage entstand ein Schaden von mindestens 5.000 Euro.