Technisch

THW-Bayern: 250 Kräfte per 1. Juni 2024 im Süden Bayerns gefordert

In Bayern bedrohen schwere Starkregen Deiche und Menschen. Rund 250 bayerische Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus 22 Ortsverbänden sind laut Mitteilung vom 1. Juni 2024 im Einsatz, um das Hochwasser zu bekämpfen.

Bereits am Freitag, 31. Mai 2024, hat Starkregen im Süden Bayerns für Überflutungen gesorgt. Die THW-Einsatzkräfte haben Tage zuvor wichtige Vorkehrungen getroffen und unzählige Sandsäcke gefüllt. Die aktuellen Einsatzorte liegen im Bereich Lindau, Memmingen, Neu-Ulm und in Fischbach. Auch im Bereich Neuburg an der Donau werden bereits wichtige Maßnahmen ergriffen. Der Mobile Hochwasserpegel des THW Ortsverband Donauwörth ist im Einsatz und misst regelmäßig die Pegelstände der Donau und umliegenden Flüsse.

Im Raum Allgäu und in Schwaben sind die Ortsverbände Neu-Ulm, Memmingen, Lindau, Lindenberg, Sonthofen, Krumbach, Günzburg und Kaufbeuren im Einsatz. Neben der sogenannten Sandsacklogistik, die das Befüllen, den Transport und den Verbau von Sandsäcken beinhaltet, werden Evakuierungsmaßnahmen durchgeführt, sowie Dämme gegen einen Durchbruch mit BigPacks und Folien gesichert. Darüber hinaus sind auch Hochleistungspumpen im Einsatz. Darüber hinaus sind THW-Fachberater in Krisenstäben der Städten und Kommunen aktiv. Dort wird die aktuelle Situation analysiert und Vorkehrungen getroffen, wie das THW zielgerichtet und schnell helfen kann.

Um im Hochwasserfall Leben zu retten, aber auch um Sachwerte zu schützen, hält das THW entsprechende Optionen zur Hilfeleistung im und am Wasser vor. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen kann mit leistungsfähigen Pumpen sowohl überflutete Keller trockenlegen als auch Staudämme entlasten. Die Fachgruppe Wassergefahren führt Transporte und technische Hilfeleistungen auf dem Wasser durch und wirkt bei der Deichsicherung mit. Für technische Hilfsleistungen unter Wasser, die Suche nach Personen oder Objekten und ihre Bergung, stehen vier THW-Bergungstauchereinheiten bereit.

Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen kommt bei Überflutungen und Überschwemmungen zum Einsatz. Mit ihren unterschiedlichen Pumpen kann sie in Keller, Schutzräume oder Verkehrsanlagen eindringendes Wasser und Schlamm abpumpen. Dazu stehen ihr Tauchpumpen mit einer Leistungsfähigkeit von 1.000 bis zu 15.000 Litern pro Minute zur Verfügung.

Die Fachgruppe ist in der Lage, über längere Strecken Wasserleitungen zu errichten, um beispielsweise Löschwasser für die Feuerwehr zu fördern. Ein wichtiges Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit war der Einsatz der Fachgruppe 2021 im Rahmen des Starkregeneinsatzes im Ahrtal, wo sie über Tage den Deich der Steinbachtalsperre in Euskirchen verteidigten.

THW-Info von etwa 17 Uhr, 1. Juni

Die Hochwasserlage spitzt sich zu. Besonders betroffen sind der Süd-Osten Baden-Württembergs und Bayern. An zahlreichen Orten sind aktuell knapp 200 Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerkes (THW) aus Baden-Württemberg im Einsatz. Zur Unterstützung werden auch Einsatzkräfte nach Bayern entsandt. Anhaltender Dauerregen sorgt derzeit für schnell steigende Pegel in vielen Regionen Süddeutschlands. Örtlich gibt es Überflutungen und Evakuierungen. Besonders betroffen sind in Baden-Württemberg derzeit die Regionen vom Bodensee bis in den Raum Göppingen. Rund 200 Ehrenamtliche aus 20 THW-Ortsverbänden sind im Einsatz.

THW-Kräfte errichten Sandsackwall im Kreis Göppingen.

Der Fokus der THW-Kräfte aus Baden-Württemberg liegt derzeit auf dem Befüllen und Verbauen von Sandsäcken sowie Pumparbeiten. Lokal unterstützt das Technische Hilfswerk unter anderem mit Drohnen und mobilen Hochwasserpegeln die Stäbe der Kreise und Gemeinden, um die Lage besser im Blick zu behalten. Derzeit befindet sich außerdem ein Fachzug Wasserschaden/Pumpen auf dem Weg nach Bayern, um dort mit Hochleistungspumpen bei der Bekämpfung des Hochwassers zu unterstützen. Der Fachzug besteht aus drei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen, einer Fachgruppe Elektroversorgung, einem Zugtrupp zur Einsatzkoordination sowie einem Trupp Erkunden und Lotsen.

THW-Kräfte im Einsatz im Landkreis Biberach/Riß

Im THW-Landesverband Baden-Württemberg wurde ein Einsatzstab eingerichtet, um die Unterstützung des THW für unsere Partner im Bevölkerungsschutz überregional zu koordinieren.

Siehe dazu auch: Bayern: Starkregen & Gewitter bald zu Ende → Hochwasser bleibt → Regen- & Wettervorhersage per 1. Juni 2024

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