D: Großbrand in Feuerwehrzentrale in Werin: Über 3 Mio. Euro Schaden, mindestens 15 Fahrzeuge vernichtet
WARIN (DEUTSCHLAND): Ein Großfeuer hat auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Nordwestmecklenburg in Warin am 1. November 2023 mindestens 15 Fahrzeuge sowie Ausrüstung und Technik vernichtet. Landrat Tino Schomann (CDU) bezifferte gegenüber dem NDR den entstandenen Sachschaden vorläufig auf mehr als drei Millionen Euro. „Der Brand ist wirklich eine Katastrophe.
Das größte Problem wird die Wiederbeschaffung der Fahrzeuge sein“, sagte Schomann, nachdem er sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht hatte. Innenminister Christian Pegel (SPD) sagte Hilfe zu. Die Landesregierung werde den Landkreis nicht allein lassen, versicherte Pegel laut einer Mitteilung.
Lange Lieferzeiten für neue Löschfahrzeuge
Am Mittwochmorgen war nach Angaben der Polizei in einem Gebäudekomplex mit 13 Garagen ein Brand ausgebrochen. Demnach waren dort Feuerwehrfahrzeuge und Fahrzeuge des Katastrophenschutzes abgestellt, die in besonderen Notfällen oder bei der Ausbildung zum Einsatz kommen. Nach Angaben des Landkreises sind 15 Fahrzeuge und drei Spezialanhänger durch die Flammen zerstört worden. Allein deren Wiederbeschaffung koste etwa drei Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Neubau der niedergebrannten Garagen. Die Feuerwehrtechnische Zentrale ist auch für die Ausbildung der Feuerwehrleute im Kreis von besonderer Bedeutung. Dass diese Einrichtung nun für einige Zeit ausfalle, „trifft die Feuerwehren und damit uns alle bis ins Mark“, erklärte Pegel. Er rechnet mit Baukosten von rund 750.000 Euro. Bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge rechnet er mit langen Lieferzeiten. Dies habe das Land schon bei der planmäßigen Beschaffung neuer Löschzüge erfahren müssen.
Brandursache vorerst unklar
An der Brandbekämpfung waren Feuerwehren aus Warin und umliegenden Orten beteiligt. Zur Brandursache gab es zunächst keine Angaben. Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt. Nach Angaben von Landesbrandmeister Hannes Müller stellt die Vernichtung von Löschfahrzeugen einen großen und schmerzhaften Verlust dar. Da aber vorwiegend Reservefahrzeuge zerstört wurden, sei die Einsatzfähigkeit der Wehren in der Region weiterhin voll gegeben.
Sonderanfertigungen und Unikate
Florian Haug, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Nordwestmecklenburg, erklärte bei NDR MV Live, vor allem bei Einsätzen im Bevölkerungsschutz, wenn beispielsweise Menschen in Notunterkünften untergebracht werden müssen, sei man nun auf Hilfe von Außen angewiesen. „Gewisse Fähigkeiten, die wir hatten, stehen uns nicht mehr zur Verfügung. Da werden uns andere Landkreise helfen müssen“, sagte Haug. Die vom Feuer zerstörten Fahrzeuge wurden hauptsächlich von Freiwilligen gepflegt und für Einsätze genutzt. Alle waren Sonderanfertigungen und Unikate, so Haug. Ehrenamtliche hätten sie eigenhändig umgebaut. „Da müssen wir schauen, wie wir das ersetzt bekommen.“
Quelle: NDR