Stmk: Neuerlich heulten am 31.7./1.8.2016 die Sirenen zu Unwettereinsätzen in der Steiermark
STEIERMARK: Von 16:00 Uhr des 31. Juli bis 04:00 Uhr des 1. August 2016 wurden im Einsatzleitsystem der Landesleitzentrale Florian Steiermark (Lebring) in Summe 148 Einsätze erfasst, zu denen 106 Feuerwehren alarmiert wurden.
Die insgesamt 148 Einsätze gliedern sich in 9 Brandeinsätze und 139 technische Einsätze. Von den 139 Technischen Einsätzen waren 122 unwetterbedingt. Zur Bewältigung dieser Einsatzanforderungen wurden steiermarkweit 106 Feuerwehren alarmiert, die nach vorliegenden Informationen in Summe mit knapp 1.250 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz standen.
Unwetter-Hotspots waren in den Bereichen DL, GU, HB, LB, MU und WZ. Punktuelle Einsätze waren auch in LE zu verzeichnen.
Die Hauptaufgaben der Feuerwehrkräfte bestand in dieser „Unwetternacht“ im Entfernen umgestürzter Bäume, im Auspumpen von Garagen und Kellern, das Sichern und Freimachen von Verkehrswegen als auch Sicherungs- und Aufräumarbeiten im Bereich von kleineren Murenabgängen und Hangrutschungen.
Die meisten Feuerwehrtätigkeiten wurden noch in der Nacht beendet – in bestimmten Gebieten werden sie fortgeführt. In der Stanz (MZ) sind die Feuerwehrkräfte ohnedies seit Tagen im Dauereinsatz – nicht viel anders wird sich die Lage in Afling (VO) darstellen, wo im „Bocklochgraben“ zahlreiche Unwetterschäden bestehen.
Laut Dafürhalten diverser Wetterdienste, dürfte sich die Lage nunmehr entspannen. Gewitter sind zwar weiterhin möglich, jedoch nicht mehr in dieser „Uwetterform“.
Wochenendbilanz
- 172 Feuerwehren
- 1.950 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz
- Über 200 unwetterbedingte Einsätze
Unwetterbilanz der letzten 11 Tage
- Über 500 Feuerwehren alarmiert
- Über 6.000 Feuerwehrmitglieder bei rd. 780 Unwettereinsätzen im Dienst am Nächsten
Landes-Feuerwehrverband Steiermark
Bericht BFV Deutschlandsberg
Schneise der Verwüstung nach orkanartigen Sturmböen im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg)
Am Sonntag, dem 31. Juli 2016, fegte um 18.25 Uhr ein starkes Gewitter mit Hagel und noch nie gekannten Sturmböen von St. Peter im Sulmtal kommend, Richtung Stullnegg-Laiben und in der Folge Richtung Otternitz (Gde. Sankt Martin im Sulmtal).
Die Schäden, die dieses Unwetter an Gebäuden und durch geknickte und verkeilte Bäume aber auch an Stromleitungen anrichtete, sind enorm. Alle 12 Feuerwehren der Abschnitte „Unteres und Oberes Sulmtal“ sowie Kranfahrzeug und Drehleiter der Stadtfeuerwehr Deutschlandsberg waren mit allen zur Verfügung stehenden Einsatzkräften über Stunden damit beschäftigt, um zum Einen die Straßen wieder befahrbar zu machen und zum Anderen beschädigte Dächer notdürftig abzudecken. Mit welcher Wucht dieser Sturm über dieses Gebiet hinwegfegte, zeigte sich einmal mehr, dass 40-50 Zentimeter starke Bäume wie Streichhölzer geknickt oder entwurzelt wurden. Auch die Schäden an vielen Gebäuden haben zum Teil kostspielige Reparaturen und Aufräumungsarbeiten zur Folge, wobei das Ausmaß noch gar nicht abzuschätzen ist. So wurden bei einem Geflügel-Mastbetrieb sämtliche Entlüftungsgeräte vom Dach in ein Maisfeld katapultiert. In Hohlbach riss der Sturm rund 300 Quadratmeter Aluminium-Paneelbleche von einem neugebauten Stallgebäude. Dutzende Bäume krachten auf Hausdächer, wobei auch Stromleitungen mitgerissen und Dächer schwer beschädigt wurden. Eine ehemalige Badehütte des Freibades in Aigen landete zertrümmert auf der Gemeindestraße.
Die Zufahrt zum Gasthof Berghof war durch eine Unmenge an umgestürzten und entwurzelten Bäumen unpassierbar. Die GKB-Strecke zwischen Deutschlandsberg und Bergla musste wegen umgestürzter Bäume stundenlang gesperrt werden. Die B74-Sulmtalbundesstraße musste im Bereich Hohlbach (Gde. Schwanberg) ebenfalls zur Gänze gesperrt werden, da dutzende Bäume quer über die Fahrbahn lagen. „In Summe wurden im Raum Hohlbach, St. Peter i.S. und Martin i.S. rund 50 Einsätze aufgearbeitet, wobei vorerst nur die allernötigsten Maßnahmen getroffen werden konnten“, so Thomas Stopper vom Bereichsfeuerwehrkommando Deutschlandsberg.
Einzelne Einsätze gab es auch in Gemeinden Deutschlandsberg, Eibiswald, Frauental, Groß St. Florian, Preding, Sankt Stefan ob Stainz, Stainz, Wettmannstätten und Wies.
Verletzt wurde bei allen Einsätzen niemand.