Hochwasser im Bezirk St. Pölten: 300 gerettete Menschenleben und rund 5.000 Feuerwehreinsätze → Zwischenbilanz per 19.09.2024
ST. PÖLTEN (NÖ): Zum Höhepunkt der Hochwasserkatastrophe in Stadt und Bezirk St.Pölten Mitte September 2024 waren alle 126 Feuerwehren gleichzeitig im Einsatz! Das Bezirks-Feuerwehrkommando legt eine Zwischenbilanz per 19. September 2024 vor.
Bezirksfeuerwehrkommandant Oberbrandrat Georg Schröder: „Viele Feuerwehrmitglieder mussten während der dramatischen Tage über die körperlichen Leistungsgrenzen hinausgehen und teilweise Kopf und Kragen riskieren, um Menschenleben zu retten. Man darf auch nicht vergessen, dass viele Feuerwehrmitglieder selbst vom Hochwasser betroffen waren und trotzdem anderen zur Hilfe kamen. Ich kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen, was hier geleistet wurde. Einfach nur ein großes Dankeschön!“
In teils waghalsigen Aktionen konnten durch die Feuerwehren in Kooperation mit der Wasserrettung und dem Bundesheer (Hubschrauber) fast 300 Personen aus einer Not- bzw. Zwangslage gerettet werden. Insgesamt waren rund 5000 Feuerwehreinsätze im ganzen Bezirk abzuarbeiten. Der Bezirksführungsstab war seit Freitagabend im Einsatz, die Alarmzentrale mit bis zu sechs Disponenten gleichzeitig besetzt. Die Hochwasserlage an fast allen Fließgewässern gleichzeitig stellte die Feuerwehren vor besondere Herausforderungen.
Teilweise waren bis zu 10 Feuerwehrhäuser selbst vom Hochwasser betroffen. Die Feuerwehren konnten nicht mehr ausrücken, Nachbarfeuerwehren mussten – wenn möglich – aushelfen bzw. Hubschrauber angefordert werden. Das Improvisationstalent, gute Ausbildung und Ausrüstung der einzelnen Feuerwehren sorgten aber dennoch für rasche Hilfe bei fast allen Einsatzlagen.
„Tagesgeschäft“ ging weiter
Während des Hochwassers lief aber auch das „normale“ Tagesgeschäft weiter. Fast 150 Brandeinsätze und 100 Verkehrsunfälle wurden neben den laufenden Auspump- und Sicherungsarbeiten abgewickelt. Zur Unterstützung der teilweise übermüdeten Einsatzkräfte kamen Helfer des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) aus Baden, Bruck an der Leitha, Gänserndorf, Gmünd, Lilienfeld, Mödling, Neunkirchen, Scheibbs und Wiener Neustadt aus dem eigenen Bundesland sowie weitere Kräfte aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark zum Einsatz.
16.09.2024: 8 KHD-Einheiten
17.09.2024: 11 KHD-Einheiten
18.09.2024: 4 KHD-Einheiten
19.09.2024: 2 KHD-Einheiten
Für die nächsten Tage sind weitere Einsätze geplant, diese werden aber lokal organisiert.