Sbg: Rehkitz-Rettung mit kuriosem Ende in Pfarrwerfen
PFARRWERFEN (SBG): Schwere Verkehrsunfälle mit Menschenrettung, Großbrände, tobende Unwetter, ein Gefahrguteinsatz und eine regelrechte Flut an Wespennestern – das Jahr 2024 hielt für die kleine Dorffeuerwehr Pfarrwerfen bisher alles bereit und sprengte mit 142 Einsätzen bis zum 24. August 2024 bereits sämtliche Rekorde. Am Samstag Abend wurden die Pfarrwerfener Florianis nun auch noch zu einer Tierrettung alarmiert. Ein Rehkitz musste aus dem Fritzbach geborgen werden – so schien es zumindest. Denn Einsatz Nummer 143 erwies sich als Besonderheit …
Eine Spaziergängerin hatte das Jungtier am späten Samstag Nachmittag entdeckt. Es saß scheinbar regungslos im Bereich einer Schotterbank des Fritzbachs, im Gestrüpp an einer steilen Böschung. Sie benachrichtigte einen Bekannten, der daraufhin Nachschau hielt und sich vorsichtig an das Rehkitz annäherte. Als er das Tier schließlich an der schwer zugänglichen Stelle erspäht hatte, entfernte er sich vorsichtig wieder, um es nicht zu verschrecken.
Da es sich aber nicht von der Stelle zu bewegen schien und auch weit und breit kein Muttertier in Sicht war, verständigte er letztendlich die Feuerwehr, die dann um 19:45 Uhr von der Landesalarm- und Warnzentrale Salzburg zur Tierrettung alarmiert wurde. Tatsächlich konnte auch die Mannschaft des ersteintreffenden Voraus-Rüstfahrzeugs das Jungtier in der Abenddämmerung rasch ausmachen. Zunächst wurde überlegt, ob es möglicherweise bereits verstorben sein könnte, was aber wegen des erhobenen Kopfs unwahrscheinlich erschien.
Eher wurde davon ausgegangen, dass das Kitz verletzt sein könnte. Ein Trupp rüstete sich deshalb mit Einweghandschuhen, Korbschleiftrage, Decke und Taschenlampen für eine möglichst schonende Bergung aus. Gleichzeitg wurde überlegt, wo das vermutlich verletzte Tier untergebracht werden könnte.
Die eigentliche Bergung gelang dann völlig überraschend schnell und unkompliziert, denn wie sich herausstellte, war das Tier tatsächlich bereits verstorben. Allerdings lag der Todeszeitpunkt wesentlich länger zurück, als ursprünglich angenommen. Bei dem Rehkitz handelte es sich nämlich um ein Präparat.
Von wem und warum dieses auf der Schotterbank des Fritzbachs abgelegt worden war, konnte nicht ermittelt werden. Es konnte jedenfalls aufgrund des Zustands ausgeschlossen werden, dass es vom Wasser dort angespült worden war.
Da ohnehin davon ausgegangen werden kann, dass sich der Pflegeaufwand in Grenzen halten wird, wurde beschlossen das Rehkitz vorübergehend im Feuerwehrhaus unterzubringen.